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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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wir denn da?«, hatte Carlton frohlockt, als er in der Tür stand und die Aktentasche fallen ließ.
    »Ich wollte dir nur unser neues Logo zeigen«, sagte ich. Dann drehte ich mich um und präsentierte ihm meinen nackten Hintern. »Gefällt es dir?«, fragte ich kokett.
    »Das muss ich mir erst mal genauer ansehen«, meinte er.
    Und dann trieben wir es wie die Tiere auf dem struppigen Bärenfell. Danach sagte ich Carlton, das sei der beste Sex gewesen, den ich jemals gehabt hatte. Das Traurige an der Sache war nur …
    Es stimmte.
     
    Still und reglos sitze ich vor meinem Notebook und atme tief ein und aus. Es ist so ruhig im Haus, dass ich mein Herz schlagen höre. Das treibt mich immer in den Wahnsinn.
    Und so beschließe ich, ein bisschen an die frische Luft zu gehen.
    Ich meine, was soll ich hier rumsitzen und Trübsal blasen?
    Da setze ich mich doch lieber ins Auto und fahre eine Weile ziemlich ziellos durch die Gegend. Schließlich lande ich in einem Szeneviertel, ein lebendiges Viertel mit Buchhandlungen, Cafés, kleinen Läden - das Übliche. Und mit einem Spa.

    Ich stelle den Wagen ab und steuere das Spa an.
    Die Frau am Empfang schaut auf und taxiert mich. Wahrscheinlich sehe ich so beschissen aus, wie ich mich fühle, denn sie setzt jenes aufmunternde Lächeln auf, das nur besonders bedauernswerten Geschöpfen vorbehalten ist.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragt sie und hebt eine dünn nachgezogene Braue. Sie erinnert mich an Cruella DeVille - oder an Sharon Stone. Dasselbe kalte, glatt polierte Aussehen.
    »Ich hätte gern eine Gesichtsbehandlung«, sage ich. Und füge hinzu: »Oder so was in der Art.«
    Cruella mustert mich von oben bis unten. Bin ich eine gute Kundin oder eine schlechte Kundin? Tja, schwer zu sagen. Ich habe Jeans und Turnschuhe an, aber wenigstens sind es meine guten Nikes. Nicht die ollen ausgetretenen mit den Schlammkrusten an der Sohle.
    »Haben Sie einen Termin?«, fragt sie mich.
    Ah ja, jetzt weiß ich, wie der Laden läuft. Sie wird mich rausschmeißen, aber ganz höflich.
    »Nein.« Ich vergrabe die Hände in den Hosentaschen und wippe auf den Fersen hin und her.
    Cruella schüttelt bedauernd den Kopf, blättert in ihrem Terminkalender. »Ohne Termin geht gar nichts«, sagt sie kühl. »Aber ich könnte Sie nächsten Donnerstag noch reinschieben. Sagen wir um sieben?«
    »Geht klar«, sage ich, drehe mich um und stoße die Tür auf. Ein kleines Glöckchen bimmelt bei meinem Abgang. Cinderella hat eilends das Schloss verlassen.
    In mörderischer Laune trotte ich über den Parkplatz.
    Und jetzt?, überlege ich. Das hätte heute mein Maddy-Spezialtag werden sollen - eine schöne Gesichtsbehandlung, vielleicht sogar eine Massage. Aber Cruella hat meinen Plan kurzerhand zunichtegemacht.
    »Miss … MISS!«

    Ich drehe mich um. Wenn man vom Teufel spricht. Cruella DeVille kommt hinter mir hergerannt. Ihre Chanel-Schuhe klackern hart auf den Asphalt. »Miss!«, ruft sie quer über den Parkplatz und wedelt mit dem Arm herum, als wolle sie ein Taxi herbeiwinken.
    Ich bleibe stehen. »Ja?«
    »Gerade eben ist ein Termin abgesagt worden. Wir könnten Sie jetzt reinnehmen«, sagt sie atemlos und strahlt mich an.
    »Ich weiß auch schon, was Ihnen gefallen könnte - unsere Regenwald-Gesichtsmaske. Die ist gerade sehr beliebt bei unseren Kundinnen, und ich kann sie wirklich nur empfehlen«, fährt sie fort.
    Na, wer sagt’s denn. Ich mache kehrt und gehe mit ihr zurück.
    »Sie haben wunderbare Haut«, geht es weiter. »Und so einen schönen dunklen Teint.« Oh je, sie kriegt sich kaum noch ein, kriecht mir fast in meinen Größe-36-Hintern.
    »Ich bin Italienerin«, erwidere ich kühl.
    Cruella schaut mich mit verzücktem Wimpernschlag an. Ach, was soll’s. Ich gebe ihr eine Chance und ich halte ihr sogar die Tür auf.
    »Nach Ihnen«, sage ich.
    Keine zwanzig Minuten später habe ich einen wunderbar weichen, weißen Frotteebademantel an und liege entspannt auf dem Rücken. Die Kosmetikerin rubbelt mir die Nase mit einem rauen kleinen Schwämmchen glatt.
    »Warum heißt diese Behandlung eigentlich Regenwald-Gesichtsmaske? Kommt der Schlamm tatsächlich aus dem Regenwald?«, frage ich, als sie mir ziemlich seltsam riechenden grünen Schlamm aufs Gesicht packt.
    »Nein, eigentlich nicht«, sagt sie. »Aber die ganze Produktlinie ist vom Regenwald inspiriert .«
    »Dieser Morast kommt also gar nicht aus dem Regenwald?«
    »Nein, aber die Produkte sind original danach benannt.
Diese

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