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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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solltet das nicht anfassen«, warnte Belothar und streckte abwehrend ihr seine Hände entgegen.
Seine beherzte Warnung kam zu spät. Sich aus der Hocke emporhebend, wedelte die Zauberin ihm mit dem Teil in der Hand vor sein Gesicht herum.
»Was denn? Ich habe gehört das Scherben Glück bringen«, scherzte sie. »Nun, von wem habt ihr es gehört?«, wollte sie daraufhin erneut wissen.
»Der Kommandant der San-Hüter Hadaimans, Nacud. Er hatte davon berichtet.«
»Entweder war dieser Nacud ein Narr, oder er hat gelogen. Vielleicht sogar beides. Denn wer nicht erforscht, was ihn zu vernichten droht, der wird davon hinweggefegt. Ein Schicksal, das ihr Hüter euch selbst zuzuschreiben habt. Chaos und Tod sprießt, wo immer ihr auftaucht«, beharrte Merthed auf seinen Standpunkt.
»Hütet eure Zunge«, fuhr Belothar auf.
»Ihr droht mir? Ich vergaß, Magier und erst recht die Freien unserer Zunft haben keine Rechte. Wir sind gefährlich und gehören eingesperrt. Oh richtig! Sie haben in Hadaiman keine freie Meinung. Wollt ihr mir tatsächlich verbieten, zu sagen was ich denke?« Merthed warf den Hüterkönig höhnische Blicke zu. Sofort fuhr er Belothar in die angehende verbale Parade, die diesem auf den Lippen lag.
»Wie auch immer. Dieses Artefakt war einer der letzten Möglichkeiten.« Ermattet setzte sich Merthed schließlich und sah seine Schwester mit vorgestülpten Lippen an.. »Ich habe bisher nicht nachgefragt. Deirdre, weshalb bist du hier?«
»Weil wir denselben Weg wie du suchen.«
»Also ist es soweit und deine Zeit ist gekommen?«
Deirdre nickte.
»Irgendwie ahnte ich es«, seufzte Merthed. »Leider ist dieser Weg uns dank der Zerstörungswut eines Hüters verwehrt worden.«
Gedankenverloren entwandte Merthed seiner Schwester die Scherbe, die sie weiterhin in ihren Händen gehalten hatte. Grübelnd besah er das Bruchstück und tippte es nachsinnend gegen den Mund. Er zuckte mit dem Kopf zurück und betrachtete augenblicklich das Trümmerteil. Um seine Mundwinkeln zuckte ein Lachen. In die Hände klatschend sprang er auf. »Zeit für Geschenke, Schwester.« Er wies auf seine Beuteltasche, die unweit von ihnen lag. »Nimm die Tasche. Sie ist ab heute deine. Ich hoffe du weiß was zu tun ist. Möge der Odem des Drachens mit dir sein. Doch bleibe vorsichtig, verbrenn dich nicht daran.«
»Ich habe nichts vergessen. Wo wirst du hingehen?«
Merthed hielt das kleine Bruchstück in das düstere Licht des Raumes.
»Dieses Prachtexemplar zeigte mir eben auf, das es mindestens noch ein Portal hier in Hadaiman geben muss. Ich werde es suchen gehen und hoffe bei den Göttern, dass es nicht ebenfalls zerstört wurde«, gab er mit einer Spur von Zuversicht bekannt. Er ging kurz darauf zu seiner Schwester und umarmte sie herzlich. Es sah verdächtigt danach aus, das er sie nicht mehr loslassen wollte. »Also liebe Schwester«, sagte er als er zurücktrat. »Die Zeit ist wahrlich gekommen. Deine Zeit!«, fügte er rätselhaft hinzu. Zu Belothar gewandt: »Eure Majestät! Darf ich euch um einen Gefallen bitten?«
Des Fürbitters Blick wurde ernst, als dieser erwartungsvoll nickte.
»Verliert nicht ein Wort …« Er hielt plötzlich inne und sah sich hektisch um. »Wir sind nicht mehr alleine«, murmelte er. »Was gesagt wurde, behaltet für euch und schweigt ebenfalls über das was gleich passieren wird.«
»Ich verstehe nicht, warum ich darüber … «
Brodelndes Getöse unterbrach Belothar. Bebenartige Erschütterungen ließen die Wände erzittern. Brocken von Gestein brach aus der Decke heraus und die Umgebung tauchte in ein unwirkliches Licht ein. Zu guter Letzt brach vor ihnen der Boden auf. Verkrümmte Gestalten, die nur jemand Wahnsinniger erfinden konnte, krochen aus dem Spalt herauf.
Sebyll trat hinter Belothar, während Deirdre sich schützend vor den König stellte, welcher reaktionsschnell sein Schwert gezogen hatte. Erstauntes Raunen der umstehenden Zuschauer wurde laut. Die imaginären Augen schwenkten aus der nachfolgenden Kampfszene unerwartet zu dem Eingang der Portalhalle. Eine weitaus menschlichere Gestalt stand dort. Sie war kleiner, ihre Form die einer wohlgeformten, grazilen Frau. Aus dem Schatten heraustretend, gewahrte man scharf geschnittene Gesichtskonturen mit hohen Wangenknochen. Ihr Antlitz entsprach durchaus jungenhafte Züge, umrahmt von altersgrauen, eher silbrigen Haar. Dunkle Augen stachen aus dem bleichen Gesicht heraus.
»Merthed«, sprach sie den Magier an. Die Stimmlage klang ein wenig

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