Verloren: House of Night 10 (German Edition)
und unserem Jungstier den ultimativen Element-Kick verpasst.«
»Und wo sind wir?«, fragte Stark überhaupt nicht begeistert.
»Draußen. Ihr bewacht die Streberclique, damit nicht irgendein verrückter Penner zum Beispiel in unseren Hofdamien rein rennt und er quiekend seine Kerze fallen lässt und alles vermasselt.«
»Ich würde meine Kerze nicht fallen lassen«, begehrte Damien auf.
»Und wenn er so richtig stinken würde und aussähe, als hätte er Läuse?«
»Brrr«, machte Damien schaudernd.
»Siehst du.«
»Aurox«, sagte Zoey. »Meinst du wirklich, du kriegst das hin?«
Er sah sie an und zögerte keine Sekunde. »Ja. Ich kriege es hin. Ich werde es schaffen. Wenn die Elemente mich stärken können!« Er konnte nicht anders, als glücklich zu lächeln. »Mich! Ich bin mehr als diese Bestie. Ich bin mehr als Finsternis.« Er wandte sich an Thanatos. »Ihr sagtet, ich hätte die Wahl. Also wähle ich nun – das Licht und den Weg der Göttin.«
Thanatos erwiderte sein Lächeln. »Ja, Kind. Ja, ich glaube, du hast in der Tat die Wahl. Und ich glaube, Nyx hat dich gehört.«
»So laut, wie er redet, müsste sie schon taub sein, um ihn nich zu hören«, sagte Stevie Rae, aber auch sie lächelte ihn an.
Nur Zoey lächelte nicht. Sie wandte sich an Kalona. »Kannst du Grandma wirklich auffangen? Ich meine, es klingt irgendwie lächerlich und total gefährlich. Hey, Aurox soll sie einfach vom Dach des Mayo werfen!«
Kalona breitete die Flügel aus. Sie umschlossen die gesamte Runde und reichten bis an die Decke des Kellers. Während des Kampfes hatten sich die Wunden des Unsterblichen wieder geöffnet, und Blut rann an seinem gesamten Körper hinunter. Er sieht aus wie ein Rachegott, dachte Aurox.
»Ich werde sie auffangen, und ist sie erst einmal in meinen Armen, wird Sylvia Redbird vollkommen in Sicherheit sein.«
Zoey nickte. »Ich verlass mich darauf. Okay, dann haben wir wohl einen Plan.«
Einundzwanzig
Zoey
Es war die Hölle, bis Sonnenuntergang warten zu müssen. Ich bekam Bauchgrimmen und Kopfschmerzen, weil ich den Mund halten musste, während die übrigen Jungvampyre im Bahnhof langsam aufwachten, träge durch die Tunnel schlappten, herumtrödelten, frühstückten und sich über die Schule, die Hausaufgaben und anderes Zeug unterhielten, das kein bisschen dazu beitrug, Grandma zu retten.
Dazu kam die Tatsache, dass Aurox sich oben in Turm Nr. 1 versteckt halten musste, bis wir ihn direkt vor unserer großen Kreisbeschwör-Grandma-Rettungsaktion abholen würden, denn, wie Aphrodite sagte: »Er darf von niemandem gesehen werden. Wenn Neferet auch nur ein Sterbenswörtchen davon erfährt, dass der Jungstier die Nase wieder ins House of Night gesteckt hat und wir ihn nicht sofort in seine Einzelteile zerlegt haben, dann können wir ihm auch gleich eine große Zielscheibe auf die Stirn malen und Grandma abschreiben.«
Und so brummte mir also der Kopf, und mein Magen sagte mir massiv den Kampf an.
»Trink ’ne Cola«, sagte Stark und setzte sich neben mich an einen der Tische in der Küche.
»Hatte schon eine.«
»Dann trink noch eine.« Er beugte sich zu mir, küsste mich auf die Wange und flüsterte: »Du tippst mit dem Fuß auf wie eine Verrückte, und die anderen schauen sich an, als glaubten sie, du würdest gleich platzen.«
Ich schmiegte mein Gesicht an ihn und flüsterte zurück: »Tu ich vielleicht auch.«
»Z, ’ne Portion Count Chocula?«, fragte mich Stevie Rae übertrieben eifrig.
»Ich hab kei –«, fing ich an, aber Aphrodite schnitt mir das Wort ab. »Will sie doch gerne. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.«
Ich sah sie finster an. »Du frühstückst nie.«
Sie hob ihre halbleere Sektflöte und prostete mir ironisch zu. »Ich nehme mein tägliches Frühstück in flüssiger Form zu mir. Orangensaft bringt das Gehirn auf Trab.«
»Und Sekt bringt die Gehirnzellen um«, versetzte Shaylin, den Mund voller Lucky Charms.
»Ich betrachte das als von der Göttin gegebene Balance. Denk nur, wie unverschämt viel klüger als alle anderen ich wäre, wenn ich keinen Alkohol trinken würde.«
»In deiner Logik sind ein paar Schwachstellen«, sagte Damien.
»In deinen Haaren auch, sehe ich gerade. Sag nur nicht, du bekommst schon einen kahlen Fleck am Hinterkopf!«
Damien keuchte entsetzt.
Ich seufzte.
»Du bist ein Stinkstiefel«, sagte Stevie Rae zu Aphrodite und stellte mir eine Schale Frühstücksflocken hin.
»Apropos Stiefel, deine grausigen
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