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Verliebte Abenteuer

Verliebte Abenteuer

Titel: Verliebte Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sagen: endlich!«
    »Mein Zuckermäuschen – das ist eine goldige Antwort. Die habe ich dir auch zugetraut.«
    Da tat sich die Tür auf, und ein Mann trat wirklich ein. Groß sah Bebsy ihn an, als er auf Percy zuging und seine Polizeimarke vorwies.
    »Dürfte ich Sie bitten mitzukommen, Mr. Bishop? Superintendent Wisbeck will Sie sprechen.«
    Percy stand langsam auf und knöpfte sich das Jackett zu. Aber er kam gar nicht dazu, einen Schritt zu machen, denn Bebsy hatte sich vor ihn gestellt und funkelte den Beamten an.
    »Bevor er mitgeht, wollen wir wissen, warum. Was hat Percy getan?«
    »Das geht Sie – glaube ich – nichts an, kleines Fräulein«, antwortete der Polizist.
    »Was? Das geht mich nichts an? Percy ist mein Verlobter! Deshalb –«
    Percy hatte die Augen aufgerissen und schob Bebsy zur Seite. »Laß man, Süßes, es hilft doch alles nichts. Ich könnte dir sagen, warum, aber das erfährst du noch früh genug. Besten Dank und ein Küßchen für die rasche Verlobung.«
    Als er dem Polizisten folgte, sah er, wie Bebsy weinend auf einen Stuhl sank und die Augen mit den Händen bedeckte. Daraufhin war er so vergnügt und innerlich so glücklich, daß ihm die Gefahr, in der er schwebte, gar nicht voll zum Bewußtsein kam.
    Zuallererst hatte aber Superintendent Wisbeck nach dem guten Essen, zu dem er von Loretta eingeladen worden war, das Bedürfnis, sich mit Flip zu unterhalten. Als William in das Speisezimmer geführt wurde, musterte Wisbeck ihn mit einem scharfen Blick und schaute dann in ein kleines Notizbuch, in dem er allerhand stehen hatte.
    »Sie waren bei Lord Ashborne angestellt?« fragte er Flip, der innerlich krampfhaft nach einem Ausweg suchte.
    »Ja, Sir.«
    »Und zwar als Chauffeur und Kutscher?«
    »Sehr richtig, Sir.«
    »Hm.« Wisbeck blickte von seinem Notizbuch auf. »Finden Sie es eigentlich nicht auch merkwürdig, daß man auf Schloß Invergarry gar keinen Mr. Flip kennt?«
    »Nicht möglich.« Hier hilft nur Frechheit, dachte William. Je frecher du bist, um so verwickelter wird es, und am Ende wissen sie alle nicht mehr, wo hinten und vorne ist.
    »Was heißt nicht möglich?« wollte Wisbeck wissen.
    »Das soll heißen, daß ich vor zehn Tagen noch mit James, dem Kammerdiener, Skat gespielt habe.«
    »Komisch. Wie reimen sich dann Ihre Angaben mit der Tatsache zusammen, daß Lord Ashborne seit Jahren jede Pferdehaltung aufgegeben hat?«
    »Aber die Haltung von Autos hat er nicht aufgegeben. Und die habe ich gefahren.«
    »Ach nee! Als Geist vielleicht? Einen Flip kennt man, wie gesagt, in ganz Invergarry nicht.«
    »Vielleicht fragen Sie in halb Invergarry?«
    Superintendent Wisbeck sah William mit steigendem Unwillen an. »Frech auch noch, wie? Ich kann fliegen, sagte der Verurteilte, als er aufgehängt wurde. – Ich finde es jedenfalls reichlich merkwürdig, daß Sie am gleichen Tag die Stellung gewechselt haben, an dem Lord Ashborne verschwand.«
    William nickte. »Das ist in der Tat ein merkwürdiges Zusammentreffen. Hätte ich dem Lord nicht zugetraut. Oder es ist so, daß er beseitigt wurde? Etwa von mir? Das wäre doch eine Erklärung, Superintendent? Erwarten Sie nicht ein entsprechendes Geständnis von mir?«
    Wisbeck schlug sein Notizbuch zu und stand auf. Langsam kam er mit rotem Kopf auf William zu. Jetzt vergreift er sich an mir, dachte William. Aber Superintendent Wisbeck blieb drei Schritte vor ihm stehen und schüttelte nur den Kopf.
    »Sie werden schon sehen, wohin Sie sich mit Ihrer Rederei noch bringen. Mir scheint, Sie sind sich über Ihre Situation nicht im klaren. Ich nehme Sie jedenfalls vorläufig mit. Machen Sie sich fertig. Erwiesen ist für mich, daß Sie nie bei Lord Ashborne angestellt waren.«
    Aber da geschah etwas, das sich William nie hätte träumen lassen. Loretta kam ihm zu Hilfe. Sie brachte einen Brief zum Vorschein und überreichte ihn Wisbeck zur Einsichtnahme.
    »Das verstehe ich nicht«, meinte sie dabei. »Hier, diesen Brief schrieb Lord Ashborne meinem Butler, bevor Flip seine Stellung bei mir antrat.«
    Mit deutlicher Skepsis las Wisbeck das Schreiben und wollte es dann gleich einstecken, wobei er sagte: »Sicherlich eine Fälschung, Mylady. Das werden wir rasch feststellen. Es ist doch höchst zweifelhaft, daß der Lord einen Mann, den er so preist, ohne weiteres ziehen ließ. All das stimmt doch einfach hinten und vorne nicht.«
    »Lord Ashborne tat oft das Unerwartete«, meinte Loretta. »Überraschungen waren bei ihm die Regel, nicht

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