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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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wie kamen die Ersten von uns darauf, ihr Blut zu trinken? Wie kamen unsere Vorfahren auf den Gedanken das Gezücht mithilfe von Gezücht, denn was anderes sind wir nicht, zu bekämpfen? Ich will es euch sagen. Sie waren verzweifelt und Verzweiflung bringt solche Taten hervor, nicht wahr? In all den Jahrhunderten wurde daran nichts geändert. Es wurde nicht einmal der Versuch unternommen, einen besseren Weg, einen effektiveren Weg einzuschlagen, um diesen Feind zu vernichten. Letztendlich haben wir uns zu denen gemacht, die wir bekämpfen. Besessene gegen Besessene. Nicht einen Hauch des Sieges können wir damit erlangen. Ein Gemetzel, das sich in alle Ewigkeit fortsetzt.«
»Und was wollt ihr erreichen?« Jascals Stimme hatte einen Tonfall angenommen, der darauf schließen ließ, dass seine Geduld am Nullpunkt angekommen war.
Celena richtete sich mit großer Anstrengung und schmerzleidenden Gesicht erneut ein wenig auf.
»Gebt uns und gebt euch die Gelegenheit, daran etwas zu ändern und wendet das Blatt zu unseren Gunsten. Wir müssen angreifen und reagieren, anstatt auf ihren nächsten Großangriff zu warten. Sie werden nicht weniger, eher mehr. Bis sie uns eines Tages gänzlich überrollen.«
Wie ein Raubtierbändiger, der sich seinen Zuschauern zuwandte, drehte sich Jascal zu seinen Männern um. Er breitetet theatralisch die Arme aus, sein Schwert weit von sich gestreckt.
»Es gibt keine andere Möglichkeit«, brüllte er ihnen entgegen. »Und die, die das glauben, sind alle wahnsinnig.«
»Das war das dritte Mal«, knurrte Celena und sank entkräftet zurück.
»Schön! Dann sind wir wahnsinnig«, lachte Jeamy leise auf. »Besser ein wahnsinniger Träumer, der in die Zukunft blickt, als ein braver, scheinheiliger Soldat, der artig alles schluckt, was man ihm sagt und befiehlt.« Das Gesicht der älteren Hüterin nahm einen ernsthaften Ausdruck an. »Jascal, mir liegt nicht daran, euch zu töten. Ein Krieg zwischen den Hütern ist nicht unbedingt das, was ich will. Doch diese Menschen, Elfen und Zwerge, die ihr bedroht, stehen unter meinem Schutz. Krümmt ihnen ein Haar und es wird zu einem Kampf kommen.«
»Ihr wagt es nicht!«
Die Augen höhnisch auf Jeamy gerichtete, senkte Jascal sofort sein Schwert erneut der wehrlos, daliegenden Celena entgegen.
»Und ihr seid euch zu sicher«, knurrte Jeamy und drückte ab.
Auf diesen Augenblick hatte Lutek sehnsüchtig gewartet. Ein heftiger Ruck seines Kopfes nach hinten überraschte den Hüter, der ihn eisern festhielt. Er duckte sich unter den nun lockeren Griff hinweg, zog blitzschnell zwei Dolche und rammte sie seinem Bewacher mit Wucht in die Oberschenkel. Terzios augenblicklich von der Starre eines Felsens erwacht, beschrieb mit seinem Schwert einen aufblitzenden Bogen und mähte gleich zwei der Nächststehenden zu Boden.
»Nur die mit dem Hüterwappen töten«, schrie er zwischen seinen Hieben über die Lichtung hinweg.
Einer aus Jascals Einheit wagte den Versuch, sich auf Celena zu stürzen. Noch während die junge Frau das Schwert, welches neben ihr auf der Trage lag, ergriff, durchschlug ein Pfeil den Hals des noch jungen Hüters. Dagos, der zweite Mann in Jeamys Schar hatte ihn abgefeuert. Schwach nickte sie ihm dankbar zu.
Kugelblitze, von den Magiern aus Jeamys Reihen ausgelöst, rasten von Pfeilen begleitet in die ungeordnete Einheit Jascals. Kelthran zeigte eine weitere Kunst der Assassinen. Sie waren nicht nur des Tötens mächtig. Mit geschickten, unvorhersehbaren Dolchhieben schaltete er zwei Gegner nacheinander aus, die zwar noch lebten, sich jedoch nicht mehr bewegen konnten. Thorgrim befreite wutschäumend einen der Angreifer mit wohlgezielten Hieb seiner Axt von den Kopfschmerzen.
»Halt!«, schrie Jeamy, als sie erkannte, dass sie den Sieg errungen hatten. Sie schritt zu Jascal, der am Boden liegend den Bolzen, der in seiner Brust zwischen Schulter und Herzen steckte, festhielt.
»Wieso?«, krächzte er ihr entgegen. »Seid ihr euch darüber bewusst, was ihr getan habt?«
»Es hätte nicht soweit kommen brauchen«, zischte sie, sich zu ihm hinabbeugend. »Ich könnte euch jetzt und hier erledigen. Doch damit wäre niemanden geholfen und ich wäre nicht besser als ihr.«
Jeamy hörte Dagos, der unmittelbar hinter ihr stand, ein entsetztes »Bei Karmastes Blut« hauchen. Sie achtete nicht darauf.
»Wie ich es dachte«, rief Terzios von einer der in der nähe liegenden gefallenen Hüter herüber. Er erhob sich aus seiner Hocke und tippte mit der Spitze

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