Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlockende Versuchung

Verlockende Versuchung

Titel: Verlockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
Vom Netzwerk:
Richtung. »Ihr hättet mich dort liegen lassen sollen. Es wäre besser gewesen ... «
    » Unsinn!« Sein Ton war barsch.
    »Es ist wahr«, sagte sie bitter. »Weder der Wachmann noch der Richter werden mir Glauben schenken. Ich bin arm und stamme aus St. Giles. Das wird ihnen reichen, um mich zu hängen. Was Harry betrifft ... « Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. »Er ist böse und gemein, das konnte ich in seinen Augen sehen. Und ich ... E in, ich habe seinen Bruder getötet. Wenn er mich j emals aufspürt, werde ich wünschen, auch ich wäre in jener Nacht gestorben.«
    Diesmal war es Justin, der mit einem scharfen Unterton antwortete. »Hier und jetzt müsst Ihr keinen Gedanken an so etwas verschwenden! Ihr braucht Euch vor nichts zu fürchten. In diesem Haus wird Euch kein Schaden zugefügt werden, dafür sorgen Sebastian und ich. Natürlich könnt Ihr so lange bleiben, wie Ihr es wünscht.« Er wollte schon gehen, als er sich kurz vor der Tür noch einmal umdrehte. »Ihr solltet Euch ausruhen. Deshalb wünschen wir Euch nun eine angenehme Nachtruhe.«
    Es bestand kein Zweifel daran, dass Justin die Sterlingsche Arroganz besaß. Sebastian hatte keine andere Wahl, als ihm hinaus auf den Gang zu folgen. Justin lehnte sich gegen die Wand, als sein älterer Bruder die Tür hinter ihnen schloss.
    »War es nicht letzte Nacht, dass du betontest, ic h hätte ein Auge auf das Mädchen geworfen?« Sebastian bedachte seinen Bruder mit einem langen, abschätzenden Blick. »Ich frage mich tatsächlich, ob nicht eher du derjenige bist, der von ihrem ... wie soll ich es sagen ... außergewöhnlichen Charme verzaubert ist.«
    »Unfug.« Justin machte eine abweisende Handbewegung. »Trotz des äußeren Anscheins bin ich nicht so oberflächlich wie du denkst. Sie hat Probleme, weshalb wir sie nicht einfach hinauswerfen oder der Polizei übergeben können.« Justin zog eine Augenbraue hoch, als Sebastian nichts erwiderte. »Komm schon. Du glaubst doch nicht wirkli ch, dass sie eine Mörderin ist? «
    Sebastian zögerte einen Augenblick, während eine Vielzahl gegensätzlicher Emotionen in seinem Innern kämpften. »Nein«, gab er widerwillig zu. »Aber dürfen wir außer Acht lassen, dass sie aus St. Giles stammt? Der Heimat der Bettler. Diebe. Dirnen ...«
    »Oh. Glaubst du, dass sie eine Frau ist, um deren T ugend es schlecht bestellt ist? «
    Sebastian kniff den Mund zusammen. »Wohl eher eine Frau, die keinerlei Tugend besitzt.«
    »Die Straßen von St. Giles sind schäbig und schmutzig, Sebastian. Es ist schier unmöglich, dort unschuldig zu bleiben«, gab Justin zu bedenken.
    »Das ist genau der Punkt. Nur weil sie beteuert, keine Diebin zu sein, heißt das noch lange nicht, dass sie keine ist.«
    »Sie steckt in großen Schwierigkeiten, Sebastian. Wenn wir zur Polizei gehen, werden sie ihr kaum Gehör schenken. Sie hat bereits gestanden, dass sie Freddie getötet hat, und kommt aus einer Gegend, in der die Verhältnisse an sich schon ein Verbrechen sind. Was, wenn die Polizei mehr daran interessiert ist, eine Verurteilung zu erwirken, als Gerechtigkeit walten zu lassen? Es wird keinen Unterschied machen, dass sie lediglich aus Notwehr gehandelt hat. Diebin oder nicht, sie verdient es nicht, gehängt zu werden.«
    »Darüber bin ich mir durchaus im Klaren«, gab Sebastian leise zu, den die Worte seines Bruders nicht unberührt ließen. »Es ist tatsächlich möglich, dass die Behörden die Ansicht vertreten, eine weitere unerwünschte Person m ehr oder weniger mache keinen Unterschied.« Doch nun war diese unerwünschte Person in seinem Haus, und um ehrlich zu s ein, war er nicht sonderlich er freut darüber, dass Justin der Frau zeitlich unbegrenzten Unterschlupf gewährt hatte. »Eingedenk der Tatsache, dass du dieser Frau angeboten hast, sie könne so lange hier bleiben, wie sie möchte, hoffe ich inständig, dass sie es sich nicht in den Kopf gesetzt hat, ein Dauergast in unserem Haus zu werden. «
    »Na j a, dann wäre sie wohl kein Gast mehr, oder? «
    »In diesem Fall könntest du sie ja mit dir nehmen, sobald du umgezogen bist. Vor nicht allzu langer Zeit hast du die Möglichkeit ernsthaft in Betracht gezogen, dich nach einem eigenen Stadthaus umzusehen.«
    »Ach, ich habe es nicht eilig.«
    »Das habe ich bemerkt.«
    »Mein verehrter älterer Bruder, ich würde dich gerne auf zwei Dinge hinweisen. Erstens warst es du, der die liebe Lady Devon hierher ... «
    »Vielen Dank, dass du mich daran

Weitere Kostenlose Bücher