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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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Mann gehören konnte.
    Er küsste sie noch inniger und genoss ihren süßen Geschmack.
    Ein leises Tonsignal ertönte in der Kabine.
    »Zu spät«, murmelte Lena mit Blick auf das Anschnallzeichen.
    Verdammt.
Ihre Worte hatten fast bedauernd geklungen. »Ich schätze, wir müssen uns den Rest dieses Gesprächs aufheben, bis wir zu Hause sind.«
    Bei den Wörtern »zu Hause« verdüsterten sich Lenas Augen. Sie schlug das Magazin zu und steckte es in die Tasche an der Lehne des Vordersitzes. »Das dauert noch. Unser Anschlussflug geht erst in zwei Stunden von New York ab.«
    Obwohl er den Flirt mit ihr genoss, ließ er es geschehen, dass sie die Unterhaltung auf ein unverfänglicheres Thema lenkte. »Leider kann man in zwei Stunden nicht shoppen gehen. Zu schade, wenn man bedenkt, wie katastrophal mein letzter Besuch in New York endete.«
    »Aber der Kriegsdämon hat doch nicht jedes Geschäft in der Stadt zerstört, oder?«
    »Ich war nicht mehr in der Stimmung, einkaufen zu gehen, als es vorbei war«, sagte Brian langsam. »Ich habe versucht, das Leben eines jungen Mädchens zu retten. Aber ich habe es verbockt.«
    »Ein junges Mädchen?«
    Er erinnerte sich mit schmerzlicher Klarheit wieder an den Tag und das blasse, schmale Gesicht der jungen Frau. »Ja. Ein mutiges Mädchen mit einer unglaublichen Willensstärke. Sie ist zu einem großen Teil mit Schuld an meiner Entschlossenheit, nicht zuzulassen, dass die Dämonen den Rest der Münzen in die Hände bekommen. Sie hat alles gegeben, sogar ihr Leben, um eine Münze zu schützen.«
    Lena schwieg lange. »Du willst dir sagen können, dass sie nicht umsonst gestorben ist.«
    Brian nickte. »Ja.«
    Die Stewardess, die gerade vorbeiging, bat die beiden, ihre Sitze in eine aufrechte Position zu bringen. Lena tat es, dann lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. »Das macht Sinn.«
    Ihre Emotionslosigkeit beunruhigte ihn.
    »Sie war noch sehr jung«, sagte er rauh. »Vielleicht zwanzig. Ihr Tod war eine Riesenschweinerei.«
    »Finde ich auch.«
    Brian erstarrte. Irgendwann während ihrer Reisen hatte Lena die Fähigkeit verloren, Mitgefühl für Menschen aufzubringen, die sie nicht kannte. Er war sich nicht sicher, ob er sich mit dieser Schwäche dauerhaft abfinden konnte.
    An Lena gab es so viel zu bewundern: ihren Mut, ihre Kraft, ihren Verstand. Die Kriegsgöttin, die neuerdings in ihr steckte. Aber Mitgefühl? Riesige Fehlanzeige. Wenn nicht der flüchtige Zusammenbruch in der Gasse gewesen wäre – als er sie hatte weinen sehen –, hätte er sich langsam gefragt, ob sie überhaupt ein Herz besaß.
    Was insgesamt in Frage stellte, warum er sich so von ihr angezogen fühlte.
    Brian seufzte. Aber es war nicht zu leugnen. Ein Hauch ihres zarten Dufts, und er war schwindelig vor Verlangen. Was machte sie so verdammt anziehend? War es nur ihr Äußeres? War er wirklich so oberflächlich?
    Nein.
    Ihr Äußeres war nicht das Einzige, was ihn zu Lena hinzog. Sie musste mehr als ein kaltes, berechnendes Biest sein, dessen war er sich sicher. Er hatte nicht den kleinsten Beweis dafür in der Hand – aber er glaubte fest, dass Lena sehr wohl ein Herz hatte. Alles, was er anführen konnte, waren Kleinigkeiten, etwa die Umsicht, mit der sie Rachels Kleidungsstücke behandelt hatte, der Respekt, den sie dem älteren Fahrer in Kairo erwies, das Geld, das sie den Händlern im Suk in die Hand gedrückt hatte, und der leidvolle Gesichtsausdruck, mit dem sie sich über Tariqs Leiche beugte.
    Aber es reichte, um ihn zu überzeugen. Er hatte Vertrauen in sie.
    Er blickte auf die Hand, die auf der Armlehne zwischen ihnen ruhte, und lächelte. Nichts deutete darauf hin, dass sie während der Landung seine Hilfe brauchte – nichts deutete darauf hin, dass sie überhaupt Flugangst hatte. Und trotzdem legte er seine Hand auf ihre und genoss die seidige Beschaffenheit ihrer Haut.
    Ob richtig oder falsch, er würde in dieser Sache auf seine Intuition hören.
     
    Lena ließ Brians Finger zwischen ihre gleiten, sodass ihre Hände übereinanderlagen. Er hatte so starke Hände! Die regelmäßige Maniküre wurde der Hornhaut nicht Herr, die vom täglichen Schwertkampf kam, und Brians zupackender Griff war auch nicht weicher geworden. Er hielt sie sanft und doch fest, sodass sie sich unterschwellig eingeladen fühlte, die Augen zu schließen und sich von ihrer Flugangst zu verabschieden. Und das tat sie auch.
    Unglaublich.
    Amanda war noch am Leben gewesen, als er eintraf. Da er ein

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