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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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in der Küche aufzuhalten. Hier roch es köstlich nach gesalzenem Schinken oder frisch gebackenem Brot und anderen Leckerbissen.
    »Setz dich einfach.« Sie schob ihren Bruder auf einen der robusten Stühle, die um den großen, sauber geschrubbten Tisch standen. »Ich werde mal schauen, was ich für uns finde.«
    Sie stöberte in der Speisekammer, und zu ihrer Freude fand sie einen Feigenpudding mit einer Karamellzuckerglasur auf einem Regalbrett. Dazu tat sie ein schönes Stück Käse auf und natürlich die versprochenen Pastetchen. Sie brachte alles zum Tisch und holte auch noch einen Krug Ale. Nachdem sie sich zu Roderick gesetzt hatte, nahm sie einen Bissen von der Fleischpastete und befand, dass es wirklich eine Wonne war. Sie spülte den Bissen mit einem kleinen Schluck Ale herunter.
    Roderick aß ebenfalls mit großem Appetit. Sein Gesicht mit den hübschen Zügen wurde im schummrigen Licht der einzelnen Lampe, die sie entzündet hatten und die kaum den riesigen Raum der Küche ausleuchtete, in Schatten getaucht. Schließlich leckte er sich zufrieden und für einen Marquess und herzoglichen Erben höchst unelegant die Finger ab und lächelte. »Was für eine brillante Idee, Elle.«
    Sie wünschte, sie hätte mehr so brillante Ideen, zum Beispiel bräuchte sie eine Idee, wie sie in ihrer eigenen Sache bezüglich Lord Drury weiter vorgehen sollte. Nach diesem Abend wusste sie, dass er sich Cecilys Entscheidung beugte. Das hieß, dass er, wenn er wirklich auf der Suche nach einer Ehefrau war, sein Interesse jetzt in eine andere Richtung lenken würde.
    Und natürlich würde sein Blick jetzt auf die hübschen, braven und jungen Debütantinnen fallen, die nicht den zweifelhaften Ruf genossen, unverzeihlich offen zu sein.
    Wie schrecklich deprimierend. Sie nahm einen letzten Bissen Käse, dann wischte sie ihre Hände ab. Da sie wusste, wie eng Roderick mit dem Viscount befreundet war, fragte sie ihn rundheraus: »War Lord Drury heute Abend unter deinen Begleitern?«
    »Elijah?« Er blickte nachdenklich in seinen Becher mit Ale und rieb sich dann mit der freien Hand den Nacken. »Ja, er war auch dabei. Gehört zu meinem engen Freundeskreis, der immer mitkommt.«
    »Er muss ja am Boden zerstört sein, nachdem Cecilys Verlöbnis mit Augustine nun offiziell ist.« Sie gab sich Mühe, recht unbeteiligt zu klingen. Es war eigentlich nur natürlich, dass sie fragte, redete sie sich ein. Schließlich waren die Absichten des Viscounts kein Geheimnis gewesen.
    Und da sie schon vom Earl sprach, hoffte sie wirklich, er habe sich während der letzten Minuten endlich aus dem Schlafzimmer ihrer Schwester geschlichen und zwar so heimlich und leise, wie er auch hineingelangt war.
    Zu ihrer Überraschung schüttelte Roderick den Kopf. »Nicht so sehr, wie man glauben sollte, wenn man bedenkt, dass Drury den Eindruck erweckte, fest entschlossen zu sein.«
    »Aha.« Nicht unbedingt eine geistreiche Antwort. Aber es war schon spät, sie verspürte immer noch diese Unruhe, und obwohl die Mahlzeit zu so später Stunde etwas half, glaubte sie noch immer nicht, dass sie später schlafen konnte.
    Ihr Bruder betrachtete sie über den Tisch. »Er ist ein guter Fang, weißt du.«
    Lieber Gott! Röte stieg in ihre Wangen. Weiß denn wirklich jeder schon davon? Ihre Stimme klang spröde. »Ich bin sicher, dass er das ist.«
    »Und ziemlich nett. Ein richtig guter Kamerad, wenn du mich fragst.«
    Niemand hatte ihn gefragt, aber es wäre unhöflich, ihn darauf hinzuweisen. »Scheint so«, gab sie schließlich mit einem leichten Schulterzucken zu.
    Und dann sagte er etwas, das ihr das erste Mal Hoffnung schenkte, seit sie diese zweite, irgendwie verkorkste Saison begonnen hatte. Roderick erwähnte nämlich ganz nebenbei: »Er hat mich nach dir gefragt.«
    Es war tatsächlich kein Traum gewesen.
    Cecily drehte sich auf die andere Seite. Jetzt erst bemerkte sie, dass sie unter der Bettdecke nackt war. Sie setzte sich auf; ihr offenes Haar umfloss ihren Leib, und sie war verärgert, weil sie sich fragte, wo nur ihr Nachthemd hingekommen war. Entweder Jonathan hatte es so ordentlich über den Stuhl am anderen Ende des Zimmers gelegt, oder ihre Zofe war bereits in ihrem Gemach gewesen. Letzteres war um einiges wahrscheinlicher.
    Das war jedenfalls alles andere als perfekt.
    Eine Indiskretion war das Eine. Wenn Gerüchte darüber aufkamen, war das etwas völlig Anderes. Es war vermutlich das Beste, befand sie, dass sie schon in Kürze verlobt wäre.
    Du

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