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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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dass sie ihn fast zu erschlagen drohte.
    Lenas Hände begannen zu schwitzen. Noch zehn Häuser, um die nächste Ecke, und sie war frei.
    Sie beschleunigte nur ein bisschen.
    Der Wind trug einen flüchtigen Hauch Parfüm heran – die scharfe Duftnote von Limone, abgemildert durch warmes Zedernholz. Lenas Herz schlug einen Purzelbaum.
O mein Gott.
Die süße Sehnsucht nach Brian schwand.
Nein.
    Wieder lief sie schneller. Sie ignorierte den Wächterkodex, ignorierte die Zeugen und drehte zu unmenschlicher Geschwindigkeit auf. Sie konnte das Taxi sehen und seinen laufenden Motor riechen. Die Freiheit war keine zwanzig Meter entfernt. Sie war ihr so nahe …
    Da trieb die Luft plötzlich weiße Zauberbänder aus, die sich um ihren Körper wanden, ihr die Arme an die Seiten hefteten und ihre Beine umwickelten. Der Kontrollverlust über ihren Körper kam plötzlich und verhängnisvoll. Lena geriet ins Wanken. Der Bürgersteig kam schnell näher, traf sie, zerrte an ihren Kleidern, warf sie auf die Seite und verpasste ihrer Wange einen wütenden Schlag. Der Schwung riss sie noch ein Stück weit mit, bis sie endlich liegen blieb.
    Obwohl ihr der drohende Verlust die Brust zusammenschnürte und ihr angesichts ihres Versagens das Herz schwer wurde, war es Zorn, den sie ausspie, als Brian Websters Schuhe in ihr Gesichtsfeld traten.
    »Lass mich gehen«, fauchte sie, während sie sich zappelnd gegen ihre Fesseln wehrte. »Was fällt dir ein, mich mit Roma-Magie zu belästigen! Lass mich sofort frei.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Doch, du kannst.« Die Fesseln waren stark, und in Lenas jämmerlichem Wächter-Waffenarsenal befand sich nichts, womit sie sie hätte lösen können. »Heb einfach den Bändigungszauber wieder auf, du verdammter Fiesling.«
    »Lena Sharpe«, sagte er, während er neben ihr in die Hocke ging. »War das etwa ein Kraftausdruck?«
    »Wenn ich beschließe, dich zu beschimpfen, wirst du es merken.« Sie unternahm einen letzten Versuch, sich zu befreien, dann sackte sie zusammen und gab sich geschlagen. »Bitte. Könntest du nicht einfach wegschauen? Nur dieses eine Mal?«
    Sein Blick begegnete dem ihren. »Nein.«
    Sie spürte sein Bedauern und schloss die Augen. Nur weil er sich nicht gut damit fühlte, war es nicht automatisch in Ordnung. Es war noch gar nicht so lange her – weniger als ein Jahr –, dass sie in demselben rechtschaffenen Feuer gebrannt hatte und dreist auf ihre Fähigkeit vertraut hatte, das Richtige zu tun. Aber dieses Feuer war mit dem Blut Unschuldiger erstickt worden. An den eigenen Prinzipien festzuhalten fühlte sich nicht mehr sehr ehrenhaft an, wenn andere Leute dafür sterben mussten. Unter diesen Umständen konnte es zum Rettungsanker werden, auch nur ein Leben zu retten.
    Großer Gott, wie sollte sie Heather nun befreien?
    »Ich sollte aufstehen«, sagte sie. »Bevor jemand kommt, um nach dem Rechten zu sehen.«
    »Lena –«
    »Sei ruhig«, unterbrach sie ihn. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war eine freundliche Stimme und seine Sympathie. Sonst würde sie wie ein plärrendes Baby zusammenklappen. »Ich bin nicht an deiner Phrasendrescherei interessiert.«
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als wollte er zu diskutieren anfangen, aber dann lösten sich die weißen Fesseln auf. Er nahm ihre Hand fest in seine und zog sie auf die Füße. »Weißt du, es wäre sehr viel einfacher, wenn du mir einfach erzählen würdest, was zum Teufel eigentlich los ist.«
    Meine Güte. Wie viel einfacher wäre es, wenn sie nicht jedes Mal, da sie ihm in die Augen sah, dieses Ziehen spüren würde! Wenn ihr nicht ein warmer Schauer durch den Körper rieseln würde, nur weil ihre Hand in seiner lag!
    »Wirklich? Was genau würde sich denn ändern? Egal, was ich auch sage, du wirst mich doch nicht mit den Münzen ziehen lassen.«
    »Nein, aber wir könnten uns zusammentun. Es muss doch einen anderen Weg geben, das zu bekommen, wogegen du sie eintauschen willst.«
    Sie lachte. Es klang selbst in ihren Ohren kalt und hohl. Sie hatte dieselbe Ansicht noch vor zwei – nein, drei – Todesfällen vertreten. »Glaub mir, es gibt keinen.«
    »Blödsinn.« Brian führte Lena zu dem Taxi, das noch immer geduldig auf seinen Fahrgast wartete. »Wir haben jede Menge Mittel an der Hand. Wir können so einiges tun.«
    »Was du an der Hand hast, ist ein Haufen Irrer und ein Magier mit dubiosen Beziehungen.«
    »Ach ja? Na, das ist jedenfalls mehr, als du zu bieten hast.« Nachdem er dem

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