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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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senkte sie die Waffe. Ihre Schultern bebten.
    Ihr Arm sank zur Seite, und sie wandte sich mit Tränen in den Augen ab.
    Dann wirbelte sie plötzlich herum.
    Hank war hellwach.
    Er war vom Bett gesprungen, riss ihr die Waffe aus der Hand und schlug ihr mit dem Handrücken so heftig ins Gesicht, dass sie ins Taumeln geriet.
    Und dann schoss er auf sie.
    Jax landete flach auf dem Boden. Mit offenem Mund glotzte ich auf den Bildschirm. Auf ihrem Oberschenkel bildete sich ein feuchter Fleck. Entsetzen malte sich auf ihrem Gesicht, als sie versuchte, sich aufzusetzen.
    Achtung! Ihr Computer wird in einer Minute heruntergefahren.
    Nein, bloß nicht! Ich sah mich um. Wieso war hier keine Steckdose?
    Hank hob langsam die Waffe. Gleich würde er einen zweiten Schuss abgeben.
    »Nicht«, sagte Jax. »Ich muss dir was sagen.«
    »Du hast mir gar nichts mehr zu sagen.«
    »Es geht um Christian. Mit ihm stimmt was nicht. Wenn du mich umbringst, findest du nie raus, was es ist.«
    Die Waffe blieb auf sie gerichtet.
    Der Bildschirm wurde schwarz. »Verdammt noch mal.«
    Die Steckdose befand sich knapp über der Fußbodenleiste in der Nähe der Tür. Ich steckte den Adapter ein. Komm schon! Wieder liefen wilde Streifen über den Bildschirm. Als sie sich beruhigten, war der Videoclip verschwunden. In der unteren Ecke stand eine einzige Textzeile, hinter der der Cursor blinkte.
    Siegreicher Feldherr.
    Was? Fluchend raufte ich mir die Haare. Dann zwang ich mich zum Nachdenken. Ich holte die Karte hervor, in die der USB-Stick eingewickelt gewesen war und tippte den Namen William Tecumseh Sherman ein.
    Daraufhin erschien eine weitere Textzeile:
    3258 North Bridge Road, Singapur
    Die Countdownanzeige in der Ecke war zurückgesetzt worden. 10:00:00. 9:59:59.
    Hastig klappte ich den Computer zu und rannte in die schwüle Hitze hinaus. Ich schlängelte mich zwischen den Tischen auf dem Gehweg hindurch, doch dann zögerte ich. Ich ließ ein paar Motorroller vorbei, bevor ich auf die Fahrbahn trat. Was zum Teufel war bei Riverbend passiert?
    Nach zwei Schritten hörte ich einen Motorradfahrer schalten und Gas geben. Als ich aufblickte, raste eine Maschine auf mich zu. Der Fahrer war ganz in schwarzes Leder gekleidet, und das Visier seines Helms reflektierte das Sonnenlicht. Ich wich zurück. Das Motorrad drehte in meine Richtung ab. Noch ein Schritt zurück. Das Motorrad folgte meiner Bewegung.
    Ich hatte es satt. So verdammt satt. Mehr von dem Mist würde ich mir nicht bieten lassen.
    »Ist der Stuhl frei?«, fragte ich ein Touristenpaar an einem der Tische vor dem Restaurant.
    »Natürlich.«
    Als das Motorrad am Straßenrand vorbeiraste, holte ich mit dem Stuhl aus.
    Er traf den Fahrer mit solcher Wucht ins Gesicht, dass er mir aus der Hand gerissen wurde. Die Maschine fuhr allein weiter, während der Biker über den Boden kullerte wie eine außer Kontrolle geratene Bowlingkugel und schließlich in einem Ständer vor einem Geschenkartikelladen landete. Das Motorrad rollte noch ein Stück und kippte dann um.
    Die Touristen sprangen auf. »Was soll denn das?«
    Ein Haufen Kleinkram und Spielzeug ergoss sich über den schwarzen Lederanzug.
    Die Ladenbesitzerin stürzte zur Tür, die Gäste sprangen auf. Der Biker war unter dem Flitterzeug begraben, während das Motorrad zwanzig Meter weiter mit laufendem Motor auf der Seite lag. Ich marschierte darauf zu.
    Zum Teufel mit dem Flughafen. Ich würde mit dem Motorrad nach Singapur fahren. Ich richtete das Bike auf, stellte den Lenker wieder ein und schwang ein Bein über den Sitz.
    Ein Luftzug ließ mich herumwirbeln. Der Motorradfahrer packte mich an den Schultern, riss mich vom Sitz und schleuderte mich auf den Gehweg. Dann holte er mit dem Fuß zu einem Karatekick aus und trat mich in den Bauch. Ich krachte rückwärts durch die Tür des Souvenirshops, landete in einer Vitrine und rutschte zu Boden. Als ich aufblickte, setzte mein Gegner gerade zum Schlag an.

17. Kapitel
     
     
     
     
    Bevor ich die Hand heben konnte, hatte er mir eine Ohrfeige verpasst, die brannte wie Feuer. Ich versuchte, mich zu befreien, verfing mich aber in Flitterkram und Perlenketten. Der Biker setzte sich rittlings auf meine Brust und packte mich am Hals. Dann hob er die andere Hand. Ich machte mich auf den nächsten Kinnhaken gefasst.
    Stattdessen klappte er das Visier hoch. Seine dunklen Augen glühten vor Wut – und kamen mir verdächtig bekannt vor.
    »Jax?«, flüsterte ich.
    Sie nahm die Hand von meinem Hals.

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