Vermächtnis
ansatzweise einig. Viele Definitionen sind in einem umständlichen Stil geschrieben und ähneln der Sprache, in der Anwälte einen Vertrag abfassen; dies sollte uns eine Warnung sein, dass wir uns auf hitzig umstrittenem Terrain bewegen.
»Die Anerkennung einer übernatürlichen Lenkungsmacht durch die Menschen, insbesondere eines persönlichen Gottes, der Gehorsam fordern kann.« (
Concise Oxford Dictionary
)
»Jedes spezifische System von Glauben und Anbetung, häufig in Verbindung mit einem ethischen und philosophischen Kodex.« (
Webster’s New World Dictionary
)
»Ein System des sozialen Zusammenhalts auf der Grundlage gemeinsamer Glaubensüberzeugungen oder Einstellungen, die ein Objekt, eine Person, ein unsichtbares Wesen oder ein Gedankensystem betreffen, welches als übernatürlich, heilig, göttlich oder letzte Wahrheit gilt, und die Moralkodices, Praktiken, Werte Institutionen, Traditionen und Rituale, die sich mit einem solchen Glauben oder Gedankensystem verbinden.« (
Wikipedia
)
»Religion in einem möglichst weit gefassten, allgemeinen Sinn … besteht aus der Überzeugung, dass es eine unsichtbare Ordnung gibt und dass unser höchstes Gut darin liegt, uns harmonisch darauf einzustellen.« (William James)
»Gesellschaftliche Systeme, deren Mitglieder sich zum Glauben an eine übernatürliche Handlungsmacht oder mehrere bekennen, um deren Zustimmung man sich bemüht.« (Daniel Dennett)
»Die Besänftigung oder Versöhnung übermenschlicher Mächte, von denen man glaubt, dass sie die Natur und den Menschen lenken.« (Sir James Frazer)
»Eine Gruppe symbolischer Formen und Handlungen, die den Menschen in Beziehung zu den letzten Bedingungen seines Daseins setzen.« (Robert Bellah)
»Ein System von Überzeugungen und Handlungen, die sich auf die ›letzten Anliegen‹ einer Gesellschaft richten.« (William Lessa und Evon Vogt)
»Der Glaube an übernatürliche Wesen und ihre Macht, dem Menschen zu helfen oder zu schaden, nähert sich der universellen Verbreitung, und dieser Glaube – darauf möchte ich bestehen – ist die Kernvariable, der jede Definition von Religion Rechnung tragen sollte … Ich definiere ›Religion‹ als Institution, die aus der kulturell geprägten Interaktion mit kulturell postulierten übernatürlichen Wesen besteht.« (Melford Spiro)
»Das gemeinsame, kulturübergreifende Element von Religion ist der Glaube, dass das höchste Gut durch eine unsichtbare Ordnung definiert wird, und zwar in Verbindung mit Symbolen, die dem Einzelnen und den Gruppen helfen, ihr Leben im Einklang mit dieser Ordnung zu organisieren und durch emotionales Engagement eine solche Harmonie zu erreichen.« (William Irons)
»Eine Religion ist ein einheitliches System von Glaubensüberzeugungen und Praktiken im Zusammenhang mit heiligen Dingen, das heißt mit Dingen, die beiseitegestellt werden und verboten sind – Glaubensüberzeugungen und Praktiken, die alle ihre Anhänger zu einer einzigen moralischen Gemeinschaft vereinigen, der Kirche.« (Émile Durckheim)
»Grob gesagt, ist Religion ( 1 ) das aufwendige, schwer vorzutäuschende Engagement einer Gruppe ( 2 ) für eine den Tatsachen und der Intuition widersprechende Welt übernatürlicher Handlungskräfte ( 3 ), welche die existentiellen Ängste der Menschen vor Tod und Täuschung beherrschen.« (Scott Atran)
»Eine Religion ist ( 1 ) ein System von Symbolen, das dazu dient, ( 2 ) bei den Menschen starke, umfassende und lang anhaltende Stimmungen und Motivationen herzustellen, indem es ( 3 ) Konzepte für eine allgemeine Ordnung das Daseins formuliert und ( 4 ) diese Konzepte in eine solche Aura des Faktischen kleidet, dass ( 5 ) die Stimmungen und Motivationen auf einzigartige Weise realistisch wirken.« (Clifford Geertz)
»Religion ist eine gesellschaftliche Institution, die sich als integraler Bestandteil der Kultur zur Schaffung und Förderung von Mythen entwickelt hat, außerdem zur Unterstützung von Altruismus und gegenseitigem Altruismus, und um das Ausmaß des Engagements für Kooperation und Gegenseitigkeit unter den Mitgliedern der Gemeinschaft deutlich zu machen.« (Michael Shermer)
»Eine Religion definieren wir als System von Glaubensüberzeugungen, Praktiken und Institutionen, welche die Menschen in verschiedenen Gesellschaften entwickelt haben, und zwar, soweit wir es verstehen können, als Antwort auf jene Aspekte in ihrem Leben und ihrer Situation, von denen man glaubt, sie seien nicht im empirisch-instrumentalen Sinne rational
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