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Verraeterisches Herz

Verraeterisches Herz

Titel: Verraeterisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter.
    „Angst? Vor was denn?“
    „Dass irgendetwas schiefläuft, wenn wir von hier weggehen. Ich weiß, es ist unlogisch, aber ich habe das Gefühl, hier im castello in einer verzauberten Welt zu leben. Sicher und geschützt vor der Wirklichkeit.“
    „Und sobald wir die alten Mauern verlassen, verschwindet der Zauber?“ Er zog sie enger an sich. „Ich werde nicht zulassen, dass jemals wieder etwas zwischen uns steht. Das verspreche ich dir.“ Francesco lächelte. „Wir haben Gareths Angriff überlebt und ihm die Wahrheit gesagt. Wenn wir unsere Geschichte deiner Mutter, Megan und ihren Eltern erzählen, vielleicht vergessen dann auch sie ihre Vorbehalte.“
    Eine Weile lag Alicia schweigend in seinen Armen und genoss das Gefühl, gehalten zu werden. Sie lauschte seinem ruhigen gleichmäßigen Herzschlag. „Meine Mutter will, was am Besten für mich ist. Megan auch“, meinte sie. „Natürlich wäre es mir am liebsten, wenn sie uns alles Gute wünschen, aber selbst wenn nicht … diesmal wird mich nichts von dir fernhalten, Francesco.“
    „Grazie, amore“ , murmelte er und küsste sie voller Leidenschaft. „Wir haben in der Vergangenheit so viel Zeit verschwendet, ich hasse jetzt schon jede Sekunde, die du in Zukunft nicht bei mir bist.“
    „Ich auch. Allerdings muss ich bis zum Ablauf meiner Kündigungsfrist weiterarbeiten, daran führt kein Weg vorbei.“ Alicia seufzte. „Was soll ich denn nur den Leuten erzählen? Alle denken doch, ich sei geschieden.“
    „Sag ihnen, dass wir nur separato waren und uns nun wieder versöhnt haben.“ Er küsste sie so lange und stürmisch, dass sie all ihre Sorgen vergaß. Gemeinsam entfachten sie ein Feuer des Verlangens, dessen Flammen immer heißer und heißer aufloderten. Schließlich erklommen sie den Gipfel der Lust. Die Ekstase war so vollständig und intensiv, dass sie der Schlaf übermannte, bevor sie sich voneinander lösen konnten.
    Am nächsten Morgen, dem Abreisetag, klopfte Bianca an die Tür, als Alicia gerade unter der Dusche stand. Die signora , so sagte sie Francesco, fühle sich nicht wohl, und sie habe sich die Freiheit genommen, Dr. Alva anzurufen.
    „ Bene , eine gute Entscheidung“, entgegnete er sofort und gab die Nachricht an Alicia weiter, als sie aus dem Bad kam. „Hat sie ihre Medikamente genommen?“, wandte er sich wieder an Bianca.
    „Natürlich, signore . Dafür sorge ich schon. Die signora behauptet, sie leide nur an einer kleinen Magenverstimmung. Aber mir gefällt ihre Gesichtsfarbe nicht, und ihr Puls geht ein wenig schnell.“
    „Du schaust nach Zia Luisa, während ich die Koffer packe, Liebling“, mischte Alicia sich ein.
    Doch als es an der Zeit war, zum Flughafen aufzubrechen, fühlte Luisa sich immer noch nicht besser. Schließlich ordnete der Arzt an, sie ins Krankenhaus zu bringen. Alicia bestand darauf, dass Francesco seine Großtante begleitete.
    „Giacomo kann mich nach Pisa fahren. Du wirst hier gebraucht“, machte sie ihm klar. „Wenn es Luisa wieder besser geht, kommst du einfach nach.“
    Francesco zog sie an sich. „Ich fühle mich innerlich ganz zerrissen. Aber du hast recht, ich muss hierbleiben. Ruf mich an, sobald dein Flugzeug landet.“
    Alicia küsste ihn flüchtig und eilte dann an Zia Luisas Krankenbett, um sich zu verabschieden.
    „Ich will nicht ins Krankenhaus“, begrüßte die alte Dame sie.
    „Es ist ja nur, um sicherzugehen. Francesco und Bianca begleiten dich.“ Sie küsste sie auf die Wange. „Du musst doch wieder fit sein, wenn ich zurückkomme.“
    Luisas Augen leuchteten auf. „Du kommst zurück und bleibst?“
    Alicia nickte.
    „ Bene . Lass dir nicht so viel Zeit. Francesco braucht dich.“
    „Ich brauche ihn auch, Zia .“ Alicia lächelte. „Ich muss jetzt gehen. Gute Besserung!“
    Es fiel ihr schon schwer, Luisa auf Wiedersehen zu sagen, der Abschied von Francesco war fast unerträglich. Während Giacomo ihre Koffer in den Wangen lud, standen sie eng umschlugen in der Eingangshalle und wollten einander einfach nicht loslassen. Weil unterdessen heftiger Regen eingesetzt hatte, begleitete Francesco seine Frau unter einem großen Regenschirm zum Lamborghini. Nicht zum ersten Mal ermahnte er Giacomo, vorsichtig zu fahren und im Krankenhaus anzurufen, sobald sie den Flughafen erreicht hatten.
    „Si, signore“ , sagte der alte Mann geduldig und wartete mit diskret abgewandtem Kopf, bis Francesco Alicia ein letztes Mal geküsst hatte.

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