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Verräterisches Profil

Verräterisches Profil

Titel: Verräterisches Profil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Hünnebeck
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Kommissarin.
    »Ich habe nie einen Führerschein gemacht, außerdem ist das Kennzeichen gefälscht. Das hat Thorsten über einen Kumpel organisiert. Schon das hätte mich in Schwierigkeiten gebracht. Und ich habe natürlich gelesen, dass mich die Polizei wegen der Familienmorde sucht. Ich besitze für die Mordnächte kein Alibi. In den ersten beiden Nächten war ich allein in Thorstens Wohnung. In der dritten Nacht bin ich ziellos umhergeirrt, weil er mich kurz vorher rausgeschmissen hatte.«
    »Verkaufen Sie uns nicht für dumm«, warnte ihn die Frau. »Zumal wir wissen, wie Sie die falschen Spuren zu Ihrer Entlastung gelegt haben.«
    »Welche Spuren?«
    Anderthalb Stunden später tigerte Uhlich unruhig in seiner kleinen Zelle auf und ab. Die Bewegung half ihm beim Nachdenken.
    Die Bullen hatten zwar DNA von Walther auf den ermordeten Frauen nachweisen können, trotzdem hielten sie ihn nicht für den Mörder. Er selbst fand dies ebenfalls unwahrscheinlich.
    Doch das ließ eigentlich nur eine logische Folgerung zu: Der Mörder der Familien war einer von Walthers Kunden. Nur so ließe sich erklären, wie Thorstens Sperma an die Tatorte gelangt war. Vielleicht konnte er ja zur Aufklärung des Falles beitragen und sich damit gleichzeitig von jeglichem Verdacht befreien.
    Mittels lauter Klopfzeichen machte er einen der Wärter auf sich aufmerksam. Als sich dieser nach dem Grund für den Lärm erkundigte, bat er, die Kommissare sprechen zu dürfen.
    ***
    Beate und Robert nutzten den gleichen Verhörraum wie zuvor. Uhlichs Wunsch nach einem erneuten Gespräch wunderte sie. Zwischenzeitlich hatten sie sein Alibi für den Mord an Walther überprüft. Der Freier hatte den Termin einschließlich der Zeitangaben bestätigt.
    »Wenn Sie annehmen, dass Thorsten nicht als Täter für die Ermordung der Familien in Frage kommt«, begann Uhlich, nachdem er einen Schluck Wasser getrunken hatte, »und mal davon absehen, dass ich der ideale Verdächtige bin, was wäre dann Ihre Schlussfolgerung?«
    Als Beate zu einer Erwiderung ansetzte, hob der Untersuchungshäftling die Hand.
    »Bitte lassen Sie mich ausreden. In einem solchen Fall würden Sie den Mörder in Thorstens Kundenkreis vermuten, oder?«
    »Und?«
    »Haben Sie all seinen Kunden schon auf den Zahn gefühlt?«
    »Geht leider nicht«, antwortete sie. »Der Mörder hat anscheinend das Adressbuch mitgehen lassen.«
    »Haben Sie kein kleines schwarzes Buch in der Kommode neben dem Bett gefunden?«
    »Nein«, meinte Beate. »Nicht ein Stück Papier, das auf seine Aktivitäten hindeutet.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen. Als zwischen uns noch alles in Ordnung war, habe ich die Namen samt Adressen aus dem Notizbuch abgeschrieben.« Uhlich verzog seinen Mund. »Ich habe in meinem Leben schon so viele Scheißerfahrungen gemacht, dass ich mittlerweile grundsätzlich pessimistisch eingestellt bin. Wir waren zwar glücklich, aber ich habe immer geahnt, dass dieses Glück nur von kurzer Dauer sein würde und ich eines Tages wieder auf der Straße stehe. Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht. In der Hoffnung, der ein oder andere Freier würde für meine Sexdienste bezahlen. Was auch geklappt hat.«
    »Wo ist diese Liste?«, fragte Robert.
    In Uhlichs persönlichen Sachen war keine derartige Auflistung entdeckt worden.
    »In meinem Kombi. Versteckt unter der Fußmatte des Beifahrersitzes.«

27
    Seit zwei Tagen verfügten sie nun über die Liste. Hills Kontaktdaten darauf zu finden, hatte Beate erschüttert. Bei diesen Ermittlungen hatten sie ihre Instinkte im Stich gelassen. Umso mehr Energie investierte sie jetzt darin, Hill die Taten nachzuweisen – jedoch ohne dabei Fortschritte zu erzielen. Verschiedene Berichte lagen auf ihrem Schreibtisch, die sie inzwischen durchgesehen hatte.
    »Er wird uns durch die Lappen gehen«, murmelte sie mutlos.
    Obwohl die Polizisten bei Walther jedes Blatt Papier überprüft und jede Datei im Computer geöffnet hatten, waren sie nirgends auf den Namen des einzig verbliebenen Verdächtigen gestoßen. In der Wohnung hatten sich einige nicht identifizierbare Fingerabdrücke befunden, doch Beate erwartete nicht, ihn dadurch überführen zu können. Die Befragung der Nachbarn hatte auch nichts ergeben. Niemand erinnerte sich daran, in der fraglichen Zeit eine Person gesehen zu haben, auf die Hills Beschreibung passte. Und zu allem Überfluss hatte der Mörder Walthers Terminkalender mitgehen lassen.
    Lediglich Uhlichs Notizen brachten Hill mit

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