Verlockende Versuchung
wie ein zerknitterter Haufen Seide am Boden lag. Die Schnüre an seinem Hemd hingen lose herunter und legten einen Teil der männlichen Brust frei. Devons Magen zog sich vor Erregung zusammen, und ihre Handflächen wurden feucht. Dieser Anblick erinnerte sie an seine Unterarme, die lang und muskulös und mit seidig schwarzem Haar bedeckt waren. Fasziniert musterte sie ihn und fragte sich, ob der Rest seines Körpers ähnlich gebaut war.
Rasch wandte Devon die Augen von ihm ab. Was zum Teufel hatte er noch einmal wissen wollen? Ach ja.
»Sie ist die j enige, die Junge wirft, Sebastian, und s ie muss die gesamte Arbeit verrichten «
Und genau das tat die Hündin. Jaulend und hechelnd krümmte sie sich, bis Sebastian es nicht mehr aushielt und sich neben Devon auf die Knie sinken ließ. Er schluckte kräftig und streckte dann eine Hand in Richtung des Tieres aus.
»So ist's richtig«, sagte er zögerlich. »Du machst das, Mädchen, ich weiß, dass du es kannst. «
Etwas Erstaunliches passierte nun. Ein nasser, klitzekleiner Körper kam zum Vorschein. Sebastian starrte noch immer, als etwas noch Unglaublicheres geschah.
Dickerchen leckte seine Hand.
Drei weitere Hundebabys erblickten schließlich das Licht der Welt. Als es so schien, dass kein weiteres mehr folgen würde, blickte Sebastian Devon hoffnungsvoll an. »Es ist vorbei, oder?«
Devon wagte nur vorsichtig zuzustimmen. »Ich denke schon.«
Erleichtert gab Sebastian einen tiefen Seufzer von sich und strich sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. » Das war anstrengend ! «
Wahrscheinlich sogar für Sebastian aufreibender als für Dickerchen, dachte Devon und musste bei dem Gedanken lächeln.
Sie beugte sich nach vorn, und während sie sorgsam auf die Reaktion der frisch gebackenen Mutter achtete, hob sie die Neugeborenen hoch und betrachtete die Welpen genau. »Meine Güte«, rief sie mit weit geöffneten Augen. »Sebastian, es sind alles Jungen! «
Nachdem Devon die Hundebabys wieder an Dickerchens Seite gelegt hatte, machten diese leise, winselnde Geräusche und suchten instinktiv die Wärme ihrer Mutter. Mit der Nase stupste die Hündin ihre Kleinen näher an ihren Bauch heran.
» Wir sollten darauf achten, dass die Bibliothek heute Nacht warm bleibt«, schlug Devon vor.
»Ich selbst werde mich um das Feuer kümmern«, versprach Sebastian.
»Und Namen! Sie sollten Namen haben, findet Ihr nicht?«
»Eine ausgezeichnete Idee«, meinte er zustimmend. »Wie werden sie heißen? «
»Ich weiß nicht. Vielleicht«, sagte sie zögerlich, »sollte die Aufgabe Euch überlassen bleiben.«
»Mir! Weshalb?«
»Ich habe bereits Dickerchen getauft, und ich weiß, dass Ihr an dem Namen, den ich ausgewählt habe, nicht gerade Geschmack gefunden habt.« Die Bemerkung wurde von einem bedeutungsvollen Blick begleitet. »Deshalb denke ich, dass es nur recht und billig ist, wenn nun Ihr den Welpen einen Namen gebt, besonders da es sich bei allen um Jungen handelt.«
Sebastian zeigte sich äußerst erfreut über das Angebot und streichelte das weiche, unbehaarte Bäuchlein eines der Welpen. »Dieser hier ist der größte«, äußerte der Marquess entschieden. »Außerdem ist er der Erstgeborene. Deshalb soll er General heißen. Und diesen ... « , dabei kraulte er ein winziges Ohr, »... nenne ich Oberst, gefolgt von Major und natürlich Kapitän.«
Entzückt klatschte Devon in die Hände. »Das ist wirklich schlau! «
»Danke schön«, erwiderte Sebastian. »Es war mir ein Vergnügen. « Er drehte den Kopf zur Seite und ließ einen liebevollen Blick über Devons Gesicht gleiten. »Ihr seht sehr glücklich aus«, meinte er sanft.
»Das bin ich auch«, antwortete sie ruhig.
Schulter an Schulter saßen die beiden beisammen, Devons Nachtgewand lag in Wellen über ihren nackten Beinen. Es war ein Moment des Wohlbehagens und der vollkommenen Zufriedenheit.
Keiner von ihnen bemerkte, dass Justin die Tür geöffnet hatte. »Na so was! « , entfuhr es ihm. »Wenn das nicht Mami und Papi sind, die ihre Nachkommen bewundernd betrachten. Wie viele sind es denn? «
»Vier, und alle männlich«, unterrichtete ihn Sebastian stolz.
Justin trat einen Schritt näher. »Ich muss zugeben, dass ich bereits dachte, das selige Ereignis würde niemals stattfinden.«
Verstohlen sah Devon zu Sebastian. Gleichzeitig warf der Marquess ihr einen warnenden Blick zu. Devon musste sich zusammenreißen, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.
Langsam schlenderte
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