Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlockendes Dunkel

Verlockendes Dunkel

Titel: Verlockendes Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
Vom Netzwerk:
unterstreichen. Und als sie streitlustig das Kinn vorschob, wehte Brendan der leichte Zitronenduft ihres Haares und ihrer Haut entgegen.
    »Es tut nichts zur Sache, was meine Tanten mit mir besprochen haben«, fauchte sie. »Du musst mich ja für ausgesprochen dumm halten, wenn du Verführung als Ausrede benutzen willst.«
    Brendan strich ihr eine Locke hinters Ohr und ignorierte, wie sie bei seiner sachten Berührung zusammenzuckte. »Dumm? Ganz sicher nicht, Lissa.«
    »Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst?«
    Nur noch Zentimeter trennten sie. Die Hitze und Wut, die von ihr ausgingen, brachten Brendans Blut in Wallung. Er musste sich sehr beherrschen, um nicht den Kopf zu senken und ihre Lippen mit den seinen zu berühren. Diesen weichen, sinnlichen Mund zu küssen und ihr locker geflochtenes Haar zu lösen, bis es in großen roten Locken ihr Gesicht umrahmte.
    »Wenn du jetzt gehst, können wir vergessen, was passiert ist«, sagte sie.
    »Es ist noch nichts passiert, Lissa.«
    Ihre Zungenspitze fuhr nervös über ihre Lippen, und ihre Augen waren von einem solch dunklen Braun, dass sie fast schwarz im Mondlicht wirkten. Und sie atmete auch schneller, was ein gefährliches Verlangen in Brendan weckte. Sein Blut pochte in seinen Adern, und was als bloße Improvisation begonnen hatte, vertiefte sich zu etwas Körperlicherem und Aufregenderem.
    »Wir sind hier nicht im heidnischen Istanbul, wo die Frauen dir zu Füßen lagen«, sagte sie mit schroffer, anklagender Stimme. Oder war es Eifersucht, was sich darin verriet?
    »Ich würde nicht behaupten, dass sie mir zu Füßen lagen.«
    »Wir sind hier in Irland«, beharrte sie. »Im sicheren, normalen Irland, wo Frauen Männer nicht in ihrem Schlafzimmer empfangen. Besonders keine Männer, die bewiesen haben, dass sie nicht vertrauenswürdig sind.«
    »Du redest zu viel.« Nach kurzer Beurteilung der Lage beschloss er, es zu wagen. Er hätte auch gar nicht anders gekonnt. Elisabeth war ihm zu nahe, und sein Herz schlug viel zu schnell. Also legte er sanft eine Hand an ihre Wange, strich mit dem Daumen über ihre Lippen und senkte den Kopf, um sie zu küssen. Ihr Mund war so weich und süß, wie er ihn sich vorgestellt hatte.
    Zu seinem Erstaunen ohrfeigte sie ihn nicht und schrie ihn auch nicht an, sondern ging auf seine Annäherungsversuche ein. Mit jungfräulicher Scheu bewegten ihre Lippen sich an seinen. Aber nicht sehr lange. Elisabeth mochte noch unerfahren sein, doch sie war nicht naiv. Sie lernte schnell, und ihr unschuldsvoller Eifer war berauschender als jeder Wein.
    Ihre Hitze sprang auf ihn über und wurde zu einem sich langsam aufbauenden Feuer. Er zog Lissa näher, als ein wildes, leidenschaftliches Verlangen ihn erfasste, und vertiefte den Kuss zu einer schwindelerregenden Vereinigung von Lippen, Zungen und sich miteinander vermischenden Atemzügen. Während Brendan mit einer Hand ihren Morgenrock öffnete, strich er mit der anderen über eine ihrer festen Brüste und deren harte kleine Spitze, die sich unter dem dünnen Stoff ihres Hemdes abzeichnete. Ein leises Aufstöhnen entrang sich Elisabeth, und sie legte eine Hand über sein Herz.
    Dieser simple kleine Vertrauensbeweis drang zwischen die Risse in seiner Rüstung. Er dürfte das nicht tun. Nicht mit ihr. Es wäre besser, seine Lust bei einer erfahrenen Frau zu stillen, die das Spiel verstand.
    Ihm blieb jedoch keine Zeit, seinem ritterlichen Impuls zu folgen, da Elisabeth sich auch schon losriss. »Nein!«, sagte sie mit einer verführerischen Röte auf den Wangen und einem Funkeln in den samtigen dunklen Augen.
    Brendan versuchte, eine etwas belustigte Miene aufzusetzen, und verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln. »Warum denn nicht? Streng genommen sind wir schließlich immer noch verlobt.«
    Doch sie stieß ihn weg und verknotete mit grimmiger Miene den Gürtel ihres Morgenrocks. »Jetzt weiß ich, dass du verrückt bist. Und was ist mit den letzten sieben Jahren, in denen ich glaubte, du wärst tot?«
    »Das hatten wir doch schon. Ich war nicht tot.«
    Sie ließ sich in einen Lehnstuhl fallen und zog die Füße unter sich. »Bitte geh jetzt!« Schwer atmend starrte sie ins verglimmende Feuer, und ihre Schultern zuckten, als wäre sie den Tränen nahe. »Du hast mich zu Recht als flatterhaft bezeichnet. Ich habe Gordon betrogen und einen anderen Mann geküsst.«
    » Ich habe dich geküsst.«
    »Ja, aber glaubst du, ich hätte das zugelassen, wenn ich es nicht

Weitere Kostenlose Bücher