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Verlockend untot

Verlockend untot

Titel: Verlockend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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ihn.
    »Ja.«
    »Gut. Werde ich.« Ich drückte die Menü-Taste auf Marcos Handy.
    »Cassie…«
    Da stand der Name seines Herrn. Ich wählte die Nummer mit einem weiteren Tastendruck, hob das Handy ans Ohr und hörte, wie es klingelte.
    »Ja?« Die Stimme war ruhig und ohne Ärger . Noch.
    »Du hast gesagt, dass du so etwas nicht tun würdest.«
    Es folgte eine kurze Pause. »Cassandra.«
    »Meine Güte, wir sind sofort beim vollen Namen, wie?«, fragte ich aufgebracht.
    »Du solltest schlafen.«
    »Ich habe geschlafen. Und dann bin ich aufgewacht und musste feststellen, dass ich gefangen bin.«
    »Du bist nicht gefangen.«
    »Dann kann ich also gehen?«
    Wieder eine Pause. »Morgen früh, wenn du wieder springen kannst.«
    »Ich bin also nur in dieser Nacht gefangen?«
    »Es dient zu deinem Schutz.«
    »Und wie bitte schön soll das funktionieren? Ich bin schon zweimal angegriffen worden, und wo waren die Wächter?«
    »Beim ersten Mal warst du verwundbar, weil wir nichts von der Gefahr wussten. Und beim zweiten Mal warst du verwundbar, weil ein Magier dem Geschöpf Gelegenheit zum Angriff gab …«
    »Und das erklärt, warum ich Pritkin nicht sehen darf?«
    Eine dritte Pause. Das musste ein neuer Rekord sein. Normalerweise war Mircea auf alles vorbereitet.
    »Nein. Angesichts der wahrscheinlichen Natur der Entität, die dich angegriffen hat, halte ich den schwarzen Hexer selbst für eine Gefahr.«
    »Den was?«
    »Er hatte einmal einen Dämon als Diener, nicht wahr? Einen Dämon, der in einem von ihm entwickelten Kampfgolem steckte.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ja.«
    »Dann ist er nicht nur ein Magier, sondern ein schwarzer Hexer.
    Allein schwarze Hexer sind imstande, Dämonen zu ihrer Hilfe zu rufen.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Schwarze Hexer sind ausgesprochen unberechenbar und neigen zu sehr seltsamem Verhalten. Im Lauf der Zeit werden sie immer sonderbarer, und manche von ihnen schnappen über. Deshalb vermeiden viele Magier diese Art der Spezialisierung, trotz der damit einhergehenden zusätzlichen Macht.«
    »Aber Jonas hatte auch mal einen Golem«, wandte ich ein. »Das hat er mir selbst gesagt.«
    »Entschuldige bitte, Cassie, aber Jonas Marsden ist wohl kaum ein Beispiel für vernünftiges Verhalten!«
    Punkt.
    »Und wir sprechen hier über den schwarzen Hexer Pritkin.«
    Nein, über den sprachen wir nicht, denn Pritkin war kein schwarzer Hexer. Sein besonderes Geschick in Bezug auf Dämonen ging nicht auf schwarze Magie zurück, sondern auf die Tatsach'e, dass er selbst ein halber Dämon war. Sein Vater war Rosier, Herr der Inkuben, und das machte Pritkin zu einer Art Dämonenprinz. Oder so was in der Art. Eigentlich wusste ich gar nicht, wozu ihn das machte, denn er hasste diesen Teil seiner Abstammung und sprach kaum darüber. Doch der Hinweis, dass mein Leibwächter der Sohn eines Fürsten der Hölle war, hätte mir unter den gegebenen Umständen wohl kaum weitergeholfen. Was nicht bedeutete, dass ich die Situation hinnehmen konnte.
    »Er ist ein Freund.«
    »Solche Geschöpfe sind keine Freunde Cassie! Sie sind eigennützig, machthungrig …«
    »Das sagt man auch über Vampire!«
    »… und wankelmütig. Ganz zu schweigen davon, dass dieser schwarze Hexer selbst teilweise ein Dämon sein könnte.«
    »Wie bitte?«
    »Kit hat solche Gerüchte gehört. Es würde erklären, warum er so schnell heilt und so alt ist…«
    »Viele Leute sind teilweise dies und teilweise das …«
    »Aber die meisten von ihnen versuchen nicht, große Teile ihrer Vergangenheit geheim zu halten. Kit hat sich sehr bemüht, aber es ist ihm nicht gelungen, etwas über den Mann vor dem letzten Jahrhundert herauszufinden.«
    »Weil er da noch nicht geboren war!«
    »Wir wissen beide, dass das nicht stimmt.«
    Ich schwieg. Mircea hatte Pritkin während eines Ausflugs in die Vergangenheit gesehen. Zwar lebten Magier ein Jahrhundert länger als die meisten Menschen, aber es ließ sich schwer erklären, wieso Pritkin in zweihundert Jahren nur um etwa fünf Jahre gealtert war.
    Ich versuchte mich gar nicht erst an einer Erklärung. Dass Pritkin den größten Teil seines Lebens in der Hölle verbracht hatte, machte ihn in Mirceas Augen bestimmt nicht vertrauenswürdiger.
    »Es wäre mir sehr lieb, wenn du auf weiteren Umgang mit ihm verzichten würdest«, sagte Mircea plötzlich. Das überraschte mich, und vermutlich sollte es mich auch überraschen.
    »Ausgeschlossen.«
    »Cassie…«
    »Ich brauche ihn«, sagte ich. »Wenn

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