Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
Vom Netzwerk:
habt ihr wahrlich gut in den Griff bekommen.«
»Sicher, solange ich nicht regieren muss.« Er räusperte sich. »Eigentlich meinte ich, solange ich ... dem Volk dienen kann.«
Tatsächlich war Belothar nicht der, der sich auf politisches Geplänkel stürzte. Viel lieber überließ er anderen die Staatsgeschäfte, auch wenn er schlussendlich König sein wollte. Der Nachkomme eines Königs zu sein fühlte sich sicherlich anders an, als ein Nachkomme einer Gottheit.
Zwinkernd wandte sie sich, ob ihrer Gedanken Belothar zu, der unruhig wirkte, wie sie verwundert feststellte.
»Wie mir scheint, habt ihr etwas auf dem Herzen. Raus damit!«
Unsicherheit an ihm spürend, blickte sie ihn auffordernd an.
»Ja! Mitnichten. Ich … ich habe eine kleine Sache für euch«, meinte er stotternd, sich unklar darüber, ob es richtig war, was er tat.
In seiner Hand hielt er eine handtellergroße, schwarze Brosche, die er Celena ungelenkig hinhielt. Mitten auf dem Schmuckstück präsentierte sich ein eingelassener Edelstein. Blütenblattähnliche Spitzen, in alle vier Himmelsrichtungen zeigend, hoben sich ab. Vier in sich zusammengewobene Sterne schlossen den äußeren Kreis.
»Es war mir ein Bedürfnis, dies euch zu schenken. Seht es als kleine Entschuldigung für all meine Dummheit. Ein Geschenk … von einem … Freund«, sagte er zaghaft.
Ein schelmisches Grinsen huschte über Celenas Mundwinkel hinweg, als sie nach dem Kleinod griff. Erstaunt stellte sie fest, dass es keine Brosche war. Es war eher eine Art Haarklammer, denn auf der Hinterseite hatte man ein silbernes, verziertes Schild angebracht. Das Kinn absenkend, beäugte sie aus schalkfunkelnden Augen Belothar.
»Wie gesagt, eine kleine Aufmerksamkeit. Ich bemerkte, dass ihr euer Haar anders tragt.«
»Ihr habt es zum zweiten Mal bemerkt!«, lächelte sie. Mit ihren flinken Fingern tauschte sie währenddessen ihr Haarband durch das Kleinod aus.
»Danke. Danke für alles.« Celena hauchte dem Monarchen einen Kuss auf dessen Wange, bevor sie sich umwandte, um sich zu Feuerwind zu begeben. Belothar hielt sie zurück. »Bevor wir uns auf den Weg machen, habe ich eine Frage.«
»Und die wäre?« Sie drehte sich wieder zu ihm um.
»Wir hatten sicherlich darüber gesprochen, die Hüter auf Schwarzfels um Hilfe zu bitten. Wie gedenkt ihr, sie von unserem Vorhaben zu überzeugen?«
Dieser Frage hatte Celena sich bisher nicht gewidmet. Womöglich hatte sie sich damit nicht beschäftigt, weil sie es selbst nicht wusste, bedachte sie und ging in sich. Mochten sie sehen was auf sie zu kam. Oder mochten sie auf das, was kam warten und hoffen, das es nach ihrem Sinn war. Abwarten war vielleicht jener Fehler, der die Menschen und die Hüter vor langer Zeit in diese Lage gebracht hatten.
Belothars Frage war durchaus berechtigt. Sie brauchten einen Plan, um die San-Hüter, zumindest diejenigen aus Hadaiman zu überzeugen. Sich auf Jeamy Meute zu verlassen, war irrwitzig, zumal sich ihre Reihen gelichtet hatten. Allein deshalb benötigten sie alles an Waffenstärke und alles was sie an Kampfmagie besaßen. Wie also die Hüter für sich gewinnen? Augenblicklich begann die junge Kriegerin, zu grinsen.
»Ich hab die Antwort!« Für Belothar unerwartet donnerte sie mit ihrer Faust auf seine metallenen Brust. »Wir überzeugen sie nicht.«
Laut vor sich hinlachend, lenkte sie ihre Schritte endgültig dem Pferd entgegen, das mittlerweile gelangweilt im Schnee scharrte.
»Sicher doch!«, brummte Belothar, während er ihr entgeistert nachblickte. »Wir stimmen sie um, ohne sie zu bekehren. Das ist Wahnsinn. Völlig irre«, brummte er ihr hinterher.  

     

Kapitel 4
    Krachende Hufe bahnten sich ihren Weg durch die Wildnis und den Nordpässen des Eisgebirges. Einzig was sie hinterließen, war vor Hitze dampfender Boden. Ohne Rast folgten sie Pfade und Hauptwege zuerst Richtung Thelerm, um dann erneut nördlich an Küstenbruch vorbeizudonnern.
Während des rasenden Ritts auf den feurigen Rössern fiel plötzlich Belothar langsam zurück. Sein Feuerpferd verspürte nicht die Gedanken seines Reiters, die ihn dazu antrieb in den feurigen Galopp zu verfallen.
Tatsächlich fragte sich der Jungkönig seit einiger Zeit, wann endlich die Zeit gekommen sei, seine Geschichte zu erzählen. Er hatte Celena bereits zu viel verheimlicht. Es war etwas, was er vor dem Auftauchen der Derkoys auf dem Weg zum Tempel Karmastes erfahren hatte. Und das war einfach zu wichtig, das es unerwähnt bleiben sollte. Daher suchte

Weitere Kostenlose Bücher