Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
Vom Netzwerk:
hinunterziehen.
    Wirklich nur einen.
    Drei Drinks später saßen wir gemütlich in einer kleinen
Kellerbar mit einer bestens bestückten Jukebox und kaltem, perlendem Bier. Wir unterhielten uns über Musik, über Gigs, die wir gesehen und die wir verpasst hatten, stritten uns über unsere Lieblingsalben und träumten von der idealen Festivalbesetzung, bei dem seine Gruppe natürlich die Hauptband wäre. Schon bald wurden aus den drei Drinks vier, und es war schon fast zwei Uhr, als ich mich daran erinnerte, dass ich inzwischen eigentlich zu Hause sein sollte. Ich war betrunken genug, um auf dem Weg zur Toilette auf meine Schritte achten zu müssen, aber nüchtern genug, um zu erkennen, dass ich kurz davor stand, richtig dicht zu sein. Ein Glück, dass das amerikanische Lagerbier so dünn war. Nachdem ich den Schaden, den mein Make-up während des Gigs genommen hatte, überprüft hatte, fand ich, dass ich noch immer gut aussah und mein Make-up nicht aufgefrischt werden musste (also konnte ich gar nicht so betrunken sein, wie ich gedacht hatte), sondern trug nur mehrere Lagen Lippenbalsam auf. Alex’ Küsse waren mit jeder Umarmung aggressiver geworden, und ich fühlte mich ein wenig wund. Und mehr als ein bisschen gebissen. Ich zeichnete meine Lippen mit meiner Fingerkuppe nach. Merkwürdig. Tylers Küsse waren fest und sanft gewesen, wohingegen Alex sich nicht zurückhielt, aus sich herauszugehen. Mein altes Ich wäre bei jeder Art von öffentlich zur Schau gestellten Gefühlen ausgeflippt, aber mein neues Ich schien damit gut klarzukommen. Und auch damit, sich mit zwei Männern zu verabreden. Und damit, mehr Zeit als nötig auf ekeligen Toiletten herumzuhängen. Puh. Ich musste wirklich nach Hause, mein Kopf schwankte zwischen »geh mit ihm nach Hause« und »geh nach Hause und übergib dich«, und in diesem Fall konnte es nur einen Gewinner geben.

    Als ich wieder in die Bar zurückkehrte, sah ich Alex mit ein paar Mädchen reden und lachen und sie mit demselben Lächeln und dem intensiven Blick beglücken, die mir das Gefühl gegeben hatten, das einzige Mädchen in New York zu sein. Es war definitiv Zeit aufzubrechen. »Ich gehe jetzt wohl besser«, sagte ich laut. Die Mädchen schauten einander an, lächelten Alex schelmisch an und ließen sich auf meinen leeren Stuhl fallen, eine auf der anderen.
    »Ja, lass uns gehen«, sagte Alex, stand auf und legte einen Arm um meine Schultern. Ich lächelte mit eingezogenem Kopf in mich hinein und ließ mich von Alex aus der Bar führen, wo die Mädchen mit verdrießlichen Mienen zurückblieben.
    »Murray Hill?«, fragte er, als wir in ein leeres gelbes Taxi sprangen, ehe eins der anderen Dutzend Paare, die ihre Hände hochhielten, es uns wegschnappen konnte.
    »39th und Lexington«, sagte ich zum Fahrer und lehnte mich zurück in die kaputten Sitze. Alex ließ mir keine Chance, mich zu fragen, ob er einen Vorstoß wagen, auf ein Zeichen oder auch nur darauf warten würde, dass das Taxi sich in den Verkehr einfädelte, sondern er streckte seinen langen, schlanken Leib über dem ganzen Rücksitz aus und nahm mein Gesicht in seine beiden Hände. Als das Taxi durch die nächtlichen Straßen von New York City flitzte, geriet ich in eine halb sitzende, halb liegende Position auf dem Rücksitz. Obwohl die Nacht nicht kalt war, fröstelte ich ein wenig, was aber die Wärme von Alex’ Körper, der sich an mich drückte, vollkommen auffing. Ich spürte, wie seine Hand an meiner Seite entlangwanderte und auf der nackten Haut meines Oberschenkels liegen blieb, dort, wo mein Kleid hochgerutscht war, und obwohl ich fand, dass alles viel zu schnell ging, wollte ich ihm doch nicht Einhalt
gebieten. Aber ehe ich eine wirklich schwierige Entscheidung treffen musste, kam das Taxi ruckelnd zum Stehen und schleuderte uns beide in den Fußraum. Ich kicherte nervös, als ich mit gespreizten Beinen auf ihm saß, und überlegte, wie ich hoch-, davon- und hinauskommen sollte, ohne mich zu verraten.
    »Möchtest du mitkommen?«
    Die Worte waren mir herausgerutscht, ehe ich auch nur darüber nachdenken konnte. So ist das also, wenn Frauen sich beklagen, dass die Männer die Entscheidung von ihren Penissen treffen lassen.
    »Ich möchte wirklich gern mitkommen«, sagte er und half mir, mich wieder hinzusetzen, »aber ich tue es nicht.«
    Ich sah ihn überrascht an. Nicht, weil ich dachte, ich sei ein so toller Fang, dem man nie eine Absage erteilte, sondern weil ich tatsächlich geglaubt hatte, es

Weitere Kostenlose Bücher