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Verplant verliebt

Verplant verliebt

Titel: Verplant verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Boehm
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nach sich. Wo er gerade ihre Aufmerksamkeit hatte, wischte er sich gleich noch mit dem Pulloverärmel den Mund ab.
    „I weiß net, was ihr zwoi grad für en Streit habt. Aber ihr verhaltet euch wie im Kindergarte. Karlo, du setsch dich jetzt mal gerade no und benimmscht dich. Sissi, du hörsch auf, am Karlo rumzumäkeln.“
    Diesem elterlichen Machtwort wusste Karlo nichts mehr entgegenzusetzen. Ihm war sein Verhalten ja selbst höchst unangenehm und er wäre diesem Befehl nur zu gerne nachgekommen. Aber irgendwie musste er sich unbeliebt machen. Was hatte Marie ihm sonst noch für Instruktionen erteilt? Den Chauvi zu spielen, hatte nicht funktioniert. Seine Manieren beiseitezulegen, auch nicht. Dann fiel es ihm wieder ein.
    Karlo stand auf, um seiner Aussage mehr Dramatik zu verleihen. „Warum wir uns streiten, Frau Rebmann, äh Magret? Das kann ich dir sagen. Marie nervt mich ständig mit ihrem Wunsch nach Kindern und einem Haus auf dem Land. Ich möchte aber weder das eine noch das andere.“
    Magret fixierte ihn eine Weile. Dann Marie. Dann wieder ihn. Er vermutete, dass sie ihn gleich rausschmeißen würde. Stattdessen wies sie auf die braune Ledercouch in der anderen Ecke des Wohnzimmers und sagte knapp: „Dort. Beide hinsetzen.“
    Auf dem Weg zur Couch schob Magret ihre Tochter vor sich her, um sie anzutreiben. Dann setzte sich Magret zwischen sie beide und nahm von jedem eine Hand.
    Magret sah Marie eindringlich an und fragte: „Sissi, du hasch Karlo net wirklich nach so kurzer Zeit nach Kindern gfragt?“
    Marie blinzelte Karlo böse an. „Nein, Mama. Ich habe nur gesagt, dass ich irgendwann mal welche möchte.“
    Magret drehte sich zu Karlo um: „Bub, du hasch g'sagt, sie hät dich ständig damit g'nervt. War das so, oder hasch du übertrieben?“
    Karlo fühlte sich, als würde er von seiner Kindergartentante zurechtgewiesen, nachdem er sich mal wieder mit einem der Mädchen gerauft hatte. Aber ausnahmsweise hatte er sich dieses Mal nicht gerauft. Das Mädchen da drüben behauptete das nur. Karlo war das zu viel. Er konnte sich in einer fiktiven Geschichte nicht auch noch verteidigen. Diese Art von Kreativität war ihm nicht gegeben.
    „Naja, das ist nicht ganz richtig.“ Karlo brach ab und sah Marie hilfesuchend an.
    Sie sprang ihm bei: „Er möchte einfach keine. Punkt. Aus.“ Marie quetschte eine kleine Träne aus ihrem linken Auge.
    Karlo war beeindruckt. Die konnte doch tatsächlich auf Kommando heulen.
    Magret schaute ihre Tochter belehrend an. „Das saget die älle in dem Alter, Kind. Der Bub wird au no feststelle, wie schön es isch, von ner Schar Kinder umringt zu sein. Des hättsch subtiler mache müsse. Aber so verschrecksch du den Bub doch nur.“
    Marie stand auf, um ihrer Mutter zu signalisieren, dass das Gespräch beendet war. „Karlo, können wir uns bitte kurz draußen unterhalten?“
    Karlo nickte erleichtert und folgte ihr.
     
    Marie marschierte durch den Wintergarten auf die Terrasse. Dort baute sie sich vor ihm auf. Karlo wusste, jetzt würde eine wütende Ansprache folgen. Das kannte er inzwischen zur Genüge, also ließ er sie einfach machen.
    „Sag mal, was hast du mit denen gemacht, dass die immer mich anmeckern? Du solltest hier der Böse sein.“
    „Das ist deine Familie. Sag du mir, was mit denen los ist. Ich habe gerülpst, geschlürft, den Macho gespielt, will keine Kinder, kein Haus auf dem Land. Du kannst mir wohl kaum vorwerfen, eine deiner Anweisungen ausgelassen zu haben.“
    Marie legte den Kopf schief und dachte nach.
    Dann musste Karlo grinsen. „Sag mal, hat deine Mutter dir wirklich gerade in meiner Anwesenheit geraten, dass du mich subtiler von meinem Kinderwunsch überzeugen sollst?“ Diese ganze Szene war einfach zu skurril gewesen.
    Marie blitzte ihn böse an, aber als Karlo laut loslachte, stimmte sie ein.
    Dann gab er ihr einen leichten Stups mit dem Ellenbogen. „Wo hast du denn bloß diesen Heultrick gelernt?“
    „Genau hier. In dieser Familie braucht man eine Strategie, wenn man überleben will. Du allerdings bist ein ganz miserabler Lügner.“
    Wieder lachten beide.
    Dann hörte Karlo die Vorhänge im Wintergarten rascheln. Marie und er spitzten die Ohren.
    „I glaub sie hen sich wieder vertrage. Des hasch gut gmacht, Magret.“
    „Die sen füreinander bestimmt. Und des mit de Kinder kriege mir au no hin.“
    Marie sagte leise zu Karlo: „Wir kommen so nicht weiter. Lass uns Kuchen essen und das in Würde durchstehen. Ich werde mir

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