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Verliebt, verlobt und eingesargt

Verliebt, verlobt und eingesargt

Titel: Verliebt, verlobt und eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schultern. »Ich habe eigentlich nichts vor…«
    »Ich auch nicht.«
    Fast heftig drehte sie sich mir zu. »Stimmt das?«
    »Ja.« Ich lachte. »Ich bin fremd hier. Sie stammen aus Dortmund. Weshalb tun wir uns nicht zusammen? Wir könnten irgendwo etwas essen und auch weiterhin…«
    »Natürlich, John, auch weiterhin.« Für einen winzigen Moment legte sie mir ihre Hand auf das Knie. »Ich bin einverstanden. Bei dieser Kälte sollten die Menschen tatsächlich näher zusammenrücken.«
    Dieses Angebot kam mir wie gerufen. Ich hätte nicht gedacht, daß die Dinge so gut anlaufen würden.
    Daß die Frau mich nicht wegen meiner blonden Haare angemacht hatte, lag auf der Hand. Susy wollte etwas von mir, wahrscheinlich mein Leben. Routine hatte sie ja bereits, drei Opfer zeugten davon. Und sie mußte bereits wissen, daß ich ihr auf den Fersen war.
    »Ich möchte den Wagen gern in einem Parkhaus abstellen«, sagte ich.
    »Welches schlagen Sie vor?«
    »Das ist eigentlich egal. Sie liegen alle zentral. Sie müssen sich nur bald für eines entscheiden.«
    Ich entschied mich für eine Parketage am Alten Markt. Die Absteilflächen lagen unterirdisch. Hier war es auch nicht so kalt wie über dem Boden. Es gab genügend freie Lücken. Bei dieser Kälte fuhren nicht sehr viele Autofahrer in die Innenstadt.
    Wir stiegen aus. Susy stellte den Kragen des blauen Mantels hoch. Ich deutete auf das Kleidungsstück. »Frieren Sie nicht in dem relativ dünnen Stoff,«
    Sie lachte mich an. »Ich habe innere Hitze. Zur Not sind Sie ja auch noch da.«
    »Stimmt.«
    Susy hakte sich bei mir ein. »Kommen Sie, wir wollen endlich unsere Freundschaft feiern.«
    Damit war ich einverstanden. Während wir die Rampe hochschritten, hakte sich Susy bei mir ein. Und es machte mir Spaß, so in ihrer Nähe zu sein.
    »Wollten Sie mir nicht die City zeigen?« fragte ich sie.
    »Eigentlich ja.«
    »Und was spricht dagegen?«
    Sie schaute einigen Tauben nach, die vom Brunnen auf dem Alten Markt starteten und sich ihre Plätze auf Dachrinnen suchten. »Die Kälte, John. Wir können uns einen Stadtbummel für wärmere Zeiten aufsparen. Finden Sie nicht auch?«
    »Wenn Sie wollen.«
    Sie strahlte mich an, als hätte sie soeben den Partner ihres Lebens gefunden. »Das finde ich klasse. Kommen Sie, zu lange wollen wir nicht in der Kälte stehen. Ich kenne ein gemütliches Lokal nicht weit von hier. Wir müssen nur durch eine Passage gehen, dann sind wir schon da. Das Restaurant gehört zu einer Schweizer Kette, man kann dort in der Appenzeller Stube gut sitzen.«
    »Ich bin gespannt.«
    Wir brauchten tatsächlich nicht weit zu gehen. Dortmund wirkte kalt und leer. Nur wenige Menschen befanden sich auf den Gehsteigen. Sie hatten sich dick vermummt und die Schals sogar vor ihre Gesichter gebunden. Ein kalter Windstoß traf uns mehr als einmal. Er brachte einen Gruß aus Sibirien mit.
    Susy sprach nicht. Sie hielt mich nur fest und hatte den Kopf etwas gesenkt. Ich dachte über sie nach. Völlig unbefangen war sie mir gegenüber aufgetreten, obwohl sie möglicherweise, wenn eine Schwarze Magie sie beeinflußt hätte, spüren mußte, daß ich in gewisser Hinsicht kein so normaler Mensch war. Äußerlich ja, aber ich trug ein geweihtes und sehr altes Kreuz bei mir, das empfindlich auf schwarzmagische Angriffe reagierte.
    Das Restaurant lag an einer breiten Durchgangsstraße und wurde eingerahmt von Geschäften, die ich auch auf der gegenüberliegenden Seite sah. Vor den großen Schaufenstern eines Schuhladens hatten sich mehrere Schüler zusammengefunden und hörten trotz der Kälte Musik. Sie bewegten sich im Rhythmus der Rockklänge, auch eine Art, sich aufzuwärmen.
    Von der Kälte in die Wärme.
    Wunderbar und angenehm war sie, als ich die schmale dunkle Tür aufgestoßen hatte. Sie drang uns entgegen, als sollten wir von jemandem mit ausgebreiteten Armen empfangen werden. Wir standen in einem schmalen Gang, der an der linken Seite von einer Garderobe begrenzt wurde, an der wir unsere Mäntel abgeben konnten. Ich half meiner neuen Bekannten aus dem Kleidungsstück und übergab die beiden Mäntel der Garderobenfrau, die sie auf Bügel hängte. Das Lokal war relativ gut besucht, aber wir konnten uns die Tische noch aussuchen und setzten uns dorthin, wo die große Theke nicht weit entfernt war und praktisch den Mittelpunkt des Restaurants bildete. Man konnte an der Theke sitzen und den Köchen zuschauen, die dahinter ihrer Arbeit nachgingen.
    Susy deutete auf

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