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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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warum du dich nicht gedulden kannst, bis ich wieder zu Hause bin.«
    Alec stieg neben ihr ein und warf dem Jungen, der die Pferde gehalten hatte, eine Münze zu. »Weil ich nicht will, dass sich unsere vermaledeiten Dienstboten einmischen, während wir die Sache ein für alle Mal klären.«
    »Was für eine Sache?«
    Er funkelte sie an. »Unsere Beziehung.«
    Das brachte sie zum Schweigen. Sie konnte nur noch nicken und abwarten, bis er weitersprach. Stattdessen schien er jedoch ganz davon in Anspruch genommen zu sein, die Kutsche durch die belebten Straßen zu lenken.
    Nach langem, drückendem Schweigen begann er schließlich: »Julia, wegen letzter Nacht - ich will nicht, dass du glaubst... du brauchst nicht... « Er hielt inne, das Gesicht knallrot, den Blick eisern nach vorn gerichtet. »Was ich sagen will...«
    »Bitte nicht.« Schließlich war nur allzu klar, was er ihr mitteilen wollte. Mit bebenden Lippen antwortete sie leise: »Ich verstehe dich vollkommen.«
    »Nein, das tust du nicht«, widersprach er grimmig. »Mit einer Jungfrau habe ich noch nie leichtfertig herum getändelt, und ich habe auch nicht vor, jetzt damit anzufangen.«
    Leichtfertig herum getändelt? Da verbrachten sie eine Nacht voller Leidenschaft miteinander, und er bezeichnete das als »leichtfertige Tändelei«? Ärgerlicherweise hatte es den Anschein, als wollten ihre Augen in dem hellen Sonnenlicht anfangen zu tränen. »Kein Grund zur Sorge. Letzte Nacht ist allein meine Schuld.«
    Verwirrt wandte er sich an sie. »Deine Schuld?«
    »Ja, aber du brauchst keine Angst zu haben. Ich erwarte ja gar nicht, dass du irgendwelche Erklärungen abgibst.« Nicht, dass sie ihm den Mund verboten hätte, wenn er ihr jetzt eine Liebeserklärung machen wollte.
    Sein Gesicht wurde blass. »Irgendwelche Erklärungen?«
    Das Herz wurde ihr schwer, als wäre es von einem bleiernen Gewicht beschwert, doch Julia gelang es, leichthin mit den Schultern zu zucken. »Nun, es war schließlich nur ein flüchtiges Intermezzo, das uns beiden nichts weiter bedeutet.«
    Die geisterhafte Blässe in seinem Gesicht wich einer heftigen Zornesröte. Er starrte geradeaus und fragte abgehackt: »Ein flüchtiges Intermezzo. So siehst du das also?«
    »O ja. Sehr flüchtig und sehr ... nun ja, ein Intermezzo.« Großartig lief das, dachte Julia in einem Versuch, sich aufzumuntern. Sie nahm ihm jede Sorge, während sie gleichzeitig den letzten Rest an Stolz wahrte, über den sie noch verfügte. Allerdings schien es ihr nicht zu gelingen, die Tränenflut zu stoppen, die ihr aus den Augen strömte. Sie durchwühlte ihr Retikül nach einem Taschentuch.
    Alec guckte immer noch starr geradeaus, so dass er ihr Elend gar nicht bemerkte. Als er den Jagdwagen in eine breite, hübsche Straße lenkte, ließen sie den Gestank und die Armut von Whitechapel hinter sich. »Julia, ich glaube, dir ist entgangen, wie bedeutsam letzte Nacht war. Du und ich ... zwischen uns besteht eine starke körperliche Anziehung.«
    »Körperlich?« Ihre Stimme zitterte jämmerlich, doch es fiel ihm nicht auf.
    »Unsere Körper sind wie füreinander gemacht.«
    Wie konnte er nur ihre unglaublich schöne Nacht der Leidenschaft auf etwas rein Körperliches reduzieren? Wie konnte er nur!
    Ihr Stolz ließ die Tränen versiegen. »Ich bin mir nicht sicher, wovon du sprichst, Alec.«
    Sein glühender Blick traf sie mitten ins Herz. »Du hast es auch gespürt, Julia. Das weiß ich ganz genau.«
    »Ich habe jede Menge gespürt«, erwiderte sie verletzt. »Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich dasselbe nicht auch mit einem anderen gespürt hätte.«
    Abrupt zügelte Alec die Pferde, ohne sich darum zu scheren, dass sie sich auf einer belebten Durchgangsstraße befanden. » Was? «
    Ihr brannten die Wangen ob des eigenen Wagemuts, aber sie fuhr entschlossen fort: »Ich habe nicht viel Erfahrung auf dem Gebiet. Da könnte es doch durchaus sein, dass ich genauso fühlen würde, wenn ich mit ...« Ihr wollte einfach kein Name einfallen, so sehr sie auch nachdachte. Gerade jetzt, wo sie es am meisten brauchte, war ihr Gehirn anscheinend in eine Art Tiefschlaf verfallen, aus dem es sich nicht wecken ließ. Höchstwahrscheinlich stand es unter Schock, weil sie so empörende Dinge äußerte, aber das war ihr egal.
    »Mit wem?« Seine Augen glühten.
    Angestrengt suchte Julia nach irgendeinem Namen. »Ach, keine Ahnung. Nick vielleicht.«
    Alec wirkte wie vom Donner gerührt. » Nick? «
    »Oder sonst jemand.« Verdammt, warum

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