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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nicht so weit gekommen. »Ich kann nicht glauben, dass Sie das getan haben.«
    »Jetzt kann jedes Kind, das Trubel um Daphne lesen und
die Originalillustrationen sehen will, das ohne Weiteres tun.« Molly hatte eine großartige Rede vorbereitet, mit vielen Bezügen zu Bücherverbrennungen und zur amerikanischen Verfassung, aber sie hatte keine Kraft mehr. Sie schob den Scheck zu Helen, stand von ihrem Stuhl auf und ging hinaus.
    »Molly, warten Sie!«
    Sie hatte getan, was sie tun musste, und sie blieb nicht stehen. Auf dem Weg zu ihrem Auto hätte sie eigentlich ein Gefühl des Triumphes verspüren müssen, aber sie fühlte sich vor allem ausgelaugt. Ein Studienfreund hatte ihr geholfen, die Website einzurichten. Zusätzlich zu dem Text und den Zeichnungen von Trubel um Daphne hatte Molly noch eine Liste von Büchern angefügt, die verschiedene Organisationen wegen ihrer Inhalte oder Illustrationen im Laufe der Jahre von Kinderhänden hatten fern halten wollen. Auf der Liste standen unter anderem Rotkäppchen, alle Harry Potter Bücher, Madeleine L’Engles Die Zeitfalte, Harriet die Spionin, Tom Sawyer, Huckleberry Finn und alle Bücher von Judy Blume, Maurice Sendak, den Brüdern Grimm und das Tagebuch der Anne Frank. Ans Ende der Liste hatte Molly Trubel um Daphne gestellt. Sie war natürlich keine Anne Frank, aber sie fühlte sich besser in so wunderbarer Gesellschaft. Sie wünschte nur, sie hätte Kevin anrufen und ihm berichten können, dass sie nun endlich für ihr Häschen gekämpft hatte.
    Sie hielt ein paar Mal an, um Besorgungen zu machen, und bog dann auf den Lake Shore Drive ein, um Richtung Norden nach Evanston zu fahren. Es war nur wenig Verkehr, und sie brauchte viel zu wenig Zeit, bis sie das heruntergekommene Sandsteingebäude erreicht hatte, in dem sie nun wohnte. Sie verabscheute ihre Wohnung im zweiten Stock, mit Blick auf die Müllcontainer hinter einem Thai-Restaurant, aber sie konnte sich keine bessere Wohnung leisten, in der sie auch einen Hund halten durfte.

    Sie versuchte, nicht an ihr kleines Apartment zu denken, in das bereits Fremde eingezogen waren. Es existierten nicht viele umgebaute Lofts in Evanston, und es gab für ihr Gebäude eine Warteliste von Kaufinteressenten. Sie hatte also gewusst, dass es leicht sein würde, die Wohnung zu verkaufen. Dennoch war sie nicht darauf vorbereitet gewesen, dass sie in weniger als vierundzwanzig Stunden weg sein würde. Die neuen Besitzer hatten ihr eine Prämie bezahlt, damit sie bereits einziehen konnten, solange die Papierangelegenheiten noch nicht geregelt waren. Also hatte sie in aller Eile eine Mietwohnung finden müssen, und so war sie in diesem armseligen Gebäude gelandet. Aber sie hatte das Geld, um die Anzahlung zurückzahlen und ihre sonstigen Rechnungen begleichen zu können.
    Sie parkte auf der Straße zwei Blocks weiter, weil der Slytherin von Vermieter siebzig Dollar im Monat für einen Parkplatz am Gebäude verlangte. Sie ging die ausgetretenen Stufen zu ihrer Wohnung hinauf, draußen quietschten die Straßenbahnschienen. Ruh begrüßte sie an der Tür, sprang dann über das abgenutzte Linoleum und fing vor der Küchenspüle an zu bellen.
    »Nicht schon wieder.«
    Die Wohnung war so klein, dass sie keinen Platz für ihre Bücher hatte, sie musste sich auf dem Weg in die Küche zwischen Umzugskartons hindurchschlängeln. Sie öffnete vorsichtig die Tür unter der Spüle, lugte hinein und schauderte. Schon wieder saß eine Maus zitternd in ihrer Lebendfalle. Es war bereits die dritte, die sie innerhalb weniger Tage hier gefangen hatte.
    Vielleicht könnte sie wenigstens noch einen Artikel für Chik daraus machen - »Warum Kerle, die kleine Tiere nicht ausstehen können, nicht immer schlecht sind.« Ihr Kochartikel war gerade mit der Post unterwegs. Zuerst hatte sie es mit »Dieses Frühstück wird er nicht zum Kotzen finden: Rühr
sein Hirn mit deinen Eiern« überschrieben. Kurz bevor sie es in den Umschlag getan hatte, hatte sie noch Vernunft angenommen und den Titel durch »Das macht ihm schon morgens Appetit« ersetzt.
    Sie schrieb jetzt wieder jeden Tag. So niederschmetternd ihre Lage auch war, sie hatte nicht aufgegeben und sich ins Bett gelegt, wie sie es nach der Fehlgeburt getan hatte. Stattdessen stellte sie sich ihrem Schmerz und tat ihr Bestes, ihn durchzustehen. Aber ihr Herz hatte sich noch nie so leer angefühlt.
    Kevin fehlte ihr so sehr. Jede Nacht lag sie im Bett und erinnerte sich daran, wie es war in seinen

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