Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
Vom Netzwerk:
betrügen. Also ist er es wert?«
Diese Frage war neu. Langsam dämmerte Celena worum es ging, obschon diese Erkenntnis nur schwer durch den Nebel der Pein sickerte. Es ging niemals nur um sie allein. Was aber auch immer dieses Scheusal wollte, das mochten die Anderen, diese Abscheulichkeiten in Menschengestalt holen. Plötzlich, die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Es war, als habe er damit gerechnet, lockerte Tacio seinen Griff und ließ sie los. Die Klinge des Stocks zog sich daumenbreit aus ihrem Fleisch.
Ein Messer ragte aus seiner Flanke und im gleichen Augenblick trat Lutek hinter ihm hervor. Besiegt war Tacio dadurch nicht.
»Nehmt mich an ihrer Stelle«, fauchte der Rothaarige. Ein gezielter Schlag mit der flachen Hand schickte den Spion völlig unvermittelt zu Boden. Dieser winzige Moment der Unachtsamkeit war weit mehr, als Celena benötigte. »Dies ist unser Streit«, forderte sie Tacio heraus.
Der Stockdegen schnitt augenblicklich wieder tiefer in sie hinein, während seine Aufmerksamkeit weiterhin Lutek galt. Gerade da der Schwarz gerüstete sich ihm erneut zuwandte, war da nur Erstaunen in seiner Miene. Celena, verbissen und mit aller Entschlossenheit, die sich in ihren Augen offenbarte, hatte dem Assassinenmeister ihr Schwert in sein Leib getrieben.
»Dies ist unser Kampf«, flüsterte sie wiederholend mit heißerer Stimme. »Kämpft gegen mich und lasst Lutek aus dem Spiel.«
In den undeutbaren Augen Tacios entzündete sich ein Funke.
»Nun denn ... « Seine Gestalt begann sich wie Staub im Winde, aufzulösen. »Ihr habt beide bestanden.« sprach er und erhob sich von einem Stuhl, die Beine gerade noch übereinandergeschlagen, als wäre er all die Zeit lediglich ein stummer Beobachter gewesen.
»Karmaste war nie dazu auserwählt, die Braut des Schöpfers zu sein«, hub er anzusprechen. »Sie war nie seine Prophetin. Das wisst ihr jedoch bereits. Was ihr bislang aber bestenfalls vermutet habt: Er versteckte alles was ihn ausmacht in Karmaste. Sein Blick ruhte stets auf ihr. Die wahre Karmaste ... die wahre Prophetin ... sie wird den Göttlichen wählen. Nicht umgekehrt. Auserwählt sind jene, die weder für Ehre, noch Ruhm oder gar sich für Millionen opfern. Es sind jene, die füreinander, für ihre Nächsten stehen und das, wenn die Welt nicht hinblickt.«
Daraufhin wandte sich Tacio ab und trat an dem Paar und den finster dreinschauenden Belothar vorbei. »Ich wünsche euch viel Glück!«
Gerade, da Celena die Hand des Gefährten ergriff und Lutek aufhalf, drehte er sich zu ihnen um. »Alles Weitere liegt von nun ab in den Händen des Schöpfers«, fügte Tacio an und verschwand.
Es war Thorgrim, der die Stille brach. »Das war alles? Dafür die ganze Aufregung?«, raunzte er abfällig. »Wieso schlagen wir diesem Kerl nicht den Schädel ein?«
»Viel Glück dabei«, gab Kelthran von sich, der Tacios Schritten mit den Augen aufmerksam gefolgt war, bis dieser um eine Ecke bog.
»Hört zu, Elf. Ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt. Besonders nicht von einem gelackten Spitzohr wie euch. Also lassen wir ihn einfach so gehen?«
»Haben wir das nicht bereits?«, testete der elfische Meuchelmörder Thorgrims Geduld.
Anders als erwartet, schnaufte der Winzling lediglich und verließ die Runde mit einem vernichtenden Blick.  

    * * *  

    In der hintersten Ecke des Raumes, der den großen runden Tisch beherbergte, saß Deirdre mit dem Rücken zur Tür. Sie gestikulierte heftig und sprach zu jemanden, den man vom Eingang aus nicht erkennen konnte.
»Bist du dir dessen sicher?«, hörte Belothar sie diesen ihm verborgenen Jemand fragen, nachdem er eingetreten war.
Unwillkürlich fragte sich der junge König, ob er seinen Verstand auf dem Weg hierher verloren hatte. Genauso konnte jedoch die Blutmagierin ihren bereits vor längerer Zeit abgegeben und gegen magischen Kräfte eingetauscht haben.
»Ich freue mich, dass du wohlauf bist. Oh! Das wäre ... wunderbar« hörte er sie weiter sprechen Das sie nicht gänzlich allein in dem Raum war, bemerkte sie kurz darauf. »Wir müssen beenden. Er ist hier!«, beendete sie hastig das seltsame Gespräch und wirbelte herum.
»Belothar«, rief Deirdre freudestrahlend aus. In ihrer Hand hielt sie ein kleines würfelartiges Objekt.
»Ich habe hoffentlich nicht gestört. Soll ich euch und eure Hand noch eine Weile allein lassen?«
Deirdre bemerkte, dass Belothar den Kubus scharf ins Auge fasste. »Oh! Ich habe mit meinem Bruder gesprochen. Ihr wisst

Weitere Kostenlose Bücher