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Verliebt, verlobt und eingesargt

Verliebt, verlobt und eingesargt

Titel: Verliebt, verlobt und eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Tisch in der Ecke. »Sollen wir uns dort hinsetzen?«
    »Gern.«
    In bequemen Ledersesseln ließen wir uns nieder. Susy saß mir gegenüber. Sie lächelte mich an. »Gefällt es Ihnen hier?«
    »Ja, es ist sehr nett.«
    »Das freut mich. Wissen Sie, es ist schwer, einem Fremden etwas zu bieten, wenn man dessen Geschmack nicht kennt. Aber hier können wir beide zufrieden sein.«
    Der Ober kam und brachte die Karten. Er fragte auch nach den Getränken und schlug einen Wein vor.
    Damit war Susy einverstanden. »Ich liebe den Rotwein. Sie haben doch sicherlich einen Dole.«
    »Natürlich.«
    »Bringen Sie uns eine Flasche.«
    »Gern.«
    »War das in Ihrem Sinne, John?«
    »Ich habe nichts dagegen. Lieben Sie Schweizer Weine?«
    »Nicht unbedingt, aber ich mag Rote.«
    »Das kann ich verstehen. Auch ich bin dafür. Und was möchten Sie essen?«
    »Mal schauen.«
    Wir verschanzten uns beide hinter der Karte. Es sah zwar aus, als würde ich aus den aufgeführten Gerichten konzentriert etwas heraussuchen, das aber täuschte. Meine Gedanken liefen in völlig andere Richtungen. Ich beschäftigte mich nach wie vor mit Susys Anmache. Ich war gespannt, wie weit sie den Bogen noch spannen würde.
    »Ich habe etwas«, sagte sie und ließ die Karte sinken. »Sie auch, John?«
    »Ja. Geschnetzeltes vom Rind.«
    »Das ist nicht schlecht. Dazu paßt auch der Rotwein, finde ich.«
    Der Ober brachte die Flasche, ließ mich schauen, entkorkte sie und schenkte mir den Probierschluck ein. Ich nickte zufrieden und ließ ihn weiterarbeiten.
    Er fragte nach unseren Wünschen.
    Meine neue Bekannte hatte sich für ein Filetsteak entschieden. Dazu nahm sie Salat.
    »Danke sehr, die Herrschaften.« Der Ober nahm die Karten und zog sich wieder zurück.
    Susy und ich schauten uns an. Ihr Gesicht konnte man tatsächlich mit dem eines Engels vergleichen. Die Haut war so rein, so weich, einfach wunderschön. Hinzu kamen die rätelhaften Augen, deren Pupillen die Farben wechseln konnten. Der weiche Mund, ein feingeschwungenes Kinn, da paßte einfach alles.
    »Was schauen Sie so, John?«
    Ich hob die Schultern. »Das muß man einfach.«
    Sie hob die Augenbrauen an. »Finden Sie mich so nett?«
    »Ja, das möchte ich sagen.«
    Sie senkte den Blick und spielte das schüchterne Mädchen. »Verheiratet sind Sie nicht, John, oder?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.« Ruckartig hob Susy den Kopf. »Auf was sollen wir trinken?« fragte sie und legte ihre Hände um das bauchig geschwungene Rotweinglas.
    »Auf uns.«
    »Nein, ich trinke auf dich, John!« flüsterte sie mir entgegen und hatte einen verheißungsvollen Klang in ihre Stimme gelegt.
    Aha, jetzt geht es los, dachte ich, nickte ihr zu und sagte: »Ich werde auf dich trinken, meine Liebe. Auf Susy, die ich heute erst kennengelernt habe.«
    »Und weiter…«
    »Die ich auch sympathisch finde.«
    »Wie sympathisch?«
    »Sehr.«
    »Danke, John, auch du gefällst mir.« Sie lachte plötzlieh unmotiviert.
    »Ich hätte nicht gedacht, daß es mich mal wie ein Blitzstrahl treffen wird. Früher habe ich nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, das ist jetzt anders geworden. Ich glaube, John, nein, ich bin mir sicher, daß ich mich in dich verliebt habe.«
    »Jetzt schon?«
    »Ja, das ist wie der Einschlag eines Blitzes. Entschuldige, wenn ich so rede, aber ich bin eine moderne Frau und meine, daß nicht nur die Männer den Anfang machen sollten.«
    »Da hast du sicherlich recht.«
    Susy hob ihr Glas. »Dann laß uns darauf doch einen Schluck trinken. Auf unsere Liebe.«
    Sie wartete gespannt auf die Antwort, die sie auch von mir bekam. »Ja, Susy, auf unsere Liebe.«
    Ich schmeckte den Roten auf der Zunge und genoß ihn. Er rann durch meine Kehle. So weich und schmeichelnd. Über den Glasrand hinweg schaute ich auf Susy und versuchte auch, einen Blick in ihre Augen zu erhaschen. Eine Antwort konnte ich daraus nicht entnehmen. Der Blick blieb interessant, mehr nicht.
    Sie setzte das Glas fast ruckartig ab. »Erzähle mir etwas von dir, mein Lieber.« Dabei streckte sie ihren Arm über den Tisch und legte die Hand auf meine Finger.
    »Es gibt eigentlich nicht viel zu erzählen…«
    »Oh John, das sage nicht. Du bist Engländer und bestimmt nicht ohne Grund nach Dortmund gekommen.«
    »Das allerdings.«
    »Was hast du hier vor?«
    »Ich wollte dich kennenlernen.«
    Sie lachte. »Schmeichler. Das stimmt doch nicht. Bist du geschäftlich oder privat…?«
    »Geschäftlich. Ich habe in den nächsten Tagen

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