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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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die Vier Kinder einer großen Entscheidung gegenüber.«
Die erzählende Stimme Luteks klang beruhigend. Celena kuschelte sich näher an ihn heran. Noch lieber wäre es ihr gewesen, ihren Kopf auf seinen Schoß zu legen. Doch in diesem Moment genügte es ihr von ihm, den sie liebte , umarmt und liebkost zu werden.
»Die Schatten hatten sich erhoben« hörte sie Lutek weitersprechen. »Sie beanspruchten all die Ländereien und suchten es mit ihrem Einfluss zu infizieren. Mit der Asche, die aus Kampf und Krieg hervorging, versprachen sie eine neue und bessere Welt. Und die Wesen des Lichts verhielten sich nicht anders. Sie wollten mit aller Macht die Ordnung der Dinge erhalten und alle sollten sich ihrem Willen beugen. Es war genug. Die Geschwister entschlossen sich daher, ihr Land, ihr Volk und selbst ihr eigenes Leben zu riskieren. So wandten sie sich gegen den Schatten und gegen das Lichtwesen. Sie wollten weder dem einen noch dem anderen dienen.«
Luteks Stimme wurde plötzlich zu einem leisen Flüstern. Dennoch war es derart eindringlich, das sowohl Belothar als auch Celena wie gebannt den weiteren Worten lauschten.
»Sie hatten beschlossen, sich für keine der Seiten zu entscheiden. Sie wollten die Tradition brechen und ihren eigenen Weg gehen. Also zogen die Geschwister los, einen hoffnungslosen Kampf gegen Licht und Dunkelheit zu führen.«
»Und?« fragte Celena spannungsgeladen. Lutek lächelte sie herzenswarm an.
»Mit ihren Waffen zogen sie eine Schneise der Verwüstung durch beide Seiten. Sie waren nie wieder gesehen worden. Aber … mit ihnen verschwand auch der Schatten und das Licht. Das Volk alleine und ohne Führung zurückgelassen, mussten nun selbst herauszufinden, wie es zu leben und eigene Entscheidungen zu treffen hatte. Manch einer von ihnen behauptete sogar, die Geschwister würden von der Ferne aus ihr Land beobachten und eines Tages wiederkehren.«
In die darauffolgende Stille hinein knackte unerwartet brennendes Holz. Celena schreckte auf, lächelte über sich und beobachtete die auffliegenden gelb glühenden Funken, die daraufhin aus dem Lagerfeuer hinauf in die Nacht entstiegen.  

    * * *  

    Deirdre hatte sich ein Feuer abseits des Lagerlebens geschürt. Neben ihr hockte der struppige kleine Hund, der vor nicht allzu langer Zeit sich in einen riesigen Schattenwolf verwandelt hatte. Tapfer hatte er gegen die Ungeheuer gekämpft. Sie ahnte, wer oder was es wirklich war, behielt jedoch das Geheimnis für sich. Falls es stimmte, was sie vermutete, hatte es einen Grund, dass dieses Wesen als kleine Fellnase unter ihnen weilte. Genüsslich ließ sich das Struppelfell von ihr hinter den Ohren kraueln, während sie gedankenverloren in die flackernden Flammen starrte und ihres Bruders gedachte. Ihre Gedanken flogen weit zurück in die Vergangenheit, als sie beide am Hofe des damaligen Königs von Hadaiman verweilten. »Was ist es nun? Ist es mein Kind oder das Seine?«
Deirdres Vater, Lord Jester von Sterk heftete seine Augen fest auf den Fragenden. Seine Stimme klang ruhig, während sein Blick für einen Moment auf die junge Frau neben sich abwich.
»Das zu entscheiden, liegt nicht in eurem Ermessen, euer Majestät.«
»In wessen Ermessen dann? Darf ich also nur Kinder zeugen und nicht deren Vater sein?.« Zornig spie König Damion die Worte über den runden Tisch durch den Raum.
Hochlord Tarm Lorin, treuster Freund, Berater und Kriegsherr des König, stand lässig neben dem Fenster an der Wand gelehnt. Seine Miene zuckte nicht einmal, als er sich Damion zuwandte.
»Nicht bei diesem Bastard, Damion. Niemand darf jemals davon erfahren. Das Kind muss vom Hof. Lasst es zu eurem Onkel auf Burg Rotstein bringen. Er soll anstatt euer, das Kind als seinen Sohn aufziehen.«
Mit einer gewissen Resignation in den Gesichtszügen drehte sich Damion von dem Hochlord ab. Leise befahl er, untermalt von einer wegwerfenden Handbewegung, den Vorschlag seines Beraters in die Tat umzusetzen.
Die Anwesenden verstanden den Wink des Monarchen. Mit der jungen Frau an der Seite verließ Lord Jester den königlichen Raum. Tarm Lorin schloss sich ihnen nach anfänglichen Zaudern an.
»Dieses Kind ist eine Gefahr. Es ist und bleibt ein Bastard und darf niemals König werden«, murmelte Lorin wie beiläufig, blickte jedoch lauernd zu seinen Begleitern.
Sehr wohl ahnend, was der Hochlord zu bezwecken versuchte, drehte sich Deirdre zu diesem um.
»Eines Tages, wenn dieser Knabe sein Schicksal anzunehmen vermag, möge dieser

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