Verliebt Verlobt... Verlogen - Erotischer Liebesroman (German Edition)
Bemerkungen noch mehr aus der Fassung zu bringen, als damit auf zu hören. Sie beschloss noch eins draufzusetzen. In gebieterischem Ton sagte sie deshalb zu Lukas, der sie mit großen Augen anschaute, „Für diese Unverschämtheit bekommst du Zuhause zehn Peitschenhiebe und glaub ja nicht, dass du wieder meine roten Strapse dazu anziehen darfst.“ Sie zwinkerte ihm zu und konnte unschwer erkennen, wie seine Mundwinkel zuckten und seine Augen bereits lachten. „Schätzchen du weißt doch, trotz unserer Operation halte ich dich noch immer für den Mann. Ich hab noch immer nicht verwunden, dass ich keine Frau mehr bin.“ Nur mühsam konnte Nina das Losprusten in ihrem Hals behalten. „Ich glaub eher, dir hat der Tripper zugesetzt, den du dir bei unserem letzten Besuch im Swingerclub eingehandelt hast.“ Lukas gluckste leise. „Du musst gerade was sagen, schließlich war ´s nicht mein Schwanz, der im Staubsauger hängen geblieben ist.“
Das war das Stichwort zu dem der Taxifahrer voller Wucht auf die Bremse trat und sie beide unsanft nach vorne geschleudert wurden. „Raus ihr dreckigen Perverslinge, ich kann das nicht mehr länger mit anhören.“ Brüllte der Fahrer sie aus dem Auto. Geschwind stiegen Lukas und Nina aus und auf dem Bürgersteig stehend, ließ der Lachanfall nicht lange auf sich warten.
Lachtränen bahnten sich den Weg über Ninas Gesicht und hinter ließen schwarze Spuren ihrer Mascara. Lukas half ihr beim Wegwischen der Tränen. Seine große Hand hielt zärtlich ihr Gesicht und mit den Fingern fuhr er sanft über ihre Wangen, sein Daumen berührte tastend ihren Mund. Da sah Nina zum ersten Mal den unvermittelten Farbwechsel seiner Augen, die nun wieder türkis leuchteten. Was ging da in ihm vor? Freute er sich über etwas, wenn das in seinen Augen passierte?
Lukas musste sich mit aller Macht zusammenreißen, um sie nicht zu küssen, denn diesmal war kein Albert Jennings in der Nähe, der als Vorwand hätte herhalten können. Da er sich vorgenommen hatte Nina zu bitten, ihn vor seiner Familie als Hetero hinzustellen, konnte er jetzt wirklich nicht riskieren, als unschwul entlarvt zu werden. Auch ein Kuss auf diese süßen Lippen, der wirklich verlockend war, war es nicht wert auf die vier oder fünf Tage mit ihr zu verzichten, wenn sie raus bekäme, dass er doch nicht schwul war. Mit Glück könnte er vielleicht in diesen fünf Tagen doch so viel mehr als nur einen Kuss bekommen. Mit diesem Gedanken fiel es ihm leichter sich von ihr einen Schritt zu entfernen, denn allein ihre Nähe, war einfach zu gefährlich für seinen Plan. Er wollte doch, dass sie zustimmte.
„Komm, ich begleite dich bis vor die Türe, sonst kommen noch so ´n paar dreckige Perverslinge .“ Nina kicherte, aber eigentlich war ihr nach einem herzzerreißenden Seufzer zumute. Obwohl sie wusste, dass es totaler Schwachsinn war, war sie enttäuscht. Diesmal hatte sie schon geglaubt seinen Mund auf ihrem zu spüren. Aber nun mal nur geglaubt, leider. In Wirklichkeit war er aber voller Ekel ein Schritt vor ihr zurück gewichen. Sie wollte ihm nicht noch mehr zur Last fallen, wie sie wahrscheinlich ohnehin schon tat. Sicherlich bereute er es schon genug sie eingeladen zu haben.
„Ach was, ich kann allein nach Hause.“ Bestimmend widersprach er ihr. „Nein, ich will dich vor deiner Zimmertüre abladen, damit ich weiß, dass du heil in einem Stück angelangt bist.“ Am Arm haltend ging er mit ihr zu dem Haus in dem ihre Wohnung lag.
Im dunkeln Treppenhaus, weil die Leitungen der Lampen mal wieder defekt waren, stolperten sie mit vielen „Au“ und „Ah, mein Fuß“ die Stufen hoch. „Eigentlich sollte ich dich wieder nach unten bringen, sonst mach ich mir noch Vorwürfe, wenn du zum Arzt musst .“ Inzwischen hatten sie ihre Wohnungstüre erreicht. „Irgendwie komm ich da schon wieder runter. Oder wäre es gesünder für meine Zehen, wenn ich bei dir aus dem Fenster springe?“ Nina schloss die Türe auf und machte das Licht in ihrer Wohnung an. Ein schwacher Lichtstrahl fiel in den Flur. „Ich glaub´ kaum, wir sind im dritten Stock. Hast du Lust auf ´n Kaffee oder so?“ Mist, das hätte sie jetzt wohl nicht fragen sollen, der ängstliche Blick, den er ihr zu warf, sagte ihr alles. Das „oder so“ war womöglich zweideutig für ihn, wahrscheinlich die ganze Frage. Wie hatte sie nur vergessen können, dass die Frage >Willst du noch einen Kaffee trinken ? < im Grunde so viel hieß wie >Willst du mit mir jetzt
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