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Vermählt mit einem Fremden

Vermählt mit einem Fremden

Titel: Vermählt mit einem Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE O'BRIEN
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Mühsam beherrscht hielt er an sich, sich mit ihr zu vereinigen, bis sie sich ihm willig öffnete. Er bewegte sich langsam und sehr behutsam, und jäh umfasste sie seine Hüften und zog ihn dichter noch an sich. Leise aufkeuchend passte sie sich seinem Rhythmus an, und als sie ihre Lippen an seine Kehle presste, konnte er sich nicht länger zurückhalten. „Komm, Harriette, lass dich mitreißen“, flüsterte er und gab endlich der Glut nach, die ihn zu verzehren drohte. In auflodernder Lust eroberte er ihren Mund, den sie ihm hingebungsvoll überließ, wie sie ihm ihren Körper überlassen hatte.
    Harriette Lydyard, nun Harriette Hallaston. Lucius kostete den Gedanken aus. Etwas in ihr rührte sein Herz, ganz bestimmt aber erregte es seine Begierde. Sie war nun wirklich nicht die erste Frau in seinem Bett, doch die erste, die ihn überrascht hatte. Sich mit Jungfrauen zu vergnügen, war nicht sein Stil und entsprach auch nicht seinem Geschmack; er bevorzugte erfahrene Mätressen, die wussten, was sie taten. Dieser Liebesakt gerade war für ihn eine ganz neue Erfahrung. Harriette, eher als weltfremd zu bezeichnen und ganz bestimmt unerfahren, bestand aus lauter Widersprüchen. Entzückend unschuldig, doch keineswegs scheu, unwissend, doch wissbegierig, anstandsvoll zurückhaltend, doch mit wachsender Leidenschaft zusehends freier. Ein faszinierendes Gespinst von Eigenschaften, in dem sich ein Mann leicht verfangen konnte.
    Was hatte er von diesem Bund erwartet? Freundschaft, mehr oder weniger herzlich, und liebevolle gegenseitige Akzeptanz. Doch nun war es mehr. Bewunderung, Dankbarkeit? Jedenfalls hatte sich dieses zarte Gespinst um ihn gewunden, und zumindest während der kurzen Spanne in ihren Armen war er ihr verfallen.
    Aufreizend lagen ihre dunklen Locken auf ihren Brüsten, und als er seine Hand in der seidigen Fülle vergrub, spürte er abermals heiße Erregung in sich aufsteigen.
    „Was ist?“, murmelte sie und bot ihm einladend ihren Mund.
    „Du bist schön“, flüsterte er an ihren Lippen. Unwiderstehlich von ihr angezogen, begann er sie erneut zu liebkosen, bis sie ihn mit einem kleinen ungeduldigen Seufzer an sich zog und er sich in der aufflammenden Glut ihrer Leidenschaft verlor.
    Nur sich selbst gestand Harriette später ein, dass ihr Traum wahr geworden war. Luke hatte sie geheiratet und hatte ihr gesagt, dass sie schön sei. Nicht dass sie ihm glaubte, doch zumindest hatte er sie nicht abstoßend gefunden. Sie rekelte sich ein wenig und schmiegte sich an ihn, der in tiefem Schlaf lag. Sanft hauchte sie einen Kuss auf seinen Mund und flüsterte: „Ich bin dein, für immer.“
    Halt, widersprach ihr Verstand, lass dich nicht auf solche dummen Märchen ein. Er liebt dich nicht; sein Begehren wurde nur durch die außergewöhnlichen Ereignisse angestachelt.
    Liebte sie ihn? Sie befürchtete es, obwohl sie nicht wusste, wie man sich in einen völlig Unbekannten verlieben konnte. Vermutlich war es nur sein attraktives Äußeres; sie kannte keinen Mann, der so umwerfend aussah wie er. Aber es könnte Liebe daraus werden. Und das machte ihr Angst.

6. KAPITEL
    Absurd zufrieden über seine Hochzeitsnacht, schlenderte Lucius am Morgen zu den Ställen, um sein Karriol zur Abfahrt bereit zu machen. Er fand den Burschen Tom vor, der sich willig genug zeigte, ihm zur Hand zu gehen. Tom übernahm eines der Pferde, er selbst führte das andere hinaus auf den Hof, und während er das edle Tier striegelte und die glänzende Mähne kämmte, erging er sich in der erfreulichen Erinnerung, wie er in der Frühe an Harriettes Seite aufgewacht war.
    Das reizende Bild, das sie mit ihren zerzausten Locken und dem vom Küssen geröteten Mund bot, hatte genügt, sein Verlangen aufs Höchste anzustacheln, und sie hatte seiner Leidenschaft in nichts nachgestanden, hatte ihn liebkost und gestreichelt wie er sie, bis sie sich, von glühender, ungezügelter Lust übermannt, leidenschaftlich vereinten.
    Wieder zu Atem gekommen, hatte er ihr Gesicht mit den Händen umfangen: „Nun, Captain Harry?“
    „Nun?“ Halb schelmisch, ein wenig argwöhnisch und zutiefst befriedigt.
    „War das nicht ebenso vergnüglich wie eine rasende Fahrt bei gutem Wind mit der Ghost ?“
    Gespielt nachdenklich hatte sie mit der Antwort gezögert und dann einfach Ja gesagt.
    „Madame Schmugglerin, Sie sind so charmant, wie Sie schön sind.“
    Einladend hatte sie ihm die Lippen geboten. „Und unersättlich.“
    Wie hätte er dem widerstehen

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