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Verliebt, verlobt, verflucht

Verliebt, verlobt, verflucht

Titel: Verliebt, verlobt, verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Neupauer
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Beine.
    »Danke Gingin«, sagte Natalie und umarmte sie zur Begrüßung.
    »Wie war's gestern?«, fragte Gingin neugierig, begann dann jedoch selbst wie ein Wasserfall zu reden: »Es war echt unglaublich, er hat mich tatsächlich in die Gasse verfolgt. Ich hab ihn dann gleich gefragt, warum er mir so eine seltsame Nachricht geschrieben hat, doch er hat nur breit gegrinst und nichts darauf geantwortet, das ist doch unfassbar, oder? Aber wir haben uns für heute Nachmittag im Enowispark verabredet, er möchte mit mir zum Rosenteich gehen, dort werde ich ihn dann erneut zur Rede stellen. Ist das nicht unglaublich? Ein Kerl, der freiwillig zum Rosenteich geht?« Gingins Augen glänzten vor Begeisterung.
    »Oh ja, ich war gestern Nacht mit Artus beim Rosenteich, und dein Cévil war auch dort«, erwiderte Natalie.
    »Wie, du warst mit Rosenteich, äh, ich meine, du warst mit Artus beim Rosenteich ? Und wie meinst du das, Cévil war dort?«
    »Psst«, machte Natalie und sah sich um, doch außer Arianes bescheuerter Mädchenclique beachtete sie niemand. Und Ariane und ihre Hühner waren wohl damit beschäftigt, über die Klamottenwahl der beiden zu lästern.
    Natalie erstattete Gingin im Flüsterton Bericht über den vergangenen Abend. Sie erzählte gerade von der Verwandlung des Schwans, als ein Räuspern sie unterbrach. Es war Ariane, die sich vor Gingin und Natalie aufgebaut hatte.
    »Na wie geht’s dir, Elbenohr?«, fragte siegehässig. Wie auf Kommando riefen Arianes Hühner »Elbenohr, Elbenohr« im Chor.
    Gingin erbleichte. Sprachlos und mit zitternden Knien stand sie da.
    Ringsum blieben Schüler aus Neugierde stehen. Ariane streckte blitzschnell ihre Hand aus und legte Gingins Elbenohr frei. Die umstehenden Schüler begannen, zu tuscheln. Ariane lachte schrill auf und kreischte: »Ein spitzes Ohr, wie hässlich!«
    Das brachte das Fass zum Überlaufen, Natalie platzte vor Wut: »Was fällt dir ein, du dumme Gans? Hast du schon mal in den Spiegel geschaut? Du bist doch nur sauer, weil Bedito dich nur benutzt hat, um Knutschen zu üben, weil er in Wirklichkeit in Gingin verknallt ist!«
    Nun war es Ariane, die kreidebleich wurde.
    »Was fällt dir ein?«, kreischte sie entsetzt. Die Mädchenschar rückte bedrohlich näher und kesselte Gingin und Natalie ein.
    Mittlerweile hatte sich Gingin wieder gefangen und verteidigte sich stolz: »Ich habe spitze Ohren, na und? Dafür wollte der Schulschwarm mit mir gehen und nicht mit dir. Ha!«
    Natalie spürte, wie ihr das Herz in die Hose rutschte. Ariane sah aus, als ob sie Gingin gleich an die Gurgel gehen würde.
    Plötzlich durchbrach eine schneidende, allseits bekannte Stimme die gespannte Atmosphäre.
    »Was soll das hier werden?«, fragte Professor Marzin.
    Natalie schluckte. Ihr Klassenlehrer sah alles andere als begeistert aus.
    »Natalie hat mich beleidigt, Professor Marzin!«, klagte Ariane mit heuchlerisch tränenerstickter Stimme.
    Natalie war angesichts von so viel Falschheit fassungslos.
    »Das stimmt nicht!«, warf Gingin wütend ein, doch Professor Marzin hatte bereits Natalie im Visier:
    »Na Fräulein Brebin, stiften Sie mal wieder Unruhe?«
    »Professor Marzin, wie schön, Sie zu sehen!«, stammelte sie und blickte in das Adlernasengesicht. »Nein, Sie irren sich, Ariane hat den Streit angefangen.«
    »Keine Widerrede. Folgen sie mir in mein Büro!«
    Manche der umstehenden Schüler grinsten boshaft, andere betrachteten Natalie mitleidig. »Warum muss ich immer solche Situationen ausbaden?«, dachte Natalie.
    Gingin versuchte Natalie aus dem Schlamassel zu retten. »Herr Professor, hören Sie mir zu!«
    »Ich dulde keinen Widerspruch. Ihr geht jetzt in eure Klassenzimmer und du«, er deutete auf Gingin, »wartest vor dem Lehrerzimmer auf mich, mit dir habe ich auch noch ein Wörtchen zu reden.«
    Natalie und Gingin sahen sich an. Es hatte wohl keinen Sinn zu widersprechen, deutete Gingin mit ihrem Blick an.
    Natalie folgte Professor Marzin wütend und spürte die triumphierenden Blicke von Ariane im Nacken brennen.
    Natalie versuchte sich auf dem Weg zu Marzins Büro eine Erklärung zurechtzulegen. Die Diskriminierung von Gingins Elbenohr war der Auslöser, Professor Marzin hatte das wohl nicht mitbekommen. Dennoch musste er Natalie glauben! Bebitos Rolle dagegen wollte Natalie nicht unbedingt erörtern müssen. Sie waren vor Marzins Büro angekommen.
    Prof. Phillius Marzin stand auf einem kleinen Schild.
    Er hielt Natalie die Tür auf und sie trat in das

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