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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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jetzt schuldet er dir sogar noch mehr, als er Nick schuldet.« Lucien grinste. »Sehr gut, Alec.«
    »Das Schuldgefängnis kann schon ein mächtiger Anreiz sein, vor allem, wenn es um etwas so Simples wie die Wahrheit geht.«
    »Ich würde das Land verlassen, um euch beiden zu entkommen.«
    »Ich habe angeboten, all seine Schulden zu begleichen, wenn er vor den Testamentsvollstreckern die Wahrheit sagt. Dann kann er unbelastet neu anfangen. Ich hatte den Eindruck, dass ihn die Vorstellung erleichterte, sich von Nick befreien zu können.«
    »Wen würde das nicht erleichtern?«
    Alec nickte. »Und nun müssen wir uns nur noch mit meinem Vetter befassen.« Die silbergrauen Augen funkelten gefährlich.
    Der Anblick beunruhigte Lucien. »Alec, vielleicht solltest du es gut sein lassen. Zumindest bis nach der Zusammenkunft morgen.«
    »Was ich tue, hängt von Julia ab.« Alec ballte die Hand in der Tasche zur Faust, ohne darauf zu achten, dass die zerschrammten Knöchel brannten. »Von jetzt an bestimmt sie den Kurs.«
    »Julia? Aber warum denn?«
    »Sie ist in Nick verliebt.« Die Worte breiteten sich um ihn aus wie ein giftiger Hauch.
    » Was? «
    »Verdammt, verlange nicht von mir, dass ich es wiederhole.« Er war sich nicht sicher, ob er das könnte.
    Lucien lenkte den Jagdwagen um eine dahinrumpelnde Postkutsche herum und zog die Brauen zusammen. »Du musst dich täuschen.«
    »Sie hat es praktisch zugegeben.«
    »Aber ich hätte schwören mögen ...« Lucien hielt inne. »Was meinst du mit praktisch zugegeben'?«
    »Vor einiger Zeit hat Julia mir erzählt, dass sie seit langem schon verliebt ist - seit vier Jahren. Und genauso lange kennt sie Nick. Sie kann sich sogar genau daran erinnern, wann sie ihn zum ersten Mal getroffen hat.«
    »Ich kann es einfach nicht glauben.«
    »Wenn du ihr Gesicht gesehen hättest, wüsstest du Bescheid.« Nie würde Alec den träumerischen Ausdruck in Julias Gesicht vergessen. Er war ihm für immer ins Gedächtnis gebrannt.
    »Du irrst dich. Vor vier Jahren hat sie bestimmt jede Menge Leute kennen gelernt, und ...«
    »Es ist Nick, da bin ich ganz sicher. Gott, ich wünschte, es wäre nicht so.« Ungeduldig fuhr Alec sich durch das Haar. »Lucien, überleg mal. Julia schart Menschen um sich. Keine vollkommenen Menschen, sondern Menschen mit Problemen.«
    Lucien machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. »Wie Muck und Desiree.«
    Müde lehnte Alec sich in die Polster zurück. »Leute wie Nick. Auf eine Reformerin muss er einfach unwiderstehlich wirken.« Lucien runzelte die Stirn. »Meinst du, sie nimmt wirklich an, ihn bessern zu können?«
    »Meine Frau ist eine Optimistin. Sie hält alles für möglich.« Nach langem Schweigen fragte Lucien besorgt: »Was beabsichtigst du zu tun?«
    Alec konnte sich nicht gestatten, auch nur daran zu denken, was er wirklich tun wollte. Ihr weißes Gesicht zu betrachten, während sie den üblen Artikel in der Zeitung gelesen hatte, war für ihn der furchtbarste Moment seines Lebens gewesen. Alec hatte ihren Schmerz ebenso deutlich gefühlt, als wäre er sein eigener, und ein gewaltiger Zorn auf die Person, die ihr das angetan hatte, war über ihn gekommen. Was Julia auch für Nick oder sonst jemanden empfinden mochte, sie war seine Frau, er würde sie beschützen.
    Dass sie ihm nicht zugetraut hatte, einen Weg aus diesen Schwierigkeiten zu finden, sondern sich sofort Edmunds Vorschlag angeschlossen hatte, Lady Birlington mit diesem Problem zu betrauen, hatte Alec nur noch zorniger gemacht.
    »Sie ist meine Frau, Lucien. Ich lasse sie nicht gehen.«
    Lucien musterte ihn lange, ehe er sich wieder zur Straße umwandte. »Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass sie sich aus Nick mehr macht als aus ihren anderen Projekten, aber du kennst sie natürlich besser als ich.« Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Vielleicht vergisst sie ihn im Lauf der Zeit.«
    Alec antwortete nicht. Julia war keine Frau, die ihr Herz leichtfertig verschenkte. Ihre Liebe war ihr dazu viel zu kostbar.
    Das Problem war nur, dass er allmählich zu derselben Ansicht zu gelangen schien.
    »Ob Sie mich wohl bald brauchen, Mylady?« erkundigte sich Johnston.
    Julia schüttelte den Kopf. »Ich bleibe ein paar Stunden bei Lady Birlington. Sie können mich um zwei abholen.«
    Sie machte sich gerade auf den Weg in Lady Birlingtons Haus, als zwei modisch gekleidete Damen die Treppe herunterkamen. Die dickliche, missmutige Frau schien Lady Harrington zu sein. Die junge Frau

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