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Verlockend untot

Verlockend untot

Titel: Verlockend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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des Parkhauses ent-langdüsten.
    Der Zauber traf uns, bevor wir mehr als ein Stockwerk weit gesunken waren, und plötzlich schaukelten wir, drehten uns im Kreis und fielen ganz und gar in die falsche Richtung. Ich griff nach dem Lenkrad und zog es nach rechts, aber es war zu spät. Die beiden Magier stießen sich von der Seite des Parkhauses ab, und der eine streckte die Hände nach dem Zaun aus, den wir hinter uns herzogen.
    Der andere …
    »Mist«, stieß ich hervor, als schwere Stiefel Dellen im Dach des SUV hinterließen.
    Und dann war meine Knarre oben, und ich schoss.
    Diesmal konnte ich ihn nicht verfehlen. Ich leerte ein ganzes Magazin ins Dach und beobachtete, wie die Kugeln Löcher in Filz und Blech hinterließen. Aber es fiel niemand aufs Dach oder seitlich am Wagen vorbei, und eine Sekunde später flammte ein Zauber durch den Mittelteil des SUV, zerknüllte das Dachblech wie Alufolie und hinterließ ein mehr als einen halben Meter großes Loch im Wagenboden.
    Der nächste Zauber sollte vermutlich ein Loch in mir hinterlassen, aber genau in diesem Moment flogen wir unter einer Überführung durch und verfehlten sie um Haaresbreite. Oder noch weniger, denn das Dach schabte über Beton, Funken stoben, und ich zog instinktiv den Kopf ein, aus Furcht, das Dach könnte nachgeben.
    Der Angreifer brachte sich nicht rechtzeitig in Sicherheit und knallte gegen die Überführung.
    Ich starrte Fred an, als wir auf der anderen Seite zum Vorschein kamen, und zwar ohne den unerwünschten Passagier. »Ich dachte, Sie könnten nicht fahren!«
    »Kann ich auch nicht!«
    »Und was war das gerade?«
    Er richtete einen verwirrten Blick auf mich. »Was gerade?«
    Ich antwortete nicht, kletterte über den Sitz und sah ins rauchende Loch hinab. Unter uns hing Pritkin noch immer am Zaun und glotzte mit kalkweißem Gesicht zu mir hoch. Und dann prallte er gegen einen Pfeiler und fluchte laut.
    Ich teilte die Gefühle, die hinter dem recht eindrucksvollen Fluch steckten, denn die drei Magier schafften es irgendwie, ihm weiter zu folgen.
    »Verdammter Mist!«
    »Was ist?«, fragte Fred.
    »Drei weitere Magier sind da unten!«
    »Was? Aber da sollte nur einer sein!«
    »Was Sie nicht sagen!«, knurrte ich, als einer der Magier versuchte, einen weiteren Zauber nach uns zu werfen, was dazu führte, dass Pritkin ihm fast den Arm ausriss. Einer der anderen reagierte, indem er sich bemühte, mit Pritkins Kopf Ähnliches anzustellen.
    Was aber nicht klappte, weil sich Pritkin offenbar wieder in seinen Schild gehüllt hatte. Doch sein Schild würde nicht lange halten, nicht beim Kampf gegen diese Typen.
    Ich kroch zu Fred zurück. »Planänderung.«
    »Wir haben einen Plan?«
    »Jetzt haben wir einen.«
    Pritkins Schild funktionierte vielleicht nicht gegen die Magier, half aber gegen die meisten anderen Dinge. Ich musste nur die richtigen anderen Dinge finden. Zum Glück gab es reichlich Auswahl.
    »Wollen Sie das Steuer übernehmen?«, fragte Fred, als ich ein Knie auf den Fahrersitz stützte, um einen Blick nach draußen zu werfen.
    »Nein, Sie fahren.«
    »Haben Sie nicht gehört? Ich kann nicht fahren!«
    »Bisher kommen Sie ganz gut zurecht. Lassen Sie einfach den Fuß auf dem Gaspedal, und halten Sie das Steuer gerade. Ich helfe Ihnen, wenn Sie vom Kurs abkommen.«
    »Gaspedal«, wiederholte Fred und schien der Panik nahe zu sein.
    »Welches Pedal meinen Sie?«
    »Das mit Ihrem Fuß drauf.«
    »Und wo ist die Bremse?«
    »Die brauchen Sie nicht«, sagte ich und zog das Steuer mit einem Ruck nach rechts.
    Wir rauschten dem Parkhaus und den anderen Gebäuden in der Nähe entgegen, zogen dabei den Zaun wie einen Schweif hinter uns her.
    »Können Sie alles sehen?«, fragte Fred besorgt.
    »Ja.«
    »Gut. Mir ist nämlich die verdammte Motorhaube im Weg. Ich bin fast… Autsch! Was war das?«
    »Alles in Ordnung, Sie machen das gut.«
    »Aber wir sind gegen was gestoßen!«
    »Daran sollten Sie sich besser gewöhnen«, sagte ich und sah aus dem Rückfenster.
    Die meistens flachen Dächer von Las Vegas waren ganz anders beschaffen als die hübschen Fassaden, die dem Publikum präsentiert wurden. Außer dem üblichen Wirrwarr aus Satellitenschüsseln, alten Antennen und Solaranlagen gab es dort auch noch die großen Kästen leistungsstarker Klimaanlagen, denn weiter unten könnte Sand in sie geraten. Ich achtete darauf, dass wir nicht einen von ihnen verpassten, als die Magier wie sehr unglückliche Tischtennisbälle von einem Riesenkasten

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