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Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Titel: Verloren: House of Night 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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Cowboytreter haben eine Farbe, als wärst du damit heute den ganzen Tag durch Kuhfladen gestapft«, gab Aphrodite zurück und füllte ihren Drink wieder auf.
    »Ich find Stevie Raes Klamotten süß«, sagte Shaylin.
    »Ja, natürlich. Und morgen kommst du wahrscheinlich in Bomberjacke und Ballettröckchen, weil du einen so unfehlbaren Sinn für Stil hast.«
    Ich bemühte mich, etwas zu essen, während um mich herum meine Freunde zankten und Stark seine Hand auf mein Bein gelegt hatte und es ab und zu tröstend drückte.
    Aber meine Gedanken ließen sich nicht abstellen. Klar, ich begriff schon, warum wir mit unserem Plan bis nach Sonnenuntergang warten mussten – zwei meiner fünf Elementträger würden in Flammen aufgehen, wenn das Sonnenlicht sie traf –, Stark noch nicht mal mitgezählt, der sich auch in ein Grillhähnchen verwandeln würde. Ich verstand sogar, warum wir noch in unsere erste Schulstunde bei Thanatos mussten. Sie würde uns in Gruppen aufteilen und uns verschiedene Aufgaben übertragen, die alle mit dem Tag der offenen Tür am Samstag zu tun hatten. Praktischerweise würde sie dafür sorgen, dass diejenigen, die an Grandmas Rettung beteiligt waren, etwas in der Stadt erledigen mussten. So würden hoffentlich weder Erin noch Dallas noch sonstwer, der zufällig oder absichtlich in Kontakt mit Neferet käme, Wind davon bekommen, was wir vorhatten oder dass wir überhaupt wussten, dass Grandma vermisst wurde.
    Das Schlimme war eben das Warten, vor allem, da die Kids, die nicht an unserem Plan beteiligt waren, keine Ahnung hatten, was abging, und deshalb überhaupt keine Eile hatten und eine Ewigkeit brauchten, bis sie endlich abfahrbereit waren.
    Aurox hockte oben in einem der Türme des Bahnhofs. Grandma wurde in einem Käfig aus Finsternis gefangen gehalten. Es war schwer, so zu tun, als wäre alles in schönster Ordnung. Ich wollte aufspringen und hin und her laufen. Ich wollte schreien. Himmel, ich hätte am liebsten auf irgendwas eingedroschen. Oder auf irgendwen. Zum Beispiel auf Neferet. Aber ich war weit davon entfernt, in Tränen auszubrechen, und das nahm ich als gutes Zeichen.
    Als ich fast fertig mit meinen Frühstücksflocken und meiner Geduld war, kam Kramisha wie ein Feuerwerkskörper in die Küche geschossen. Okay, vielleicht war es auch nur ihr Outfit, das wie ein Feuerwerk aussah – hautenger gelber Rock, lila Pulli mit der silbernen Stickerei der Unterprima auf der Brust – Nyx’ Wagen, der einen Schwarm von Sternen hinter sich herzog – und knallrote Lack-Wedges, die fast genau die gleiche Farbe hatten wie ihre scharlachrote Bob-Perücke.
    »Bus wartet schon, Leute. Ist Darius ’n feiner Kerl, aber muss doch nicht unbedingt draußen rumsitzen und sich fragen, was ihr alle so ewig macht.« Sie wedelte ausladend mit den Händen. »Na los, marsch!«
    Ich hätte sie küssen mögen. Aber da durchbohrte sie mich mit ihren schwarzen Augen. »Hab ich was für dich.«
    Mein Magen sank noch eine Etage tiefer, als sie in ihre riesige Louis-Vuitton-Tasche griff und ihren lila Notizblock herausholte.
    »Habe ich euch schon mal gesagt, wie abgrundtief ich Lyrik hasse?«, bemerkte Aphrodite.
    »Lass mich in Ruhe mit deine Meinung. Hast du heute Vision gehabt?«
    »Nein. Heute hatte ich bisher nur zwei Mimosas, danke der Nachfrage.«
    »Dann sei mal nicht so hochnäsig, weil, wer weiß, hab ich vielleicht deinen Job übernommen, Prophetin .« Kramisha machte ihre husch-husch- Bewegung auch in Richtung Aphrodite. »Hau ab. Sag ich doch, ist für Zoey.«
    »Gut. Manche Leute mögen kein Yoga. Ich mag keine symbolische Sprache. Und das ist kein bisschen symbolisch gemeint.« Sie warf ihr Haar zurück und stöckelte aus dem Raum.
    »Soll ich dableiben?«, fragte Stevie Rae.
    Ich sah Kramisha mit fragend erhobenen Augenbrauen an.
    »Nö«, sagte sie und sah Damien, Shaylin und Stark an. »Könnt auch gehen.«
    »Hey, ich weiß nicht, ob ich das gut finde«, protestierte Stark.
    »Musst du aber. Hab ich ganz starkes Gefühl von allein mit Zoey reden müssen, und folge ich diese Gefühl.« Immer noch mit dem Ding in der Hand, das ich im Stillen so langsam als ›Lila Buch des Grauens‹ bezeichnete, verschränkte Kramisha die Arme, tippte mit dem Fuß auf und wartete.
    »Geh schon«, sagte ich. »Kramishas Gefühle haben sie noch selten getrogen.«
    »Mit ›selten‹ meint sie ›nie‹.« Kramisha klang super ungeduldig.
    »Na gut, aber nur unter Protest. Bis gleich im Bus.« Stark küsste

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