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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Zuhälter strikt verboten hatte. Sie beugte sich noch einmal in das Auto und spuckte dem Mann ins Gesicht. Zielgenau landete die Spucke, die sie durch ihre Lücke zwischen den Schneidezähnen gepresst hatte, in seinem Gesicht.
    Die schwere Türe flog zu, sie rannte los und war schon gut fünfzehn Meter weit gerannt, bevor der Mann die Autotür geöffnet und ihr wütend „Verdammte Nutte, wenn ich dich noch einmal sehe …!“ hinterhergeschrien hatte. Er zog ein Taschentuch mit einem gestickten Monogramm aus der Hosentasche und wischte sich angeekelt die Flüssigkeit aus dem Gesicht.
    Das ist das letzte Mal gewesen, dass Du dir das bieten lässt, von diesen elenden, abgewichsten Nutten, sagte er sich. Die sind mit fünfzehn schlimmer , als die Nutten in Deutschland.
    Aus seinem Handschuhfach holte er ein kleines Notizbuch. Darin stand die Handynummer von der Frau, deren kleine Tochter er bereits gesehen hatte. Versteckt zwischen all den anderen Geschäftskontakten. Falls seine Frau mal auf die Idee kommen sollte, in dem Notizbuch zu schnüffeln, würde sie damit nichts anfangen können.
    Wie seidig ihr Haar gewesen war. Wie gut sie geduftet hatte. Gerüche konnten Sehnsüchte auslösen.
    Mit ungeschickten Fingern tippte er die Nummer in sein Smartphone.
         *
    Bad Elster
    Der Schnee fiel leise. Aber so dicht, dass die Fußspuren, die dunkle Stellen in der frischen Schneedecke hinterlassen hatten, schnell wieder mit Neuschnee bedeckt waren. Carola Pütz beobachtete weiter die Taschenlampen. Wenn sie es richtig ausmachen konnte, war es dieselbe Stelle, wie am Vorabend, an der die Tierschützer nun verharrten. Mit einem Mal war es dunkel. Sie hatten die Lampen ausgeknipst.
    Waren die Hunde dort? Sie blieb stehen und starrte in die Dunkelheit. Durch das Schneetreiben konnte sie jetzt nicht mehr ausmachen, was auf der anderen Seite passiert. Sie fasste sich ins Haar und spürte, wie nass es bereits war.
    Du kannst nicht solange hier rumlaufen in dem Schneetreiben, sonst holst du dir eine Erkältung.
    Sie setzte sich wieder in Bewegung und beeilte sich. Als sie noch circa zwanzig Meter von der Stelle entfernt war, wo sie zuletzt die Lampen gesehen hatte, hörte sie plötzlich ein Stimmengewirr.
    Durch den immer dichter werdenden Schneefall sah sie nichts. Pütz pustete sich den Schnee von der Nase.
    Dann flackerte vor ihr eine Lampe auf, eine zweite folgte.
    Sie meinte, die Stimmen verstehen zu können. Sie meinte, „Wir haben sie!“ zu hören. Ein jämmerliches Winseln schien das zu bestätigen.
    Pütz rannte los.
    Schnell war sie bei den Tierschützern angekommen. Im Lichtkegel der Taschenlampen sah sie zwei Hunde. Zwei Männer hielten sie fest, während die beiden Zwillinge versuchten, ihnen ein Halsband anzulegen. Die beiden Hunde wehrten sich nach Leibeskräften, einer der Männer wurde sogar in die Hand gebissen. Der drückte daraufhin seinen Kopf fest in den Schnee. Der Welpe jaulte auf.
    „Sei nicht so grob zu ihm“, fuhr ihn die eine der Zwillingsschwestern an. Ihr Zopf flog.
    „Er hat zugebissen!“
    „Mann oder Memme?“, fragte sie und klipste das Halsband zu, an dem schon eine Leine befestigt war.
    „Wenn er aufsteht, lege ich ihm das Geschirr noch an. Doppelte Sicherung ist besser“, sagte ihre Schwester hastig.
    Der zweite Hund verhielt sich ruhig. Er lag starr auf dem Boden und seine Augen waren weit aufgerissen vor Angst. Der zweite Mann drückte ihn zu Boden und hielt ihm das Nackenfell fest.
    „Macht schnell, ich weiß nicht, wie lange der hier noch so ruhig bleibt!“
    Pütz atmete noch schwer vom Laufen. Noch hatte keiner der Tierschützer sie bemerkt. Sie konnte nicht erkennen, ob es dieselben Hunde waren, die sie auch schon gestern gesehen hatte.
    „Die Kleine ist wieder abgehauen“, sagte die Zwillingsschwester, die jetzt den Hund an der Leine hatte.
    „Ja, die ist weg.“
    Ihre Schwester versuchte gerade, das Geschirr über den Kopf des Welpen zu stülpen. Was gar nicht so einfach war, denn der Welpe zappelte und versuchte, sich rückwärts aus dem Halsband zu ziehen.
    „Ich löse kurz die Leine, dann geht es besser.“
    „Aber sei vorsichtig!“, antwortete ihre Schwester.
    Pütz beobachtete, wie die beiden Frauen geschickt dieses Problem lösten. Das machten sie sicher nicht zum ersten Mal. Der Hund gebärdete sich wie wild. Er sprang hoch und biss in die Leine, deren beide Enden nun mit dem Halsband und zusätzlich noch mit einem Karabiner am Geschirr befestigt waren. Die

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