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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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strahlendsten, schönsten Platz auf der ganzen Welt.
    Ich dagegen hockte in Katys karottenverseuchter Küche und brachte vor Scham kein Wort heraus.
    Â»Es geht nicht schon wieder um diesen blöden John, oder? Ach, Charley, ich finde wirklich …«
    Â»Nein. Ness, ich weiß, das klingt verrückt, aber ich glaube, ich habe mich in jemanden verliebt, dem ich nie begegnet bin.«
    Wachsames Schweigen. »Bist du bei einer Internet-Singlebörse?«, fragte sie schließlich.
    Â»Nein. Es … es handelt sich um einen Mann, den eine meiner Klientinnen datet. Heute Abend findet ihre erste Verabredung statt. Wir haben angefangen, miteinander zu chatten, und … ich finde ihn umwerfend, Nessie. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich kann nicht klar denken, weil ich weiß, dass er sich mit einer anderen trifft.«
    Ness seufzte. »Ach, kleine Charley … Weißt du denn nicht mehr, was Katy durchgemacht hat? Sie sagt, sie sei fast verrückt geworden bei all diesen Online-Chats.«
    Â» ICH WEISS . Nichtsdestotrotz flirte ich seit Wochen online mit Männern. Mit einigen von ihnen habe ich jede Menge Spaß, und das Schönste ist: Ich empfinde nichts dabei. Doch dann kommt plötzlich dieser Typ, und bamm !Ich glaube, ich muss etwas unternehmen, Ness.«
    Â»Und was?« Sie klang besorgt.
    Ping, ping, ping machte mein Posteingang. Vor vier Monaten hätte ich das Gespräch beendet, die Ärmel hochgekrempelt und mich in meine E-Mails vertieft. Niemals hätte ich meine Schwester während der Arbeitszeit angerufen und schon gar nicht irgendwelche irren Aktionen geplant. Doch die Dinge hatten sich verändert. Irgendwo in London beendete ein großer Mann in einem Pullover mit Polokragen seinen Arbeitstag, um sich mit einer Frau zu treffen, die ihm »so vertraut« erschien und die er für »schön« hielt.
    Ness stellte mir eine Frage, doch ich hörte sie nicht. »Bist du in der Nähe eines Computers?«, fragte ich sie.
    Â»Ã„h, ja?«
    Â»Gut. Dann schicke ich dir etwas«, sagte ich. »Ruf mich zurück, wenn du es gelesen hast.«
    Ich mailte ihr das Word-Dokument, in das ich meine Korrespondenz mit William kopiert hatte. Dann starrte ich blind auf die Teilnehmerliste für unsere Simitol-Pressekonferenz und wartete auf ihre Antwort.
    Zehn Minuten später klingelte mein Handy.
    Â»Verstehst du, was ich meine?«, fragte ich. »Verstehst du es, Ness?«
    Ein paar Sekunden lang sagte Ness gar nichts. »Ja, das tue ich«, erwiderte sie schließlich zögernd. »Und es hat mir fast das Herz gebrochen, all das zu lesen. Er passt so viel besser zu dir als John oder Nathan oder irgendeiner dieser arroganten Idioten, auf die du es abgesehen hattest, Charley. All die Dinge, die er über dich und deine Arbeit schreibt … darüber, loszulassen … Wow! Ich könnte es nicht besser formulieren!«
    Â»Siehst du?«, rief ich triumphierend. »Deshalb darf ich nicht zulassen, dass die Verabredung stattfindet! Er ist mir noch nie begegnet, und er versteht mich genauso gut wie du! Er ist lustig! Und clever! Einfach umwerfend!«
    Â»Das ist er«, pflichtete sie mir bei. »Ihr scheint gut zusammenzupassen.«
    Â»Genau! Und deshalb muss ich die Verabredung verhindern, hab ich recht?«
    Â»Wie willst du das anstellen?«
    Â»Nun, vielleicht bin ich ja in London …«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Hm. Ja. Ich dachte, ich könnte schon früher dort sein, in dem Lokal, noch bevor meine Klientin eintrifft, und womöglich ein Gespräch mit ihm anfangen. Ihm meine Visitenkarte zustecken. Nur damit er weiß, dass ich existiere, Ness.«
    Â»Das kannst du doch nicht machen!«
    Â»Doch, das kann ich! Wie sonst soll ich jemals an ihn herankommen? Heute Abend ist die erste und letzte Gelegenheit, ihn kennenzulernen!«
    Ness seufzte. »Ich kann dich nicht davon abbringen, oder?«
    Ich spürte, wie mich eine Woge der Wärme durchflutete. Ness gab mir ihren Segen. Zumindest auf gewisse Art. »Nein.«
    Â»Nun, dann ruf mich morgen an. Und pass auf dich auf!«
    Ich grinste. »Ich liebe dich so sehr, Nessie, vielen Dank!«
    Drei Stunden später ging ich die Beak Street entlang und hielt Ausschau nach dem Polpo. Der köstliche Duft nach ofenfrischer Pizza waberte von einem Restaurant zu meiner Rechten zu mir herüber, und ich fragte mich, ob es nicht besser

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