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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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Der Wahnsinn hat wieder einmal von dem armen Kerl Besitz ergriffen. Er ist zum paranoiden Einsiedler geworden und fürchtet Verrat in ebensolchem Maße, wie er ihn selbst begeht. Er hat einen Haufen religiöser Fanatiker als Leibwächter angeheuert.«
    »Und da ihr keine Gläubigen verführen könnt, kommt ihr nicht an ihn heran. Wie bedauerlich.«
    »Vorsicht, Ms Sharpe.« Er schien Lena mit seinem Blick aufspießen zu wollen. »Sie haben noch immer viel zu verlieren.«
    Die Drohung glühte wie heiße Kohlen in ihrem Bauch. »Wenn Sie es wagen sollten –«
    »Was? Heather etwas anzutun? O bitte. Die Krallen auszufahren ist doch unter Ihrer Würde. Wir wissen, dass Sie alles tun werden, um sie zu retten.«
    Sie presste die Lippen fest zusammen. Es stimmte. Hatte sie nicht bereits bewiesen, dass sie ihre Seele verkaufen würde, um die Mädchen zu retten? Leerer Protest war alles, was ihr von ihrer Ehre geblieben war.
    Malumos lächelte wieder. »Sobald die restlichen vierzehn Münzen in unserem Besitz sind, lassen wir sie frei.«
    »Ausgeschlossen.« Lena bedachte ihren dämonenbesessenen Gesprächspartner mit einem selbstbewussten Blick. Er war so falsch wie die Münzen, die sie und O’Shaunessy vor zwei Tagen dem Dämon hatten andrehen wollen, doch sie legte alles, was sie hatte, in diesen Blick. Malumos würde Heather niemals gehen lassen, solange er sie dazu benutzen konnte, Lena zu kontrollieren. Das hier
musste
einfach funktionieren. »Sie können nicht ernsthaft erwarten, dass ich Ihnen vertraue. Das wäre völliger Wahnsinn. Ich kann Ihnen nicht mehr vertrauen als Sie mir. Es gibt nur eine Möglichkeit: einen direkten Austausch.«
    »Inakzeptabel. Wir hatten uns mit Amanda auf einen direkten Austausch geeinigt, und Sie sehen ja, wohin es geführt hat.«
    Seine Worte trafen sie wie ein Schlag ins Gesicht. Jeder Versuch, Malumos zu bezwingen, war bisher gescheitert. Aber sie konnte die Hoffnung nicht fahren lassen. Nicht jetzt. Heather war noch am Leben, und sie brauchte ihre Hilfe.
Versteck deine Angst. Gib dich kämpferisch.
Lena beugte sich näher zu ihm. »Amanda glaubte an Gott. Heather tut das nicht. Sie wissen bereits um die Macht, die Sie über sie haben. Ich brauche drei Wochen, um Duvergers Münzen zu beschaffen und dann die letzte Münze aufzutreiben. Wir können uns am siebzehnten Juni in L.A. treffen.«
    Er starrte sie für eine Weile an, dann schüttelte er den Kopf. »Es wird nicht so lange dauern, die fehlende Münze zu finden. Nicht mit dem Amulett. Sie haben bis zum Zehnten Zeit.«
    »Zwei Wochen? Das reicht nicht! Normalerweise brauche ich schon die Hälfte an Tagen davon, um einen Raubüberfall vorzubereiten.«
    »Das ist alles, was Sie kriegen. Unser Bruder Mestitio ist nicht gerade für seine Geduld bekannt. Wenn er zu viel Zeit hat, wird er widerborstig. Dann können wir nicht mehr für Heathers Sicherheit garantieren. Verstanden?«
    Lena nahm seine Worte auf, ohne mit der Wimper zu zucken. »Absolut.«
    »Gut.« Langsam ließ er den Blick über das Menschengewühl in dem großen Raum schweifen. »Kooperieren Sie, und es wird ein gutes Ende nehmen.« Sein Blick verweilte auf der grazilen Gestalt seiner heranwachsenden Tochter, die sich entfernt hatte, um die beiden Kolossalstatuen Amenhoteps III . zu bewundern. Er lächelte. »Gehen Sie. Die Uhr tickt. Es wird Zeit, dass wir den liebenden Daddy spielen.«
    Wie eine Blase kochend heißen Dampfes stieg Ekel in ihr auf.
    Dieser kranke Bastard.
    »Hört sich lustig an«, presste sie irgendwie hervor. Es juckte sie in den Fingern, ihre Bibel aus der Handtasche zu ziehen und die heiligen Worte, die dort standen, zu rezitieren, bis er sich in unausweichlicher Todespein in dem Körper krümmte, von dem er Besitz ergriffen hatte. Ihn sichtbar, in aller Öffentlichkeit, zu bestrafen, wäre so wunderbar befriedigend gewesen! Aber solch ein offensichtlicher Übergriff hätte die Situation nur verschlimmert. Lena holte tief Luft, drehte sich um und ging Richtung Ausgang. Selbst das, was sie vorhatte, barg Risiken. Doch sie brauchte ihre Genugtuung. Amandas Tod durfte nicht ungesühnt bleiben.
    Als sie eine Gruppe schnatternder Drittklässlerinnen passierte, suchte sie den Blick der Betreuerin und nickte.
    Die Frau, eine Spionin von Lenas Freundin Kiyoko Ashida, nickte mit einem angedeuteten, zufriedenen Lächeln zurück, zum Zeichen, dass sie das Okay verstanden hatte. Dann rief sie ihre Schülerinnen mit herrischer Stimme zusammen.
    Lena sah nicht,

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