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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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bleiben, die Taille für immer schlank, der Bauch flach. Dieser Körper hatte vor hundert Jahren ihren Untergang herbeigeführt – und heute Nacht würde er Brians Untergang sein.
    Die Bluse fiel zu Boden. Es war wie ein Flüstern von Baumwolle auf Holz.
    Brian stand absolut still, gefangen im Auge des Sturms.
    »Ich wette«, begann er mit einer Stimme, die zu einem heiseren Grollen herabgesunken war, »dass dieser BH das teuerste Kleidungsstück ist, das du in deiner Garderobe hast. Es ist schon ein sehr begabter Designer nötig, um etwas so Schönes aus einem Hauch von Nichts zu erschaffen.«
    »Ich habe eine Schwäche für französische Dessous«, gab sie zu, während sich ihre Finger auf den Knopf ihrer Hose legten. Sie öffneten ihn. Dabei sah Lena zu, wie sich seine Hände an den Seiten zu Fäusten ballten – sie deutete es als Übersprungshandlung angesichts der zunehmenden Spannung in seinem Körper –, und es erregte sie. Der Reißverschluss gab immer mehr frei.
    »Okay.« Als sein ersticktes Wort sie nicht davon abhielt, ihren Hosenbund nach unten zu schieben und die makellose Haut auf ihren Hüftknochen freizulegen, blaffte er: »Hör auf!«
    »Warum?«
    Sein Blick hob sich, langsam, tastete sich Zentimeter um Zentimeter auf ihrem zur Schau gestellten Körper nach oben. Dabei erinnerte er an einen Verhungernden, der gerade ein Brötchen frisch aus dem Ofen zurückgewiesen hatte. »Weil wir das hier nicht tun werden.«
    »Warum nicht?«
    Er wandte sich ab. Er wandte sich wirklich ab! »Es ist keine gute Idee.«
    Lena konnte kaum glauben, dass sie ihn so rasch, so entschieden verloren hatte, in weniger als einem Herzschlag. Sie fuhr ihn an: »Aber du hast doch gesagt, dass wir in einem Bett schlafen werden!«
    »Ja, ich sage eben viele dumme Sachen.« Er schaltete den gasbetriebenen Kamin ein, ließ sich im Lehnstuhl nieder und legte die Füße auf den Polsterhocker. Dann entdeckte er die
Mercury News
auf dem Beistelltischchen, schlug sie auf und begann zu lesen. »Das heißt nicht, dass ich mich daran halten muss.«
    »Mit mir zu schlafen wäre also dumm?«
    »Vollkommen dämlich«, bestätigte er.
    Lena funkelte ihn wütend an. Dann zerrte sie das pinkfarbene Tanktop vom Bett und zog es sich über den Kopf. Beim nächsten Mal – falls es jemals ein nächstes Mal gab – würde er sie anbetteln müssen. Auf Knien. Mit Worten, die schöner und kunstvoller als die wunderbarste Zuchtperle waren. Sie entledigte sich ihrer Hose mit zwei Handgriffen, warf sie beiseite und zog die karierte Pyjamahose an. Dann riss sie die Überdecke fort und ließ sich aufs Bett fallen.
    Selbst dann würde sie ihn vielleicht noch abweisen. Denn – bei allem, was recht war – da er sie so frustriert und vor den Kopf gestoßen hatte, würde er ganz gewaltig katzbuckeln und zu Kreuze kriechen müssen.
    Später, nach langem Zähneknirschen und Wühlen im Bettzeug, lag sie ruhig und mit geschlossenen Augen da.
    »Süße Träume«, murmelte Brian.
    Diverse blumige Kraftausdrücke lagen ihr auf der Zunge, aber keiner davon wurde ihrem Gefühl des Verlustes gerecht. Die Wahrheit lautete: Eine derartige Gelegenheit würde sich nie wieder ergeben. Sie hatte ihre Chance ungenutzt verstreichen lassen.
    »Leck mich!«

[home]
6
    M acGregor stieg aus dem schwarzen Audi, wartete, bis Brian seine Einkäufe für Lena im Kofferraum verstaut hatte, und verriegelte dann den Wagen per Fernbedienung. Nach einem raschen Blick auf den Morgenverkehr überquerte der Wächtertrainer vor Brian die Straße und hielt auf ein verglastes Bürohochhaus zu. »Ich will, dass du das Gespräch mit Reed führst.«
    »Warum?«
    Während sie das Gebäude betraten, warf der Freund Brian einen schiefen Blick zu. »Diplomatie, dein Name ist
nicht
Lachlan MacGregor.«
    »Du hast ihn geärgert?«
    »Es war überraschend einfach.« Der andere drückte auf den Liftknopf. »Der Mann hat eine Aversion gegen das Wörtchen ›nein‹.«
    »Klingt, als hättet ihr beide etwas gemeinsam.«
    »
Du
bist doch der eloquente Verkäufer«, sagte MacGregor. »Und der Bursche mit den Fragen. Du übernimmst das Reden.«
    Brian ließ sich schnell umstimmen. Es passte ihm, heute das Sprachrohr zu sein. »Ich würde natürlich gern wissen, wie O’Shaunessy in dieses Treppenhaus kam. Er hatte eine Stunde später mit mir eine Verabredung.«
    »Vielleicht gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Ereignissen.«
    »Vielleicht.« Brian zuckte die Achseln. »Schwer zu beurteilen, da

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