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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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Beule«, zischte Celena missmutig.
»So ist das. Ihr mögt ein härteres Vorgehen. Dann würde ich vorschlagen, dass wir die Stadtwachen fragen, ob sie uns ein paar Handeisen ausleihen. Ihr solltet wissen, es macht das Spiel umso spannender«, kommentierte Kelthran unbeirrt ihre Drohung.
Celena hielt inne. Sie warf dem Elf, der schelmisch grinste, einen vernichteten Blick zu. Unvermittelt hellte sich ihr Blick auf, kam ihr doch leicht Verruchtes in den Sinn. »Handeisen?«
»Natürlich! Die Dinger sind in ganz Arvelis beliebt. Ich dachte, ihr wüsstet das? Immerhin …«
»Sicher. Ich weiß es. Ich kann lesen. Allerdings dachte ich eher ...« Celena verstummte.
Kelthrans Grinsen wurde breiter. »Wirklich gelesen?«
Sogleich kräuselten sich Celenas Lippen zu einer stummen Warnung.
»Nun, wenn ihr mögt, kann ich euch ein paar ... Anhaltspunkte geben.« Der Elf hob und senkte andeutungsvoll die Brauen, während er seine Augen über ihren Körper gleiten ließ. Eine grazil gebaute Matrone, die vorbeihuschte, lenkte jedoch sein Blick auf deren Hinterteil. Celena folgte den Blicken des Assassinen mit abschätzig entnervtem Gesichtsausdruck. »Worüber sprechen wir hier eigentlich?«
»Über euch.«
»Richtig!«, schnauzte Celena den Elf an. »Und deswegen geht euch alles Weitere nichts an.« Damit wandte sie sich dem übervollen Markt zu. Ihre Gedanken schweiften ab, während sie sich die Auslagen des Standes vor ihr betrachtete.
Seit sie aus Ithnamena zurückkehrten, gab es nicht einen Winkel in den Gassen Thelerms, in dem das tägliche Gespräch über die Zerstörung der Hafenstadt zu hören war. Allerdings hielt es nicht die Bewohner davon ab, sich über die ausstehende Festlichkeit zu erfreuen, die in einigen Tagen stattfinden sollte. Doch das war es nicht, was ihr wirklich durch den Kopf ging. Belothar hatte sich nach Ausrufung des bevorstehenden Wettkampfs zurückgezogen und zeigte sich nur selten. Einsilbig gab sich der König, was ungewöhnlich war. Zudem verbreitete er eine derart schlechte Laune, die ansteckend wirkte. Seltsam war auch, das Deirdre ihn beständig begleitete.
Die Verantwortung für Ithnamenas Zerstörung wurde rückwirkend dem Stadtverwalter und in erster Linie natürlich der Ausfall der Anderen zugeschoben. Sie und ihre Gefährten kannten die Wahrheit und waren unabdinglich in die Mühlen politischer Vertuschung geraten. Nur ein Laut davon, dass die San-Hüter Mitschuld daran trugen, das Volk Hadaimans wäre imstande gewesen, einen Aufstand hervorzubeschwören.
Sie schämte sich dafür. Selbst der König blickte, sobald das Thema aufkam, missmutiger drein. Was Belothar überdies verstimmte konnte sie nur ahnen. Es war eine Vermutung, nein eher ein Gefühl, das sie hinsichtlich des Freundes beschlich. Falls Deirdre mehr wusste als sie vorgab, so teilte sie ihr Wissen nicht mit ihr. Nur zu gerne hätte sie es aus der Blutmagierin herausgeschüttelt.
Auch Lutek ist seit ihrem ausgiebigen Bad stiller, nachdenklicher und wenig gesprächig geworden. Er versuchte es zu überspielen, doch sie konnte er nicht täuschen. Immer dann beschlich sie ein ungutes Gefühl, wenn sie glaubte einen kurzen Einblick in seine Gedanken zu erhaschen. Seine Gefühle schwappten regelrecht wie ein übervoller Becher auf sie ein. Und sie fing die überlaufenden Gedankenströme wie eine Schüssel auf. Vor allem dann, wenn sich andere in ihrer Nähe befanden. Niemand bemerkte deshalb etwas und von ein zum anderen Male blickte Lutek dankbar zu ihr hinüber. Es bestätigte ihr, dass er dies nicht nur zu schätzen wusste, sondern das er ebenso bemerkte was in ihr vorging.
Ertappte sie sich daher zeitweise dabei, ob dieses gefühlsbetonten Verstehens, das sie hin und wieder ungläubig den Kopf schüttelte. Ungläubig deshalb, da sie es nicht wahrhaben wollte, derart verbunden zu sein.
Andererseits hatte sie in der Vergangenheit ebenso vieles für Schwachsinn gehalten, welches sich letztendlich als Wirklich herausstellte.
Des Nachts kuschelte sich Lutek viel häufiger an sie, als fürchte er, seine Celena könne tatsächlich einfach aus seinem Leben verschwinden. Diese Nächte waren ruhiger als sonst. Gleichsam war es derart körperlich, ja unterschwellig erregend, als würden sie einander in aller Stiller lieben.
Den bierseligen Zwerg Thorgrim, der nicht einmal die Biervorräte des Palastes plünderte, sah sie weitaus seltener als Belothar. Diener sprachen ängstlich von den Blicken, die der Zwerg ihnen zuwarf. Es hieß, er

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