Verlobt für eine Nacht
ganz nett ?“
Leo stieg ebenfalls aus der Dusche und folgte Eve, wobei er sich das Badetuch erneut um die Hüften schlang.
Als sie sah, wie die Wassertropfen an seinem muskulösen Oberkörper hinunterrannen, machte Eve schnell die Augen zu und rubbelte sich mit einem Handtuch heftig das Haar, sodass sie ihn nicht sehen konnte. „Also gut“, gab sie zu. „Der Sex war fantastisch.“
Er berührte sie leicht an der Schulter und erneut erschauerte sie heftig. „Warum sollen wir uns dann nicht noch einmal treffen? Ich bitte dich ja nicht darum, dich auf eine feste Beziehung mit mir einzulassen.“
Genau deswegen, dachte Eve. Weil das alles keine Zukunft hat. Zwischen ihr und Leo würde es nur tollen Sex geben. Und je länger das andauerte, umso größer die Gefahr, dass sie irgendwann glaubte, es würde mehr dahinterstecken. Dieses Risiko konnte sie einfach nicht eingehen – um Sams willen.
Eine leidenschaftliche Liebesnacht war in Ordnung, doch eine Affäre kam einfach nicht infrage. Sam brauchte Verlässlichkeit, als seine Mutter konnte sie sich nicht auf eine Reihe unverbindlicher One-Night-Stands einlassen und ihn währenddessen dem nächstbesten Babysitter überlassen. Eve schüttelte den Kopf und wollte ins Schlafzimmer gehen, um sich anzuziehen und endlich wieder zur Vernunft zu kommen. „Ich kann nicht einerseits mit dir schlafen und andererseits für dich arbeiten.“
„Dann werde doch einfach meine Geliebte, statt meine Assistentin zu sein.“
Einen Moment lang war Eve wie vor den Kopf geschlagen. Dann zog sie sich schnell die Unterwäsche an. „Machst du Witze?“
„Du hast recht“, stimmte Leo ihr zu. „Wer könnte dich schon ersetzen? Du solltest also lieber beide Rollen übernehmen.“
Sie schlüpfte in ihr Kleid und setzte sich dann auf den Bettrand, um sich die halterlosen Strümpfe anzuziehen. „Ich hatte mich schon gefragt, wann du wohl mit diesem großartigen Vorschlag kommen würdest. Und wenn du dann keine Lust mehr auf mich als Geliebte hast, dann kann ich mir ja selbst einen dieser Klunker überreichen, mit denen du deine ehemaligen Gespielinnen beglückst. Ich bräuchte ihn noch nicht einmal per Post zu schicken – wie wahnsinnig praktisch!“
„Man könnte fast meinen, du wärst eifersüchtig, Evelyn.“
„Eifersüchtig? Ich?“ Sie eilte an ihm vorbei ins Badezimmer, kämmte sich schnell das Haar und steckte es sich mit einer Spange hoch. Eine Notlösung, aber sie würde jetzt keine Zeit damit verschwenden, sich zu schminken oder aufwendig zu frisieren. Das war für ihren Alltag ohnehin völlig unpraktisch. „Worauf soll ich eifersüchtig sein?“
Leo lehnte sich an den Türrahmen. Die lässige Pose brachte seinen maskulinen Körper so perfekt zur Geltung, dass Eve wünschte, er würde mehr am Leib tragen als nur ein kleines Badetuch. Vielleicht wollte er sie aber auch daran erinnern, was sie mit ihrer ablehnenden Haltung verpasste. Doch das wusste Eve nach der vergangenen Nacht ohnehin. Leo war sehr verführerisch, aber sie musste sich jetzt einfach selbst schützen.
„Du hast dich etwas abschätzig zu den Geschenken geäußert, die du meinen … meinen Freundinnen schicken musst.“
„Deinen ehemaligen Geliebten, meinst du“, verbesserte Eve ihn.
„Du bist also wirklich eifersüchtig!“
„Warum sollte ich?“, entgegnete sie. „Ich hatte jetzt ja meine eine Nacht mit dir.“
„Irgendetwas geht dir doch gegen den Strich. Was ist es dann?“
Eve drehte sich zu ihm um. Sie wünschte, sie könnte jetzt einfach gehen. Wenn sie Leo jetzt verärgerte, würde er vielleicht seinen Vertrag mit ihr kündigen. Der rätselhafte Leo Zamos faszinierte sie aber so sehr, dass sie dennoch fragte: „Willst du das wirklich wissen?“
„Ja.“
„Also gut.“ Sie nutzte die letzte Gelegenheit, um den atemberaubenden Anblick seines Körpers zu genießen, und versuchte sich jedes Detail genau einzuprägen. Denn bald würde ihr nur noch die Erinnerung bleiben. „Ich verstehe dich einfach nicht.“
Leo lachte wieder sein tiefes Lachen, das ihr viel zu gut gefiel. „Was ist an mir denn so schwer zu verstehen?“
„Alles. Du bist selbstbewusst, erfolgreich und reich – du hast ja sogar ein eigenes Flugzeug! –, und du bist ein leidenschaftlicher Liebhaber, der mühelos Frauen findet, die gerne mit dir ins Bett gehen wollen …“ Sie verstummte.
„Worin genau besteht das Problem?“, fragte Leo lächelnd.
„Die Menschen fühlen sich zu dir hingezogen, Leo. Das
Weitere Kostenlose Bücher