Verliebt skandalos amp sexy
Schönheit jedoch von innen heraus, denn nicht einmal das verschmierte Make-up und ihr klitschnasses Haar, das strähnig in ihrem Gesicht klebte, konnten ihrer Schönheit in Bens Augen Abbruch tun.
„Du erwartest aber nicht im Ernst, dass ich das Bett mit einem nassen Frosch teile.“ Ben packte die Enden des Badetuchs, in das Grace sich eingewickelt hatte, und riss es ihr vom Leib. Dann begann er, sie sorgfältig von Kopf bis Fuß abzutrocknen.
Grace kicherte genüsslich. „Daran könnte ich mich tatsächlich gewöhnen, Ben.“
„Tu doch nicht so! In deinem luxuriösen Zuhause hattest du sicher deinen ganz persönlichen Leibeigenen, der auch für solche Dienstleistungen zuständig war.“
„Da täuschst du dich ganz gewaltig. Wir hatten zwar ein ganzes Heer von Bediensteten für die allgemeinen Arbeiten, aber Emma wachte mit Argusaugen über Logan und mich. Wehe, einer von uns machte auch nur den Versuch, lästige Dinge wie Aufräumen auf die Dienst boten ab zuwälzen.“
Ben schmunzelte, als er sich die Szenen ausmalte, die sich da abgespielt haben mochten. Doch warum erzählte Grace nie von ihren Eltern? Er fragte sie danach, und sofort wurde Grace hellhörig.
Sie schob seine Hand beiseite und richtete sich auf. „Wenn ich offen zu dir sein soll, erwarte ich aber, dass du anschließend meine Fragen beantwortest.“
„Versprochen! Schieß los!“
Grace holte tief Luft und begann ihre Geschichte. „Ich hatte nieein inniges Verhältnis zu meinen Eltern. Ihnen bedeutet der Name Montgomery und alles, was damit verbunden ist – die Familientradition, das Geld –, mehr als die eigenen Kinder. Zu bestimmten Anlässen präsentierte mein Vater uns Kinder stolz der Öffentlichkeit, den Rest des Jahres aber kümmerte er sich nicht um uns. Mit fünfzehn wollte ich unbedingt Klassensprecherin werden. Ich dachte, dass ich auf diese Weise endlich Gnade vor den Augen meines Vaters finden würde. Wie dem auch sei, vor meiner Familie hielt ich meine Kandidatur geheim, denn ich wollte sie überraschen, wenn ich in das Amt gewählt war.“
Ihre Stimme klang gepresst, und Ben machte sich Vorwürfe, weil er das Thema angeschnitten hatte.
„Irgendwie hat Dad trotzdem davon erfahren. Daraufhin hat er sich persönlich in der Schule für mich eingesetzt. Natürlich habe ich die Wahl gewonnen, aber ich war schrecklich enttäuscht, weil ich es nicht aus eigener Kraft geschafft hatte.“
Ben traute seinen Ohren nicht. Die arme Grace! Kein Wunder, dass sie länger brauchte als andere, um die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Aber so weit er das beurteilen konnte, machte sie gute Fort schritte.
„Meinst du nicht, dass dich deine Mitschüler gewählt haben, weil sie dich für die fähigste Kandidatin hielten?“
„Nein, wieder einmal hat man den Namen gewählt, nicht die Person.“
Sie schwiegen eine Zeit lang.
„Es tut mir leid, dass ich an diese alte Wunde gerührt habe“, meinte Ben schließlich sanft.
„Schon gut, ich bin froh, dass ich einmal darüber sprechen konnte. Außerdem hört es sich schlimmer an, als es war. Emma und Logan standen ja immer auf meiner Seite – he, was soll das?“
Ben war mit dem Badetuch bewaffnet über sie hergefallen. Unter dem Vorwand, sie trockenzurubbeln, stürzte er sich auf sie und hatte sie im Nu in eine übermütige Rangelei verwickelt.
„Ich weiß genau, was du vorhast“, schimpfte Grace, die klar die Unterlegene war. „Du willst mich nur ablenken, weil du jetzt an der Reihe bist.“
„Böswillige Unterstellung! Was erwartest du denn von einem Mann, der dich in all deiner Schönheit vor sich sieht?“
Behutsam zwang Ben Grace auf die Matratze und streckte sich neben ihr aus. Ganz schnell hatte er sie davon überzeugt, ihr Verhör noch eine Weile aufzuschieben. Diesmal liebten sie sich langsam und zärtlich, und Grace hatte das Gefühl, dass sie sich so nahe waren wie nie zu vor.
9. KAPITEL
M itten in der Nacht wachte Grace auf, weil sie fror. Sie waren vor Erschöpfung eingeschlafen, ehe sie unter die Decke kriechen konnten. Zunächst hatten sie sich gegenseitig gewärmt, dann aber hatte sie wohl den Schutz von Bens Körper verlassen und war von der Kälte geweckt worden.
„Alles in Ordnung?“, murmelte Ben verschlafen.
„Mir ist nur kalt.“ Außerdem fehlst du mir, fügte sie für sich hinzu und schmunzelte. War es nicht lächerlich, einen Menschen zu vermissen, der sich nur eine Armeslänge entfernt befand?
In dem dämmrigen Licht, das im Schlafzimmer
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