Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
eine dazuerfinden müssen, wenn sie jemals einen neuen Verlag für ihre Bücher fand.
Sie schaute ihre alte Lektorin an. »Wenn Sie hergekommen
sind, um mir mit einer Klage zu drohen, dann werden Sie nicht viel erreichen.«
»Warum sollten wir unsere beste Autorin verklagen?« Helen zog den Umschlag mit Mollys Scheck heraus und legte ihn auf die Bank. »Ich gebe Ihnen das hier zurück. Und wenn Sie hineinschauen, werden Sie noch einen Scheck für den Rest ihres Voraushonorars darin finden. Wirklich, Molly, Sie hätten mir sagen sollen, wie sehr Ihnen die Änderungen gegen den Strich gingen. Ich hätte nie von Ihnen verlangt, sie zu machen.«
Molly versuchte nicht einmal, auf dieses Slytherin-Geschwätz einzugehen. Auch den Umschlag rührte sie nicht an.
Helens Tonfall wurde eindringlicher. »Wir werden Trubel um Daphne in der ursprünglichen Fassung veröffentlichen. Ich bringe es im Herbstprogramm unter, dann haben wir genug Zeit für eine Werbekampagne. Wir planen eine ausgedehnte Marketing Kampagne mit ganzseitigen Anzeigen in allen großen Elternzeitschriften, und wir schicken Sie auf Lesereise.«
Molly fragte sich, ob sie zu viel Sonne abgekriegt hatte. »Trubel um Daphne ist bereits im Internet verfügbar.«
»Wir möchten Sie bitten, die Seite rauszunehmen, aber die Entscheidung bleibt ganz bei Ihnen. Selbst wenn Sie die Website aufrecht erhalten, werden die meisten Eltern doch das Buch kaufen und bei ihren Kindern in den Bücherschrank stellen wollen.«
Molly konnte sich nicht vorstellen, durch welches Wunder sie plötzlich vom kleinen Menschen zur wichtigen Autorin geworden war. »Ich fürchte, das wird nicht reichen, Helen.«
»Wir sind bereit, ihren Vertrag neu zu verhandeln. Ich bin sicher, dass Ihnen die Bedingungen zusagen werden.«
Molly hatte nach einer Erklärung gefragt, nicht nach mehr Geld, aber irgendwie wurde plötzlich der Tycoon in ihr
wach. »Das werden Sie mit meinem neuen Agenten aushandeln müssen.«
»Natürlich.«
Molly hatte keinen Agenten, weder einen neuen noch einen alten. Ihre schriftstellerische Tätigkeit war bisher so geringfügig gewesen, dass sie keinen gebraucht hatte, aber das hatte sich eindeutig verändert. »Nun sagen Sie mal, was eigentlich passiert ist, Helen.«
»Die Publicity ist die Ursache von allem. Die neuen Verkaufszahlen sind vor zwei Tagen rausgekommen. Die Presseberichte über ihre Hochzeit und die GKFEGA-Angriffe haben Ihre Verkaufszahlen in die Höhe schnellen lassen.«
»Aber ich habe doch schon im Februar geheiratet und GKFEGA hat mich im April aufs Korn genommen. Und Sie haben es jetzt erst bemerkt?«
»Den ersten Anstieg konnten wir schon im März feststellen, dann einen weiteren im April. Aber die Zahlen waren nicht so ungewöhnlich, bis wir den abschließenden Monatsbericht für Mai bekamen. Und die vorläufigen Zahlen für Juni sind noch besser.«
Wie Molly feststellte, war es gut, dass sie bereits saß, denn ihre Beine hätten sie nicht mehr gehalten. »Aber der Presserummel war doch schon abgeebbt. Warum schießen die Zahlen jetzt in die Höhe?«
»Das wollten wir auch herausfinden und haben eine Reihe von Gesprächen mit Buchhändlern geführt. Sie haben uns gesagt, dass ursprünglich Erwachsene aus Neugier eines der Daphne Bücher gekauft haben - entweder hatten sie von Ihrer Hochzeit gehört oder sie wollten sehen, worüber sich die GKFEGA-Leute so ereiferten. Aber als sie die Bücher dann nach Hause geschleppt hatten, haben sich ihre Kinder in die Figuren verliebt, jetzt kommen sie in die Läden und kaufen die restlichen Bücher der Serie.«
Molly war sprachlos. »Ich kann’s nicht fassen.«
»Die Kinder zeigen die Bücher ihren Freunden. Wir haben gehört, dass selbst Eltern, die anderen Boykottaufrufen von GKFEGA gefolgt sind, die Daphne-Bücher kaufen.«
»Es fällt mir schwer, das alles zu begreifen.«
»Das kann ich verstehen.« Helen schlug die Beine übereinander und lächelte. »Nach all den Jahren dieser plötzliche Erfolg. Herzlichen Glückwunsch, Molly.«
Janice und Paul Hubert waren das ideale Pächterehepaar für ein Gästehaus. Mrs Huberts Eier waren niemals kalt, und ihre Kekse waren nie auf der Unterseite verbrannt. Mr Hubert machte es sogar Spaß, verstopfte Klos zu reparieren, und er konnte stundenlang mit den Gästen reden, ohne sich zu langweilen. Kevin schmiss sie nach anderthalb Wochen wieder raus.
»Brauchst du Hilfe?«
Er zog den Kopf aus dem Gefrierschrank und sah Lilly in der Küchentür
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