Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
Vom Netzwerk:
vorsichtig!«, ermahnte ihn Achilles.
    Er tat, als hätte er das verächtliche Schnauben nicht gehört, mit dem Roland die Brücke verließ. Man muss Nachsicht mit denen haben, die bereit sind, das Risiko zu tragen, das man selbst nicht eingeht. Nichts und niemand konnte dort, wohin sich Achilles’ Crew gerade aufmachte, noch am Leben sein. Aber damit war nicht auch gleich jedes andere Risiko ausgeschlossen. Angefangen beim Wechsel von Schiff zu Schiff bei etwa halber Lichtgeschwindigkeit.
    Ein Pak-Schiff zu kapern war von großer Tragweite. Dem Anlass angemessen, hatte sich Achilles frisiert. Goldketten und auf Schmuckbänder gezogene Edelsteine funkelten in seiner Mähne. Gelockte, zu Wellen gelegte oder zu Zöpfen geflochtene Haarsträhnen, eine jede mit Raffinesse in ihrem Farbton aufeinander abgestimmt, bildeten eine kunstvolle Turmfrisur hoch über dem Schädeldach. Achilles nahm sich einen Moment Zeit, um einen einzelnen nicht mehr perfekt sitzenden Zopf in der Frisur zu richten. Tja, leider: Niemand an Bord vermochte diese Pracht und Achilles’ Bedeutsamkeit zu würdigen.
    Das Pak-Schiff wurde von den am Heck befindlichen Infrarotsensoren erfasst. Als Holo wurde es hernach in seiner ganzen Bedrohlichkeit auf den Hauptschirm der Brücke projiziert. Die Gesamtansicht zeigte Achilles einen langen, schmalen Rumpf. Schon an der ausladenden Form des Bugs konnte man die Ausdehnung des Magnetfelds erahnen, das, weit voraus projiziert, interstellaren Wasserstoff einsammelte, um ihn als Treibstoff zu nutzen – zumindest bis die Detonation der Neutronenwaffe es hatte kollabieren lassen. Achtern hingen, ringförmig um den Rumpf angeordnet, länglich-schmale Tanks. Denn Magnetfelder elektromagnetischer Schaufeln sammelten so lange zu wenig Wasserstoff für den Vortrieb, bis der Fusionsantrieb des Ramjets mittels des Treibstoffs an Bord ausreichend Geschwindigkeit aufgenommen hatte. Der dicke Wulst mittschiffs waren die Mannschaftsquartiere.
    Auf der Hauptkonsole blinkte eine Statusanzeige: Eine der Frachtraumluken öffnete sich. Rolands Stimme war über Intercom zu hören. »Wir gehen jetzt raus.«
    Über eine interne Sicherheitskamera beobachtete Achilles zehn Gestalten in Raumanzügen, die aus der offenen Luke sprangen. Per externe Infrarotsensoren sah er die zehn auf nicht sichtbaren Druckluftstößen hinüber zu dem sich langsam um seine Achse drehenden Pak-Schiff reiten. Achilles hatte die Argo für sich allein.
    Das Pak-Schiff nahm seinen Blick gefangen: ein Mahnmal für die Arroganz des überlegenen Geistes. Im interstellaren Raum, wo man weder durch ein planetares noch ein solares Magnetfeld geschützt war, starb man einen langsamen, unvermeidlichen Strahlentod – selbst wenn man seine eigene Position nicht veränderte. Je schneller man sich bewegte, desto tödlicher waren mit jedem sich frei bewegenden Atom und Molekül die Folgen – man stand unter Dauerbeschuss durch kosmische Strahlung wie durch Hagelschlag. Schiffe brauchten daher Schutzschilde, jede Menge sogar.
    Das Feld einer elektromagnetischen Schaufel, die Atome und Moleküle einsammelte, die sonst hätten auf das Schiff einprasseln können, bot also doppelten Schutz. Die Pak waren sich ihrer Technologie aber in unangemessenem Maße sicher, vertrauten in unangemessenem Maße auf ihr Improvisationstalent, wenn Probleme auftraten. Daher gab es hinter dem elektromagnetischen Feld der Antriebsschaufeln keine weitere Sicherungsmaßnahme; ihre Ramjets waren nicht mit zusätzlichen massiven Schutzschilden versehen, die einfach und narrensicher gewesen wären. Warum hätten sie, so die Überlegung der Pak, auch all das tote Gewicht durchs All schleifen sollen?
    Auch ohne die tödliche Druckwelle einer Neutronenbombe wären Pak auf ihren Schiffen verloren, wenn das Magnetfeld in sich zusammenfiele.
    Gleichzeitig war auch das elektromagnetische Feld der Schaufeln todbringend. Magnetfelder, deren Feldstärke hoch genug war, um Moleküle abzulenken, die sich gerade unterhalb der Lichtgeschwindigkeit bewegten, riefen ihrerseits massive elektrische Felder hervor. Auf bemannten Ramjets musste das magnetische Feld um das Habitatmodul herum gekrümmt werden. Sollte diese Schutzschild-Blase jemals Schwankungen unterworfen sein, würde der magnetische Fluss jeden an Bord töten.
    Es bedurfte der Arroganz der Genialität, um ein solches Schiff zu fliegen. Aber das Etikett »genial« hatten sich die Pak in vielem redlich verdient. Schließlich hatten die Pak

Weitere Kostenlose Bücher