Verräterische Gefühle
den Tisch und lief ins Haus, in Richtung der Gästesuite. Die Tür war zu. Nach kurzem Anklopfen trat Nathaniel ein – und blieb wie erstarrt stehen.
Katie lag bäuchlings auf der weißen Seidendecke, mit nichts am Leib außer einem zarten Spitzen-Bra und einem Tanga. Beides in leuchtendem Pink! Die Kopfhörer ihres ebenfalls pinkfarbenen iPods verloren sich fast in den dichten Locken. Das Kinn stützte sie auf eine Hand, während sie total in das Manuskript seines Films vertieft zu sein schien. Ein Bein hielt sie angewinkelt und wippte damit im Takt der für ihn unhörbaren Musik.
Ihr Anblick faszinierte Nathaniel so, dass er sich nicht rühren, ja, kaum atmen konnte. Vergessen waren Jacob und seine Handynachrichten. Stattdessen fixierte er wie in Trance die herausfordernde Rundung von Katies reizender Kehrseite, die ebenfalls im Takt mitwippte. Er erinnerte sich an das transparente Spitzennachthemd, das sie in ihrem Apartment getragen hatte. Nichts an ihrem täglichen Outfit ließ auch nur im Geringsten vermuten, was sich unter der formlosen graubraunen Hülle verbarg!
Heiße, hemmungslose Begierde überrollte ihn wie eine mächtige Woge. Nathaniel kickte die Tür hinter sich mit dem Fuß zu und steuerte zielgerichtet auf das Bett zu. Dinner fällt aus! entschied er für sich.
Mit einem erschrockenen Aufquieken fuhr Katie herum, riss sich die Kopfhörer aus den Ohren und versuchte, sich aufzurappeln, wobei sie unter den losen Blättern ein wahres Chaos anrichtete.
„Raus hier!“, kreischte sie mit brandrotem Gesicht, angelte nach dem gelben Sonnendress von vorhin und hielt es zitternd vor ihre Brust. Aber nicht ohne ihrem ungebetenen Besucher noch einen lustvollen Blick auf weitere verlockende Rundungen zu gewähren.
„Nur zur Kenntnisnahme, Sie müssen Ihren reizenden Bauch keinesfalls einziehen, um eine gute Figur zu machen“, eröffnete Nathaniel ihr dreist. „Und Ihre Unterwäsche ist einfach atemberaubend.“
„Können Sie nicht klopfen?“
„Habe ich, aber keine Antwort bekommen.“
„Ich war ins Lesen vertieft.“
„In Spitzenunterwäsche …“
„Mir war heiß!“
Nathaniel schob einen Finger zwischen Hals und Hemdkragen. „Was glauben Sie, wie heiß mir ist …“
Das warnende Funkeln in Katies smaragdgrünen Nixenaugen war nicht zu übersehen. Wenn er klug wäre, würde er augenblicklich fluchtartig das Zimmer verlassen, doch das qualvolle Ziehen in seinen Lenden sprach dagegen. Außerdem hatte er es schon immer vorgezogen, den gefährlichen Weg einzuschlagen. Rasch trat er ans Bett und nahm Katie das Kleid aus den zitternden Händen. Dann betrachtete er aufmerksam und völlig schamlos ihre perfekten Kurven.
„Du hast einen unglaublichen Körper, Sweetheart “, murmelte er heiser.
„Raus hier!“
Schlagartig erkannte Nathaniel, was ihn vor den Heimsuchungen der Vergangenheit retten konnte: das altbekannte Spiel mit dem Feuer!
„Was tun Sie da?“
„Hast du nicht behauptet, du würdest mich gern näher kennenlernen“, raunte Nathaniel ihr, dicht über sie gebeugt, ins Ohr. „Dies ist auf jeden Fall die schnellste Methode.“ Sanft drückte er sie zurück in die Kissen ungeachtet der Manuskriptblätter. Als Katie protestieren wollte, verschloss er ihre weichen Lippen mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss. Dabei schob er sich immer weiter über sie, legte eine Hand unter ihren runden Po und presste sie an sich.
Ihre plötzliche Anspannung und der Schmerz, den ihre Nägel in seinem Fleisch verursachten, als sie sich in seine Schultern krallten, entlockten ihm ein triumphierendes Lächeln. „Kleine Wildkatze!“, schalt er zärtlich und ging zu immer kühneren Liebkosungen über. Doch als er seine Hand zwischen ihre weichen Schenkel schob, wehrte Katie sich energisch.
„Nein!“
Er hörte das unterdrückte Verlangen in ihrer Stimme und zögerte nur kurz.
„Nein, Nathaniel …“
Es war der Ton ihrer Stimme, der ihn mehr überzeugte als die Worte. Er versuchte etwas zu sagen, schaffte es aber nicht. Er schien keine Gewalt mehr über seinen Körper zu haben. Erschrocken über den ungewohnten Mangel an Selbstkontrolle rollte Nathaniel sich zur Seite. „Verzeihung …“, murmelte er rau. „Nur zur Beruhigung, alles ist noch an seinem Platz.“
Ernsthaft verstört betrachtete er die gedrechselten Pfosten des antiken Himmelbettes, die kostbare Überdecke aus schwerer weißer Seide und die restliche, verführerisch feminine Umgebung. Der ganze, verdammte Raum war
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