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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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krachend an der Panzerung der Tousard.
»Verdammt«, entfuhr es dem König lautstark. »Der Mistkerl führt mit einer Lanze.«
Cercile schmunzelte hingegen. »Vielleicht war es keine gute Idee, eure Hüterfreundin antreten zu lassen«, kommentierte die Generalstochter und Witwe von Belothars Bruder das Geschehen. Das Wort "Hüter" hob sie in ihrem Tonfall hervor. Sie verdeutlichte somit, dass es ihr nicht um den Einfluss des Ordens ging. Es war nach ihrer Meinung die Unfähigkeit zu herrschen, die sie Belothar anlastete.
»Trotzdem muss ich zugeben, dass dieses Spiel ein guter Einfall von euch war. Oder war es vielleicht eine Entscheidung des Glücks?«, stichelte sie direkt hinterher.
Belothar strich die vorige positive Überlegung, das sie womöglich einen besseren Eindruck von ihm bekam, ersatzlos aus seiner Liste.
»Man könnte es vielleicht auch zu Unglück umbenennen«, fügte Cercile hinzu.
Auf der negativ besetzten Seite seiner Überlegungen, die gemalte Hassblitze zierten nebst weniger schmeichelhaften Karikaturen der verzogenen Göre, notierte er: Tötet einem den Nerv. Warum erinnerte ihn dies an Morena? Und weshalb starrte ihn der schwarze Vogel, der auf einer der königlich signierten Flaggen hockte, ihn hierbei derart finster an?
Unten auf dem Platze forderte Celenas Gegner eine kleine Unterredung. Die beiden Streiter tauschten einige Worte unter vier Augen aus. Belothar hätte seinen Arm, nein, vielmehr einer seiner kleinen Zehen dafür gegeben, dem Gespräch lauschen zu können.
Celenas Blick nach der Unterredung, dieser verkniffene Zug auf ihrem Antlitz und das Blitzen in ihren Augen, sprach Bände. Ihr Gegner war niemand anderes als einer der verschwundenen San-Hüter. Der überhebliche Zug in Cerciles Mundwinkeln glich einer Unterschrift unter die letzten Zeilen eines Wutgedichtes.
»Vertrauen, Belothar«, kam es flüsternd hinter ihm. »Habt Vertrauen in den Göttlichen.«
Er spürte Luteks Hand auf seinem Arm. Des Königs Glaube an ein gewitterumwölktes Auftreten des Höchsten war so groß wie der Eid Thorgrims, dem Bier auf immer zu entsagen.
»Viel eher tanz ich am heutigen Abend mit einem Horsock«, murmelte der Jungkönig seinen Gedanken hervor.
Der nächste Auftritt forderte erneut eine gebrochene Lanze. Und diese war sicherlich nicht die Letzte an diesem verfluchten Tage.
»Sie wird nicht gewinnen«, zischelte Cerciles gespaltene Zunge ihn an. »Vier Mal Tausend Goldmünzen, dass sie verliert.«
»Ha!«, knurrte Belothar. Er war mitnichten in Wettstimmung.
Cercile gab nicht auf. »Immerhin bin ich kein Bastard so wie ihr«, provozierte sie.
»Vergesst es!«
»Und nicht zu vergessen, dass sie sich einen osgosainischen Hurensohn in ihr Bett legt.«
Klatschend landete seine Hand auf der Armlehne. Sogleich entflammte sich die Innenfläche derselbigen in brennender Pein. »Ihr Geliebter mag aus Osgosai stammen, doch der göttliche Schöpfer stammt aus Küstenbruch. Wette angenommen!«, entfuhr es ihm in wütenden Ton. Zu spät bemerkte er, dass ihre Provokation gefruchtet hatte. Er konnte nur hoffen, dass er nicht um einen erheblichen Betrag ärmer würde. Von seiner Krone mal abgesehen.  

    * * *  

    Ganze Reihen tischgewordener Eichenbäume zogen sich von einem Ende der Halle bis zur anderen. Auf ihnen ruhten die mit bäuerlicher Schweißarbeit erwirtschafteten Nahrungsgüter.
Das sorgsam für den Winter eingelagerte Fleisch hatten Köche liebevoll eingelegt, verwurstet gebraten und filetiert. Andere organische Elemente allerdings hatte man scharf angebraten und in allerlei Gewürze und Gemüse gewendet. Schlussendlich ertränkte man diese in Winzerbrühe, um sie dann als Delikatesse auf jenen Tischen zu präsentieren. Dazwischen zierten volle Schüsseln von verschiedenen Salatvariationen die Lücken.
Eines dieser geschmacksvoll angerichteten Innereien wurde vor ihren Augen, vom Tisch stibitzt. Celena würgte. Schon der Gedanke daran diese Fruchtbarkeitsknollen in den Mund zu stecken und zu kauen, verursachte bei ihr Übelkeit.
Die flinken Finger gehörten Kelthran, der sich als Diener eines Adeligen verkleidet hatte. Genüsslich verdrehte er die Augen.
»Ich hätte nicht im entferntesten daran gedacht, dass die Barbaren Hadaimans derart gute Arvelis-Fleischbällchen fertigen können«, schwärmte er.
Aha, so also die Benennung einer solchen Gaumenfreude im Reich Arvelis, mutmaßte die Kriegerin. Skeptisch warf sie den Kugeln einen Blick zu.
»Man sagt bei uns, dass sie die Kraft eines

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