Verliebt verlobt Versace Roman
einzige Person im Raum war, hielt ich mich an meine Option.
Tyler kam um Punkt sieben Uhr und traf mich an meiner Türschwelle an, wo ich mit braunen Tüten aus dem Lebensmittelladen, meiner Handtasche und meinen Schlüsseln
jonglierte. In meinem Selbstmitleid hatte ich völlig vergessen, dass er zu mir kommen wollte, und als es mir dann während der Thanksgiving-Episode von Friends wieder einfiel, hatte ich gerade noch Zeit, durch die Lebensmittelläden der Grand Central Station zu hetzen, um Nudeln, Sauce und einen riesigen Schokoladen-Käsekuchen zu kaufen. Eigentlich hatte ich alles als mein Werk ausgeben wollen, aber ich hatte so viel Zeit damit vergeudet, die Vorteile von Käsekuchen gegenüber Tarte Tartin auszuloten, dass mir am Schluss keine mehr blieb.
»Dann ist das also mein romantisches Abendessen?«, meinte er und nahm mir lächelnd meine Tüten ab.
»Es tut mir leid«, sagte ich mit Leidensmiene, während ich mit der Tür kämpfte. »Ich hatte diese Besprechung mit meiner Redakteurin, und es war alles ein bisschen, äh, ein bisschen viel. Ich wollte wirklich was Richtiges kochen.«
»Schon wieder eine Besprechung?« Tyler folgte mir durch die Haustür und dann nach oben. »Du dürftest fast so viele Besprechungen haben wie ich.«
»Ja, das ist eine lange Geschichte«, sagte ich und nahm die nächste Treppe. »Und ich kann dir versprechen, dass du beim Essen das Vergnügen haben wirst, sie zu erfahren.«
Als wir gemeinsam meine Wohnung betraten, wurde ich mir ihres Zustands im Vergleich zu Tylers Luxusbude bewusst. Ich versuchte verzweifelt, ein paar der unordentlichen Haufen unter das Sofa zu kicken und Tyler mit der Flasche Wein abzulenken, die er mitgebracht hatte, aber ich konnte in der Küche keinen Flaschenöffner finden. Natürlich befand sich dieser, in einem Apartment zweier Singlefrauen, im Wohnzimmer. Zu meiner Erleichterung war Tyler besserer Laune als am Anfang der Woche, nachdem ich ihn zurückgewiesen hatte, aber mir schwante,
dass dies nicht lang anhalten würde, wenn ich ihm erst mal unterbreitet hatte, dass ich mit ihm Schluss machen wollte.
Wir kochten gemeinsam (ich kochte die Nudeln, er erwärmte die Sauce in der Mikrowelle), dann nahmen wir im Schneidersitz auf dem Boden am Couchtisch Platz. Eine Weile plauderten wir über Belangloses, Tyler schlang sein Essen hinunter, ich schob es auf meinem Teller herum. Ich war weder in der Stimmung für die Nudeln noch für ein Gespräch, aber ich hoffte, dass er ging, ehe wir uns dem Käsekuchen zuwandten. Der schrie nämlich geradezu nach mir, Jenny, einer Flasche Wein und einem rührseligen Abend.
»Was war denn so schlimm an dieser Besprechung heute?«, wollte Tyler wissen und schenkte mir nach.
»Ehrlich gesagt, kann ich nicht behaupten, dass sie schlimm war«, sagte ich und mahlte schwarzen Pfeffer auf meine noch unberührten Nudeln. »Man hat mir eine Vollzeitstelle angeboten.«
»Tatsächlich?«, staunte er, leerte seinen Teller und nahm sich dann meinen vor.
»Ja.« Ich nickte. »Fest angestellte Redakteurin der Zeitschrift. Bei The Look . Einziger Haken, es ist in London.«
»Aber das ist ja fantastisch«, sagte er und lehnte sich zu einer kurzen einarmigen Liebkosung über mich. »Es ist der Job als richtige Autorin, den du immer haben wolltest. Ich habe dir doch gesagt, dass dieser Blog dein großer Durchbruch werden wird.«
»Aber es ist in London«, wiederholte ich und verfolgte, wie er seine Gabel aufnahm und weiteraß. »Ich muss mehr oder weniger sofort aufbrechen.«
»Es stand doch eigentlich immer im Raum, dass du wieder
zurückmusst, oder? Und ist es nicht wunderbar, dass du jetzt dieses Angebot hast, wenn du zurückgehst?«
»Nun ja, die Web-Redakteurin meinte, wenn ich bliebe, würde sie für mich auch immer Arbeit haben.« Ich starrte ihn fassungslos an. Er war bei der Vorstellung, ich würde weggehen, nicht mal zusammengezuckt. »Ich könnte also auch bleiben.«
»Aber das wirst du doch nicht tun«, er blickte mit vollem Mund auf. »Ich meine, dieses Web-Ding ist eine Sache, aber fest angestellte Redakteurin einer Zeitschrift, das ist doch ein richtiger Job, oder nicht? Da bist du Journalistin und spielst nicht nur, eine zu sein.«
»Du findest also, dass der Blog nur ein ›So tun als ob‹-Schreiben ist?«, hakte ich nach. Ich hatte das beunruhigende Gefühl, dass er mir das Schlussmachen mit jedem Wort, das über seine Lippen kam, leichter machte.
»Angela, Liebes, warum machst du es dir so
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