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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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gegen seine andere Seite. Dem seines Gefühls. Das Gefühl, dass er einen Fehler machen würde, bereits da er von Celena überzeugt worden war. Sie hatte ihm gegen Malaine geholfen, hatte sein Vertrauen erworben und dennoch hatte er damals einen sich nun als unsinnig erweisenden Plan gefasst. Er verfluchte dieses Misstrauen, das Malaines Verrat in ihm verstärkt hatte. Und er hasste all das, was er Celena nicht offenbart hatte.
»Furcht«, sagte Kelthran knapp.
Lutek blickte auf und sah den Elf an. Sein Blick war durchdringend, forschend, als habe Kelthran sein Inneres erkannt.
»Tacios größte Stärke ist die Furcht, die er verbreitet. Ich habe von Kriegern gehört, die das Gemetzel des Krieges erlebt haben und dennoch unter seinem Blick zusammengebrochen sind. So wird es zumindest berichtet. Dieser Mann …«
An dieser Stelle sträubte sich Kelthrans zugrunde liegende Gegebenheit, einem Aberglauben an die unheimliche Macht eines einzelnen Menschen Vorschub zu geben. »Er ist … ist das Böse an sich.«
»Es ist meine Schuld«, verkündete Lutek, nicht ohne einen selbst in seiner Stimme spürbaren Widerwillen.
Belothars ureigener Argwohn war geweckt. Er hob eine Braue an.
»Wie kommst … wie kommt ihr darauf?«, berichtigte der König seine Wortauswahl.
Lutek druckste herum, sah beinahe beschämt zu Boden, doch schließlich fasste er sich ein Herz und blickte Belothar direkt in die Augen. Erwartungsvoll harrte dieser der Dinge, welche ihm der Rotschopf offenbaren wollte.
»Ich hatte damals die ehrwürdige Mutter gebeten, Nachforschungen anzustellen. Ich war mir sicher, dass Celena diejenige war, der ich folgen sollte. Aber ...«
»Aber eine Spion Osgosais, selbst ein ehemaliger, kann nicht aus seiner Haut«, ergänzte Kelthran mit wissendem Lächeln.
Dem Elf einen vernichtenden Blick zuwerfend, entspannte sich Belothar. »Es ging nur um Informationen?«
»Bei Lichte betrachtet … Ja.«
»Manch einer hat mehr Schaden durch sein loses Mundwerk, ... ich werde meine Zunge hüten, ehe sie mir abgeschnitten wird«, lenkte Kelthran augenblicklich ein. »Es gibt soviel, was diese geschmacklich erforschen kann. Das wurde mir versichert. Womöglich wollt ihr, werter Lutek euch eines Tages davon überzeugen. Ihr, euer Hoheit scheint Männern nicht zugeneigt sein, wenn ich Recht verstehe.«
Die grollende Stimme eines alten, rot bepelzten Bekannten donnerte durch die Halle.
»Hat dieses Spitzohr seinen Verstand unterhalb seines Gürtels?«, wunderte sich Thorgrim, der die buschigen Brauen so dicht zusammenzog, dass sie zu einem einzigen Fellbalken wurden.
»Thorgrim, ihr …« Weiter ließ der Zwerg Belothar nicht sprechen.
»Behaltet eurer Bedauern für euch. Unser Küken hat Probleme. Also, suchen wir sie«, brummte das sprechende Bierfass, packte sein Mordwerkzeug am wuchtigen Stiel und trabte von dannen.  

    * * *  

    Kaum mehr eine Handlänge von Celenas Gesicht entfernt, vibrierte der Stock in der Hand des Verkünders.
»Ihr seid offensichtlich nicht gewillt meine Frage zu beantworten. Möglicherweise seid ihr dazu auch nicht in der Lage. Ich kann jedoch ein Versagen nicht dulden.«
»Schert euch fort!«, giftete Celena. Als Antwort schmetterte Tacio ihr den Knauf in die Magengrube, sodass ihr die Luft wegblieb. Im nächsten Augenblick überkam sie das Gefühl, alles Schwere wäre von ihr genommen. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass ihre Füße über dem Boden schwebten. Zwei Atemzüge später machte ihr Rücken die schmerzhafte Bekanntschaft mit der Holzvertäfelung. Kraftlos und mit Schmerzen, die jeden Muskel, jeden Knochen und jede Sehne von ihr in Besitz nahmen, sank Celena an der Wand gen Boden.
»Erbärmlich!«, kam es verächtlich über Tacios dünne Lippen.
»Seine Überlegenheit ausnutzen … das ist erbärmlich.«
Ein leises Lachen erscholl. In Tacios Augen glomm zügelloser Spott.
»Tatsächlich? Ihr solltet es angeblich sein, die überlegen ist. Bislang sehe ich nichts davon. Vielleicht …« Er legte nachdenklich einen Finger an den Mund. » … haben wir uns in euch geirrt.«
»Ich verstehe nichts«, raunte Celena, die dieses Spiel leid war. Diese ewig dummen Fragen, auf die niemand eine befriedigende Antwort geben konnte.
Unvermittelt schlug eine unsichtbare Faust gewalttätig auf sie ein.
»Wer seid ihr?«
Einmal mehr traf sie ein Hieb. Heftiger und schmerzhafter als der Erste. »Was wollt ihr?«
Schließlich ließ die rechte Hand der obersten Erhabenen von ihr ab. Seine dünnen Finger deuteten

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