Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
Bein?«
»Mein … das linke. Aber es ist schon besser. Ich kann es wieder bewegen.«
Er ließ einen Arm los, um nach dem Bein zu greifen.
»Nein!«, kreischte sie, besorgt, er könnte unterwegs etwas bemerken.
»Kommt der Krampf zurück?«
»Nicht … wirklich.«
»Lass uns an Land schwimmen. Ich schau’s mir da an.«
»Es geht mir schon wieder gut. Ich kann …«
Er achtete nicht auf sie. Stattdessen machte er sich wieder daran, sie Richtung Ufer zu schleppen.
»Äh, Kevin …« Sie hustete, als ihr ein Schwall Wasser in den Mund schwappte.
»Bleib ruhig, verdammt noch mal!«
Reizende Ausdrucksweise für einen PK, besonders gegenüber einer Ertrinkenden. Sie bemühte sich krampfhaft ihre untere Hälfte auf Abstand von seiner unteren Hälfte zu halten, aber er glitt immer wieder zu ihr her. Rutsch und gleiten … rutsch und gleiten … Sie stöhnte auf, als die Gefühle sie übermannten.
Er veränderte den Rhythmus, und sie bemerkte, dass er festen Boden unter den Füßen hatte. Sie versuchte, sich von ihm zu befreien. »Lass mich los. Ich kann jetzt selbst gehen.«
Er schwamm noch ein Stück weiter, bevor er seinen Griff lockerte und sich aufrichtete. Sie ließ sich auf die Füße fallen.
Das Wasser reichte ihr bis zum Kinn, aber ihm ging es nur knapp bis an die Schultern. Nasse Haarsträhnen klebten an seiner Stirn, und er blickte mürrisch drein. »Du könntest ruhig etwas dankbarer sein. Schließlich habe ich gerade dein nerviges Leben gerettet.«
Wenigstens sah er nicht mehr gelangweilt aus. »Danke!«
Er hielt sie noch immer am Arm und fing an, sich aufs Ufer
zuzubewegen. »Hast du schon mal so einen Krampf gehabt?«
»Nie. Ich war völlig überrascht.«
»Warum lässt du dich so ziehen?«
»Mir ist kalt. Wahrscheinlich habe ich einen kleinen Schock. Würdest du mir dein T-Shirt leihen?«
»Klar.« Er steuerte weiter auf den Strand zu.
Sie versuchte zu bremsen. »Könnte ich es jetzt haben, bitte?«
»Jetzt?« Er hielt inne. Das Wasser umspülte ihre Brüste, die von dem roten Oberteil ganz ansprechend nach oben gedrückt wurden, und er ließ den Blick ein wenig verweilen. Sie bemerkte, dass sich seine Wimpern zu angriffslustigen kleinen Stacheln über seinen scharfen grünen Augen geformt hatten, und musste einen Anflug von Schwäche in den Knien niederkämpfen.
»Ich würde es gern anziehen, bevor wir das Wasser verlassen«, sagte sie so freundlich wie möglich.
Er riss sich von der Betrachtung ihres Busens los und wollte weitergehen. »Es wird leichter sein, dich am Strand aufzuwärmen.«
»Halt! Halt bitte an!«
Er tat wie geheißen, schaute sie dabei aber an, als hätte sie jetzt komplett den Verstand verloren.
Sie knabberte einen Hautfetzen von ihrer Unterlippe ab. Keine gute Tat blieb ungestraft, sie musste es ihm wohl oder übel sagen. »Ich habe da ein kleines Problem …«
»Was du nicht sagst. Du scheinst den Verstand verloren zu haben. Dieses Northwestern-Diplom, auf das du so stolz bist, sollte wohl eher Summa-cum-gaga heißen.«
»Gib mir bitte einfach dein T-Shirt.«
Er machte keinerlei Anstalten es auszuziehen. Stattdessen fragte er argwöhnisch. »Was für ein Problem denn?«
»Ich habe offenbar … Mir ist echt kalt. Frierst du nicht?«
Er wartete, wobei sein störrischer Gesichtsausdruck schon verkündete, dass er nirgendwo hingehen würde, solange sie sich nicht erklärt hatte. Sie nahm all ihren Mut zusammen. »Ich habe offenbar …« Sie räusperte sich. »Das Unterteil meines Badeanzuges ist … untergegangen.«
Natürlich starrte er als Erstes in das trübe Wasser hinunter.
»Lass das!«
Als er wieder nach oben schaute, sahen seine Augen weniger wie Jadedolche, sondern eher wie lustige grüne Jellybeans aus. »Wie hast du das denn fertig gebracht?«
»Ich habe gar nichts fertig gebracht. Du warst das. Als du mich gerettet hast.«
»Ich habe dir das Höschen ausgezogen?«
»Hast du.«
Er grinste. »Ich hatte schon immer ein Händchen für Frauen.«
»Egal. Gib mir einfach dein blödes T-Shirt.«
War es Zufall, dass sein Oberschenkel ihre Hüfte streifte? Er schaute wieder ins Wasser hinunter, und plötzlich verspürte sie den verrückten Wunsch, dass alle Eintrübungen verschwinden würden. Seine Stimme hatte einen rauen, verführerischen Unterton.
»Du willst mir also erzählen, dass du unter Wasser splitterfasernackt bist?«
»Du weißt genau, was ich dir erzähle.«
»Das gibt ja ein interessantes Dilemma.«
»Da gibt es kein
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