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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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geschehen, würde die Aegis sofort in den Hyperraum zurückkehren. Louis konnte nicht erwarten, dass die Puppenspieler bei Gefahr auf seine Rückkehr warteten. Schon gar nicht, wenn Achilles am Ruder wäre.
    »Bereit, Louis?«, erkundigte sich Nessus.
    Erneut überprüfte Louis die Anzeigen seines Raumanzugs. »Ja.« So bereit, wie man vor einer solchen Unternehmung eben sein konnte.
    Nessus und Achilles hatten sich heftig darüber gestritten, ob man den Versuch wagen sollte, an Bord zu gehen. Zumindest vermutete Louis, dass es ein Streitgespräch gewesen war. Denn für seine Ohren hatte es eher so geklungen, als würde eine Schar Eichhörnchen wild in einem Konzertflügel herumspringen. Voice hatte Louis auf seine Nachfrage hin erklärt, es sei ihm nicht gestattet, die Konversation der beiden Puppenspieler zu übersetzen.
    Letztendlich hatte Nessus die Entscheidung Louis überlassen. Der Versuch, den Ramjet zu entern, könnte durchaus wieder die elektromagnetische Schaufel aktivieren oder andere bislang noch unbekannte Abwehrmechanismen. Dass der Deuterium-Tank des verlassenen Raumschiffs leer wäre, war auch nur Spekulation und sonst nichts.
    Aber: Wenn niemand das sich an Bord befindliche Wissen der Pak-Bibliothek barg, waren zehn Männer und Frauen umsonst gestorben.
    Die Laserlampe in der Hand, eingestellt auf einen todbringend feinen Strahl, hatte Louis den Schritt von einem der Frachträume der Aegis in das Innere der Sonde gewagt – und sich ganz plötzlich in Schwerelosigkeit befunden. Sofort hefteten sich die Magneten an den Sohlen seiner Stiefel an den Sondenrumpf.
    Keine magnetische Schaufel – noch nicht jedenfalls. Wäre es anders, würde Louis jetzt Todesqualen durchleiden und sich in Krämpfen winden – die direkte Folge des heftigen, durch das Magnetfeld induzierten elektrischen Stroms. Louis trat von der Stepperscheibe und hakte sie in die Schlinge, die er auf dem Rücken trug.
    Selbst aus nächster Nähe betrachtet, schien der Rumpf des fremden Schiffes keinerlei Schäden durch den Laserbeschuss der Argo davongetragen zu haben; nur hier und da waren einige Verfärbungen zu erkennen. Eine GP-Zelle war das nicht. Also aus was zum Tanj bestand dieses Schiff?
    Die Steuereinheit der Luftschleuse war hinreichend selbsterklärend. Den Laser immer noch in der Hand sagte Louis in sein Komm: »Ich gehe jetzt an Bord.«
    »Verstanden«, bestätigte Nessus.
    Die Luftschleuse durchlief ihren üblichen Zyklus, und Louis erkannte im Inneren des Schiffes fahles Licht. Die Sensoren seines Raumanzugs meldeten ihm das Vorhandensein einer Atmosphäre. Künstliche Schwerkraft gab es nicht. Batterien oder Brennstoffzellen für die Notschaltkreise, sagte Louis sich selbst. Zu leistungsschwach, um künstliche Schwerkraft oder die magnetische Schaufel anzutreiben. Er bekam eine Gänsehaut.
    Überall trieben Leichen. Die Pak waren auffallend klein, mit ihren Proportionen und den übergroßen, grotesk wirkenden Gelenken sahen sie aus wie Karikaturen von Menschen. Die meisten trugen nur eine dünn aussehende Weste mit unzähligen Taschen. Auf der ledrigen Haut der Leichen waren Strahlenläsionen zu erkennen, hin und wieder auch erstes nekrotisches Gewebe. Teilweise war die Verwesung schon recht weit vorangeschritten. Da Louis in seinem Raumanzug steckte, konnte er nichts riechen. Trotzdem drehte sich ihm der Magen um.
    Die New Terrans in ihren Raumanzügen hatte der Todeskampf in bizarren Körperhaltungen eingefroren, in den Zuckungen und Krämpfen, die ihnen der Stromtod beschert hatte. Wie gewaltsam dieser Tod gewesen war, zeigte sich an zwei Leichen, bei denen das Rückgrat gebrochen schien. Eine der beiden, eine Frau, trieb rücklings an Louis vorbei, die Gliedmaßen in einem abstrusen Winkel verdreht; die Innenseite ihres Visors war von einem rötlich braunen Film überzogen. Ein Blick auf das zu einem bizarren Lachen des Todes verzogene Gesicht reichte aus, um Louis kalte Schauer den Rücken hinunterzujagen.
    »Alle tot«, sagte Louis in die unheimliche Stille hinein.
    »Das war zu erwarten«, erwiderte Achilles. »Sind die Computer noch intakt?«
    Nur wegen der Computer war Achilles hier – und nur wegen dieser Computer waren diese Männer und Frauen gestorben. Wenn man ein Bibliotheksschiff kaperte, erwartete man, einen Großteil der ganzen Bibliothek zu kapern. Computerisiertes Wissen war kompakt – dass Hunderte von Schiffen gemeinsam aufgebrochen waren, diente dem wechselseitigen Schutz. Um Ladekapazitäten

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