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Verliebt, verlobt und eingesargt

Verliebt, verlobt und eingesargt

Titel: Verliebt, verlobt und eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gern, danke.« Sie raffte ihren blauen Mantel hoch und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Als ich anfuhr, griff sie nach dem Gurt, schnallte sich an und sagte: »Ich heiße übrigens Susy…«
    »Wenn die Feinde kommen, mußt du bereit sein, sie zu vernichten, Susy. Niemand darf uns stören, hörst du? Ich habe es nicht geschafft, aber du, meine Tochter, bist eine Vorbotin der Apokalypse. Du wirst mein Erbe fortführen, du wirst das vollenden, was deine dich liebende Mutter begonnen hat. Du besitzt die Schönheit, die Männer in den Tod treiben kann. Hast du gehört?«
    »Ja, Mutter.«
    »Der Feind ist schon unterwegs. Er ist nicht nur nah, er ist da. Du mußt dich um ihn kümmern. Aber hüte dich. Er ist gefährlich, er kann dich vernichten, wenn du nicht schlau genug bist.«
    »Was soll ich tun?«
    »Nimm erst den einen, danach den anderen. Nimm sie dir beide richtig vor. Lasse den ersten in eine Falle laufen. Bau sie gut auf, damit er sich darin verstrickt. Dann hast du die Hälfte bereits geschafft.«
    »Was soll ich tun, Mutter?«
    Sie bekam genaue Ratschläge und begab sich daran, sie in die Tat umzusetzen. Blut sollte fließen, viel Blut…
    ***
    Es dauerte nicht einmal lange, da bereute es Sid Ferry schon, den Weg zu Fuß zu gehen. Als er das schützende Gelände verlassen hatte, spürte er doch den eisigen Wind, der auch von der Kleidung nicht aufgehalten werden konnte und wie mit kleinen Messern durch seine Kleidung drang. Er stellte den Kragen noch höher und zog den Kopf so weit ein wie eben möglich.
    Schon fast in der Höhe des Friedhofs, schaute er noch einmal zurück auf das alte Zechengelände.
    Es lag in einer winterlichen Stille. Nichts wies darauf hin, welches Grauen sich dort verborgen hielt.
    Er brauchte nicht die normalen Straßen zu nehmen, um sein Ziel zu erreichen. Ferry kannte einige Abkürzungen, die ihn ebenfalls an das Kasernengelände heranbrachten.
    Er sah unterwegs spielende Kinder, denen die Kälte nichts ausmachte. Sie schlidderten voller Vergnügen über eine Eisbahn, und wenn sie mal hinfielen, machte es ihnen noch mehr Spaß.
    Wenn er den Kopf reckte, konnte er bereits die vierstöckigen Wohnhäuser erkennen, in denen die Soldaten der Rheinarmee mit ihren Familien lebten. Aus den meisten Schornsteinen quoll grauweißer Rauch in den Himmel und verteilte sich zu wolkenartigen Gebilden. Sid Ferry dachte darüber nach, ob er genügend bewaffnet war, um sein Leben verteidigen zu können. Okay, er besaß eine Dienstpistole, aber reichte sie aus, um sich gegen dieses Monstrum wehren zu können? Wenn Susy tatsächlich mit den Mächten der Finsternis im Bunde stand, würde sie Mittel und Wege wissen, um auch einer Kugel zu entkommen. Er setzte seine Hoffnung auf John Sinclair. Dieser Mann hatte auf ihn einen guten Eindruck gemacht. Er war kein Hektiker, hatte ihn auch nicht ausgelacht und würde das Problem mit dem nötigen Ernst angehen. Die nächste Nacht war die entscheidende. Sid wußte auch nicht, weshalb ihm dieser Gedanke gekommen war, er glaubte es einfach. Auf den Rasenplätzen zwischen den Häusern lag Schnee. Zum Teil war er verweht und angehäuft worden. Ideal für Schneeballschlachten. Einige Kinder hatten dies ebenfalls herausgefunden und tobten herum, als wäre es schon Sommer.
    Die Kälte drang bei jedem Atemzug tief in seinen Hals und weiter bis in die Lunge. Trotz der wärmenden Mütze hatte er das Gefühl, keine Ohren mehr zu besitzen. Ferry wollte sich so rasch wie möglich aufwärmen. Innerhalb der Anlage gab es natürlich einen Pub, ihn würde er aufsuchen.
    Der Wirt kannte seine Pappenheimer. Er wußte auch, daß er zu Mittag schon Betrieb hatte. In der Tat vernahm Ferry die Stimmen bis draußen. Als er die Tür aufstieß, drang Kälte in den Raum und quirlte die Schwaden aus Zigarettenqualm durcheinander. Zahlreiche Tische waren besetzt, und auch an der Theke standen die Männer. Sid Ferry wurde mit verwunderten Fragen begrüßt.
    »Du hast doch Urlaub.«
    »Was treibt dich her?«
    »Du kannst die Tage auch mir schenken«, sagte ein anderer Kollege und trank sein Glas leer.
    Die meisten Männer waren Junggesellen. Es gab regelrechte Cliquen, die sich hier trafen und ihre Stammplätze hatten. Auch Sid Ferry stellte sich an die Theke. Er bekam einen Selbstgebrannten Schnaps.
    »Der hilft gegen die Kälte«, sagte Orson, der Wirt.
    »Danke.« Ferry kippte ihn weg.
    Orson, er trug auf seiner Glatze eine Schirmmütze, war stehengeblieben.
    »Du solltest dich hier

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