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Verraeterisches Herz

Verraeterisches Herz

Titel: Verraeterisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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gebracht. Was gut ist, weil ich die ganze Sache komplett falsch verstanden habe. Dafür möchte ich mich in aller Form entschuldigen. Ehrlich“, sagte er zu Alicia, „ich dachte, du hasst ihn.“
    „Das dachte ich auch“, stimmte Francesco ihm zu.
    „Es ist ziemlich offensichtlich, dass sie ihre Meinung mittlerweile geändert hat.“
    „Würdet ihr bitte aufhören, über mich zu sprechen, als sei ich gar nicht da“, meldete Alicia sich.
    „Mi dispiace“ , erwiderte Francesco. „Noch einen Tee?“
    Sie nickte. Dann saßen sie eine Weile da, während Alicia an ihrer Tasse nippte, Francesco seinen Kaffee trank und Gareth seinen Teller leer aß. Ihr fiel auf, dass er immer noch bedrückt wirkte. Irgendetwas quälte ihn.
    „Was ist los?“, fragte sie. „Etwas bereitet dir noch Sorgen, oder?“
    Einen Moment sah Gareth so aus, als wolle er alles abstreiten, dann nickte er. „Die Sache ist die … ich kann einfach nicht vergessen, in welchem Zustand du aus Paris gekommen ist. Ich weiß nicht, was zwischen euch passiert ist … und glaubt mir, ich will auch gar keine Details wissen. Aber weil ich doch fast dein großer Bruder bin, muss ich wissen, dass Francesco dich nie wieder verletzen wird.“
    „Ich habe nie jemandem erzählt, was wirklich passiert ist, Gareth. Selbst Megan nicht. Also hat jeder sich ein furchtbares Verbrechen ausgemalt, das Francesco nie begangen hat.“
    „Davvero“ , sagte Francesco düster und nahm ihre Hand. „Erzähl ihm die ganze Geschichte.“
    Und das tat Alicia. Angefangen bei dem Fiasko ihrer Hochzeitsnacht bis zur Aufklärung des Missverständnisses heute Morgen.
    „Wenn ich an dem Tag ein paar Minuten früher zur Vernunft gekommen wäre“, sagte Francesco mit bitterem Unterton, „wäre ich zu unserer Suite zurückgegangen und hätte Alicia auf Knien angefleht, mir zu verzeihen.“
    „Und wenn ich genug Verstand besessen hätte, hätte ich auf dich gewartet und dir mit ein paar sehr ausgesuchten Worten zu verstehen gegeben, was ich von deinem Benehmen halte“, erwiderte Alicia nüchtern und musterte ihn mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen. „Heute würde ich das tun, das kannst du mir glauben.“
    Er grinste. „Ich glaube dir.“
    Zerknirscht ließ Gareth seinen Blick zwischen Alicia und Francesco hin- und herwandern. „Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass ihr mir etwas so Privates anvertraut habt.“ Er schnitt eine Grimasse. „Allerdings komme ich mir nach dem Theater, das ich veranstaltet habe, wie ein noch größerer Trottel vor.“
    Plötzlich klopfte es an der Tür. „Avanti“ , rief Francesco.
    Giacomo kam herein und überraschte Alicia, indem er, zwar langsam, aber in tadellosem Englisch sagte: „Ich habe Signor Davies Hotel angerufen und informiert, dass er heute hier übernachten wird. Teresa hat das Zimmer der contessa für ihn hergerichtet.“
    „ Grazie , Giacomo“, meinte Francesco. „Wir brauchen heute nichts mehr. Es sei denn, du möchtest noch einen Tee, carina ?“, wandte er sich an Alicia.
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „ Grazie , Giacomo.“
    Er verbeugte sich leicht und wünschte allen eine gute Nacht.
    „Danke“, sagte Gareth und betrachtet das halb leere Brandyglas. „Ich wäre nur ungern heute Abend noch gefahren. Allerdings wünschte ich, ihr hättet mich nicht ausgerechnet im Zimmer der contessa untergebracht.“
    Francesco lachte. „Giacomo meinte Alicias altes Zimmer. Sie ist jetzt die contessa .“
    „Hallelujah.“ Gareth sprang auf und machte eine spöttische Verbeugung vor Alicia. „Geht es eurer Hoheit wieder besser?“
    „Ja, mir schon, aber wenn du nicht mit dem Unsinn aufhörst, wird es dir gleich sehr leidtun.“
    Mit einem Mal war Gareth wieder ernst. „Ich werde niemandem auch nur ein Sterbenswort verraten, das verspreche ich.“
    „Ich weiß“, versicherte Alicia ihm und tauschte einen Blick mit ihrem Mann. „Da wir uns entschlossen haben, unserer Ehe eine zweite Chance zu geben …“
    „Und diesmal werden wir Erfolg haben“, warf Francesco zuversichtlich ein.
    „Nach all dem Ärger wäre das wohl besser“, entgegnete sie trocken. „Aber die Menschen, auf die es uns ankommt, verdienen zu erfahren, was letztes Mal schiefgelaufen ist. Einverstanden, Francesco?“
    „Ja“, sagte er schlicht und seufzte dann tief. „Wenn wir die Wahrheit früher erfahren hätten, hätten wir uns schon vor Jahren versöhnen können. Ich war ein arroganter Narr. Ich hätte meinen Stolz hinunterschlucken

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