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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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war. Die beiden hießen Julia willkommen, zogen sie sofort ins Gespräch und lobten Muck, der stoisch neben dem Stuhl stand und das Retikül bewachte.
    Alec entschied, dass es ihm leichter fallen würde, Julia von weitem zu beobachten. Wenn Nick sich näherte, würde er einfach wieder zur Gruppe um Lady Birlington stoßen. Er stellte sich an strategisch günstiger Position auf und machte sich auf einen Abend voll Frustrationen gefasst. Ohne die geringste Notiz von ihm zu nehmen, plauderte und tanzte Julia mit einer endlosen Reihe grüner Jünglinge.
    Alec hielt es für eine gute Sache, dass seine Frau so schlecht tanzte. Kein Mann konnte ihre Anmut rühmen, wenn sie ihm dauernd auf die Füße stieg.
    Auch Alec tanzte noch ein paar Walzer mit ihr, doch ein Tanz war so quälend wie der andere. Gegen Ende des Abends hatte Alec ziemlich schlechte Laune. Zu Hause küsste er Julia nur die Hand und zog sich mit einer Flasche Brandy in die Bibliothek zurück.
    Er schenkte sich einen großzügig bemessenen Drink ein und stürzte ihn hinunter. Im ganzen Haus war nicht genug Brandy, um seine Leidenschaft zu zügeln, aber etwas anderes hatte er nicht. Er schenkte sich noch einmal nach und wollte sich in seinem Lieblingssessel niederlassen, doch der war noch in der Reparatur. Sämtliche Reformerinnen und ihre lästigen Schützlinge in Bausch und Bogen verdammend, setzte er sich auf das Sofa und rückte die spärlichen Kissen zurecht.
    Er überlegte, ob Julia bereits schlief, die Decke ihres jungfräulichen Lagers bis ans Kinn hochgezogen. Doch da seine Gedanken die verstörende Tendenz besaßen, unter diese Decke zu wandern, wandte er sich entschlossen wieder dem Brandy zu.
    Schwer seufzend richtete er den Blick zum Kaminsims, um auf die Uhr zu schauen, doch die Uhr war nicht da. Auch sie war Muck zum Opfer gefallen. Fluchend stand Alec auf und trat an die Anrichte. Er entkorkte eine weitere Flasche Brandy und trug sie zum klumpigen Sofa.
    Vor ihm lag eine höllische Nacht.

17. KAPITEL
    Zwei Wochen nach der Redoute erschien die Dowager Duchess of Roth bei Almack’s mit einem Pagen, der sogar noch hässlicher war als Muck. Und sie versetzte ihre Freunde und Verwandten mit der Erklärung in Erstaunen, dass das Kind ein Taschendieb gewesen sei, den sie in der Gosse aufgelesen und mit zärtlicher Sorgfalt ausgebildet habe. Die Klatschbasen zerrissen sich den Mund. Niemandem schien aufzufallen, dass die Herzoginwitwe eine entfernte, aber liebevolle Verwandte Lady Birlingtons war.
    In den nächsten vierzehn Tagen wurden in ganz London verblüffte Lakaien auf die Straße geschickt, um nach hässlichen Knaben Ausschau zu halten, die ihren Herrinnen dienen könnten.
    Julias Erfolg war gesichert. Therese, völlig überrascht von diesem unerwarteten Coup, sandte sofort eine Botschaft an Nick.
    Der ließ sich mit der Antwort drei Tage Zeit, doch als er sich dann meldete, wurde ihr das Vergnügen zuteil, mit ihm in seinem Jagdwagen ausfahren zu dürfen, eine Ehre, die er nur wenigen gewährte. Nachdem er Therese in den Wagen geholfen hatte, stieg er neben ihr ein und setzte die Pferde in Bewegung.
    Therese wartete, bis sie die Park Lane verlassen hatten, bevor sie sich an ihn wandte. „Du musst etwas wegen Julia unternehmen.“ „Was schlägst du vor? Soll ich sie entführen? Misshandeln?“
    Die Belustigung in seiner Stimme ärgerte sie. „Du kannst doch nicht tatenlos zusehen, wie Alec das Geld erbt.“
    Nick schaute fast gelangweilt drein. „Keine Angst, Therese, ich habe alles im Griff.“ Geschickt lenkte er den Jagd wagen über den belebten Platz und hätte dabei fast den Karren eines Gerbers gestreift.
    Mit sehnsüchtigem Seufzen betrachtete Therese ihn von der Seite. In seinem moosgrünen Kutschermantel mit den zahlreichen Schulterkragen, der hervorragend zu seinen hellgelben Hosen passte, wirkte er unglaublich attraktiv. Er repräsentierte Reichtum, Macht und noch mehr. Wenn sie erst einmal verheiratet waren, wäre sie die reiche Countess of Bridgeton, und Nick würde ihr gehören.
    Obwohl sie Angst hatte, es sich einzugestehen, war sie fast sicher, dass es sich bei ihrer Sehnsucht nach ihm um Liebe handelte. Es musste Liebe sein, denn sie konnte nicht aufhören, an ihn zu denken. Sie wollte ihn spüren, schmecken, riechen. Therese ließ den Blick von seinen breiten Schultern zu seinen muskulösen Schenkeln wandern.
    Als könne er ihre Gedanken lesen, guckte Nick sie verächtlich an. „Es gehört sich nicht, andere

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