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Verlockendes Dunkel

Verlockendes Dunkel

Titel: Verlockendes Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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ausgehen, dass du im Fieberwahn sprichst. Entweder das oder es ist so, wie ich schon die ganze Zeit vermutet hatte, und du bist komplett verrückt.«
    Sein Blick glitt über die verführerischen Kurven ihrer Hüften, ihres Oberkörpers und der Brüste. Die letzten Sommersprossen aus ihrer Kinderzeit verschwanden fast völlig unter dem scharlachroten Ton, den ihr Gesicht annahm. Brendan biss die Zähne zusammen, als Teile seines Körpers beinah schmerzhaft hart wurden. »Ich bin nur neugierig. Wäre alles anders gekommen mit uns beiden …«
    »Hätte wir uns inzwischen gegenseitig umgebracht.« Elisabeth räusperte sich. »Könnten wir bitte beim Thema bleiben? Helena Roseingrave? Der Stein? Eine Möglichkeit, uns aus diesem Schlamassel zu befreien?«
    »Dann sind wir also noch beim ›wir‹, Lissa?«, fragte er sanft. Verführerisch.
    Ihre dunklen Augen glimmten und glühten vom Widerschein der Kerzen in ihren samtenen Tiefen. Oder bildete er sich dieses Glimmen vielleicht nur ein? Ihr Blick glitt über seine nackte Brust, um für einen Moment auf der Tätowierung zu verweilen, die sich über seine Schulter zog. Dauerte diese angespannte Pause vielleicht einen Moment zu lang?
    Er wollte Elisabeth berühren, diese zarte Haut unter seinen Händen spüren und mit den Lippen über den Körper streichen, den er sich unter dem jungfräulichen Weiß ihres Nachthemds nur allzu gut vorstellen konnte.
    Und dann konnte er sich nicht mehr helfen und musste den Bettpfosten loslassen, um mit zusammengebissenen Zähnen zu ihr zu gehen. Es musste für sie wie ein besonders wölfisches Lächeln aussehen, da sie zurückwich, als glaubte sie, er würde sich auf sie stürzen.
    »Lass das!«
    Aber Brendan beugte sich so dicht zu ihr vor, dass der Duft ihrer Haut ihm in die Nase stieg. Sie roch nach Zitronen und Lavendel, und er nahm auch einen Hauch von dem moschusartigen Duft ihrer weiblichen Erregung wahr. »Lissa?«
    »Warum machst du alles kaputt?« Ein Zittern durchlief sie, und ihre Stimme klang fast wie das ängstliche Miauen eines Kätzchens. »Warum bist du so ein Ungeheuer?«
    Mit wehendem Morgenmantel lief sie zur Tür, riss sie auf und stürmte aus dem Zimmer.
    Brendan ließ sich mit weichen Knien in einen Sessel fallen. Seine Schulter pochte im gleichen schnellen Rhythmus wie sein Herz. Den Kopf zurückgelehnt, die Augen fest geschlossen, sah er wieder diese üppige, kurvenreiche Figur vor sich, als hätte sie sich hinter seinen Lidern eingebrannt. Und die Hitzewellen, die von seinen aufgewühlten Lenden zu seinem Kopf aufstiegen, hingen nicht nur mit seinem Fieber zusammen.
    Ganz bestimmt nicht.
    Wütend auf sich selbst und Brendan, kehrte Elisabeth zu ihrem eigenen Zimmer zurück.
    Dieser gemeine, unverschämte Kerl!
    Konnte er nicht einmal fünf Minuten ernst bleiben? Nur fünf verdammte Minuten! Mehr verlangte sie ja gar nicht.
    Dann sind wir also noch beim ›wir‹?
    Wie er es gesagt hatte, hatte es sich angehört, als meinte er es auch so. Und wie heiß ihr unter seinem Blick geworden war! Wie sie das Spiel seiner Muskeln bewundert hatte und die sinnliche Kurve seiner vollen Lippen, wenn er lächelte.
    Warum hatte er nicht fett, kahl und runzlig von den Toten zurückkehren können? Warum hatte er in ihr Leben treten müssen wie ein gefallener Engel: ganz Feuer, Eis und geradezu unglaublich attraktiv? Und erwartete er zu allem Überfluss auch wirklich noch, dass sie ihm in die Arme sinken würde, als wäre er niemals fortgegangen? Als hätte er sie nicht vor all den Jahren im Stich gelassen?
    Dumm wie sie war, hätte sie es fast auch noch getan. Eine Sekunde länger in seiner gefährlichen Gegenwart, und ihr Widerstand wäre erlahmt.
    Sie stieg die Stufen zum ersten Stock hinunter und ging auf Zehenspitzen zu ihrem Schlafzimmer.
    »Douglas ist einverstanden, grandmère .«
    Miss Roseingrave und Madame Aranda. Ihre Stimmen kamen aus dem Zimmer neben Elisabeths, und die Tür dieses Raumes war nur angelehnt.
    Neugierig schlich sie näher – schlechte Manieren hin oder her. Wenn Brendan ihr nicht sagen wollte, was hier vorging, musste sie eben einen anderen Weg finden, sich Klarheit zu verschaffen. Außerdem hätten die beiden Frauen darauf achten sollen, die Tür richtig zu schließen, wenn sie nicht belauscht werden wollten.
    »Und Mademoiselle Fitzgerald?«, fragte Madame Aranda.
    »Wie die Dinge stehen, hat Douglas sie ruiniert. Es wird unter ihresgleichen fast unmöglich sein, einen solchen Skandal zu

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